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Gemeinsam mit igus gegen Plastikmüll

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Plastic Fischer hat eigene Müllfallen, sogenannte TrashBooms, entwickelt die den Plastikmüll stoppen, damit er nicht den Weg von den Flüssen ins Meer findet. Unterstützung kommt auch von igus.

Vom Rhein bis zum Meer: Die Kölner Initiativen „Rheinkrake“ und „Plastic Fischer“ fangen Plastik ab, bevor es im Meer landet. Unterstützt werden sie dabei vom Kunststoffspezialisten igus.

Das Rheinufer ist ein beliebter Treffpunkt, der täglich zahlreiche Kölner und Besucher anzieht – und damit leider auch Unmengen an Plastikmüll. Rund 10 Tonnen Plastik gelangen laut Forschern pro Jahr in den Rhein. Damit gehört er zu den am stärksten mit Kunststoff verunreinigten Gewässern weltweit. Der Müll aus Köln schwimmt aber nicht nur im Rhein, sondern fließt weiter in die Nordsee und landet schließlich in den Weltmeeren. Geschätzte 380 Tonnen Kunststoff schwemmt der Rhein jedes Jahr in die Nordsee. Allein am Grund der Nordsee liegen laut Schätzungen mehr als 600.000 m³ Abfall – das meiste davon Plastikmüll. Das entspricht 1,5-mal dem Bauvolumen des Kölner Doms. Den Großteil des weltweiten Plastikmülls spülen über 1.000 Flüsse vom Land in die Meere.

Schwimmende Müllfalle in Köln.

Ein Problem, das auch igus erkannt hat. Das Kölner Industrieunternehmen verfolgt das Ziel, die Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe voranzutreiben und unterstützt lokale Projekte, die den Plastikmüll abfangen bevor er in die Ozeane gelangt. Dazu gehört unter anderem die „Rheinkrake“, die seit 2022 das linke Rheinufer nördlich der Kölner Zoobrücke ihre Heimat nennt. Dabei handelt es sich nicht etwa um einen achtarmigen Tintenfisch, sondern eine schwimmende Müllfalle der Kölner Rhein-Aufräum-Kommando-Einheit (K.R.A.K.E. e.V.), die rund um die Uhr Abfall aus dem Rhein fischt. Sie besteht aus einem Fangkorb, der zwischen zwei Schwimmkörpern befestigt und entgegen der Fließrichtung geöffnet ist. Der Korb ist so konstruiert, dass er an der Wasseroberfläche treibendes Plastik erfasst, aber nicht zur Gefahr für Fische und Vögel wird. Die Vereinsmitglieder, die sogenannten Kraklinge, leeren die Müllfalle regelmäßig und sortieren das Material, um damit wissenschaftliche Studien durchzuführen und Handlungsempfehlungen für die Politik zu entwickeln.

Schaffung von einfachen Lösungen und Arbeitsplätzen.

Ein ähnliches Konzept verfolgt „Plastic Fischer“. Das Kölner Impact-Start-up sammelt und verarbeitet seit 2021 Plastikabfälle aus Flüssen in Indien und Indonesien, um der Meeresverschmutzung entgegenzuwirken. Die Idee kam dem Gründungsteam um Karsten Hirsch während eines Urlaubs in Südostasien. Auch Plastic Fischer hat eigene Müllfallen, sogenannte TrashBooms, entwickelt. Die schwimmenden Barrieren bestehen aus einem robusten Stahlrahmen, Rohren als Schwimmkörper und einem verzinkten Gitter, das den Plastikmüll stoppt. Das Team verfolgt den Ansatz, technisch einfache und kostengünstige Lösungen einzusetzen, die aus lokal verfügbaren Materialien am Einsatzort gebaut werden. Zudem werden durch das Projekt vor Ort Vollzeitarbeitsplätze geschaffen, wodurch wiederum die lokale Wirtschaft gefördert wird. Seit Beginn der Initiative wurden bereits über 900 Tonnen Plastikmüll eingesammelt. Davon über 21 Tonnen durch die finanzielle Unterstützung von igus – und es sollen noch mehr werden.

So kann nachhaltige Kunststoffwirtschaft gelingen.

Doch der Kölner Kunststoffspezialist sucht auch nach eigenen Lösungen, um den nachhaltigen Umgang mit Plastik voranzutreiben. Dafür hat igus zum Beispiel das „chainge“ Recycling-Programm ins Leben gerufen. Unternehmen können über die eigene Online-Plattform technische Kunststoffe herstellerunabhängig recyceln lassen, damit daraus neue Produkte entstehen können. Seither wurden rund 90 Tonnen Altmaterial in Form von Energieketten gesammelt, die sonst in der Verbrennung gelandet wären. Auf Basis von „chainge“ hat igus 2022 die weltweit erste Energiekette aus Rezyklat entwickelt. Michael Blaß, Geschäftsführer Energiekettensysteme bei igus, betont: „Wir wollen zeigen, dass eine nachhaltige Kunststoffwirtschaft gelingen kann. Unser Ziel ist es, so viele Rohstoffe wie möglich wieder zu verarbeiten, damit kostbare Ressourcen so lange wie möglich sinnvoll genutzt werden.“ Ob Rheinkrake, Plastic Fischer oder igus, die Kölner Initiativen verfolgen ein gemeinsames Ziel: der Umweltverschmutzung entgegenzuwirken. Wie sich Plastikabfälle sinnvoll weiterverwerten lassen, zeigt igus mit dem igus:bike. Ein Fahrrad, das aus recyceltem Kunststoff wie alten Fischernetzen hergestellt werden kann. So soll aus dem Meeresplastik von gestern die Mobilität von morgen entstehen.

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