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Spot on e-spool von igus

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Michael Steinkellner, technischer Leiter im Theater, ist mit der Anschaffung der e-spool von igus rundum zufrieden.

Viele Bereiche einer Theaterbühne müssen flexibel sein, schließlich ist kein Stück wie das andere. Das gilt auch für die richtige Beleuchtung. Je nach Aufführung werden Licht und Technik-Rig hochgefahren und abgesenkt, um die Schauspieler richtig in Szene zu setzen. Das Wiener Burgtheater nutzt in seiner Spielstätte im Kasino am Schwarzenbergplatz die e-spool des motion plastics Spezialisten igus.

 

Es ist ein ganz normaler Abend im Kasino am Schwarzenbergplatz in Wien. Das Saallicht geht aus, die Schauspieler betreten die Bühne. Am Programm steht der Klassiker „Des Kaisers neue Kleider“. Was das Publikum nicht sehen kann: Lange vor dem Einlass wurde im Bühnenraum gewerkelt, um die optimalen Voraussetzungen für einen gelungenen Theaterauftritt zu schaffen. Mittendrin: Michael Steinkellner, technischer Leiter vor Ort. Bei Steinkellner laufen die Fäden zusammen. Er und sein Team sind verantwortlich für die richtige Beleuchtung, Mikrofone, Lautsprecher und das Netzwerk – alles, was es in modernen Theaterinszenierungen braucht. Mehrere Stunden vor Beginn der Aufführung hat er deshalb die unterhalb der Decke hängende Vorrichtung für Beleuchtung, Ton, Stromzufuhr und Co. – das sogenannte Rig – auf Schulterhöhe hinabgefahren und nimmt Anpassungen vor. Als er fertig ist, fährt er die große metallene Traverse, die man etwa von großen Bühnenbildern auf Festivals kennt, per Knopfdruck wieder hinauf. Wenige Stunden später wird sie dann für den reibungslosen Ablauf während der Aufführung sorgen, die Schauspieler jederzeit passend in Szene setzen. Dass die Verfahrbewegung des Rigs mittlerweile so einfach abläuft, ist nicht selbstverständlich. Wo Steinkellner und sein Team früher häufig selbst Hand anlegen mussten, übernimmt nun die e-spool von igus das Auf- und Abfahren sicher und zuverlässig.

Spielstätte mit geschichtlicher Bedeutung.

Bei einer Theateraufführung darf nichts schiefgehen, das gilt im besonderen Maße für die Aufführungen in Wien. Das Kasino am Schwarzenbergplatz ist Teil des Burgtheaters, einer der renommiertesten Theaterinstitutionen Österreichs. Die Hauptspielstätte befindet sich in einem Prunkbau am Universitätsring. Die Spielstätte im Kasino am Schwarzenbergplatz ist im 1866 fertiggestellten Palais von Erzherzog Ludwig Viktor untergebracht. Namensgeber war der jüngste Bruder von Kaiser Franz Joseph. Zuerst als Militärkasino genutzt, war der große Festsaal später bereits eine Probebühne für das Burgtheater, bevor er in den 1990er-Jahren zu einer offiziellen Spielstätte des prestigeträchtigen Hauses wurde. „Wir haben pro Jahr etwa 100 Aufführungen“, weiß Michael Steinkellner. Ein Großteil davon sind Aufführungen für Kinder, darunter eben „Des Kaisers neue Kleider“ oder „Der Herr der Diebe“. Aufgrund des Gebäudealters ist das Kasino eine außergewöhnliche Erscheinung, gleichzeitig stellt die Bausubstanz die moderne Bühnentechnik vor große Herausforderungen. Das liegt vor allem in der Aufhängung des Rigs begründet, die sich im Dachboden des Kasinos befindet. Die bisherige Technik war in die Jahre gekommen, schließlich hat das Theater neue Motoren angeschafft, um den Hub des Rigs zu gewährleisten. „In diesem Zuge war dann auch ein neues Kabelmanagement notwendig“, sagt Steinkellner. Auf der Suche nach einer Lösung, die die Kabel sicher entlang der Verfahrbewegung führt, wurde in der e-spool von igus fündig.

Sicheres Verfahren dank innovativer Technik.

Die e-spool ist eine Federkabeltrommel, die aus zwei zentralen Komponenten besteht. Für die Bewegung des Rigs nutzt igus eine Energiekette, die neben der obligatorischen Energieführung auch Datenleitungen, Druckluft und Flüssigkeiten sicher führen kann. Eine integrierte Rückholfeder sorgt jederzeit für die passende Länge und die notwendige Spannung der Kette. Die Drehbewegung ermöglicht das speziell entwickelte twisterband, welches durch ein platzsparendes Prinzip die Bewegung in sämtliche Richtungen erlaubt. Damit stellt die e-spool eine wartungsarme und zuverlässige Alternative zum Schleifring dar, der in herkömmlichen Anwendungen zum Einsatz kommt. „Schleifringe sind keine Option für uns, weil wir neben der Leistung auch Daten übertragen müssen“, analysiert Techniker Steinkellner. Schleifringe sind aufgrund ihres Schleifkontaktes sehr fehleranfällig, da der Abrieb die Leistungs- und Signalübertragung verringert. Hinzu kommen die Umgebungsbedingungen direkt unter dem Kasinodach. Da das Gebäude nicht speziell für Theateraufführungen gebaut worden ist, ist der Platz dort oben sehr begrenzt. „Bei Schleifringen hätte man für jeden Kabeltyp eine eigene Trommel benötigt“, so Matthias Gebauer, Sales Manager bei igus, der das Projekt zusammen mit seinem österreichischen Kollegen Gerhardt Göpfrich betreut hat. Steinkellner ergänzt: „Schleifringe kommen dort an ihre Grenzen, die e-spool ist genau richtig.“ Für anspruchsvolle Heavy-Duty-Anwendungen bietet igus die e-spool HD mit einer extrastarken Feder an, die auch im Burgtheater zum Einsatz kommt. Insgesamt wurden im Kasino am Schwarzenbergplatz drei e-spools verbaut. Die normale Verfahrbewegung im alltäglichen Betrieb liegt zwischen neun und elf Metern.

Zukunftsfähige Lösung.

Die Entscheidung für die e-spools haben Michael Steinkellner und das Burgtheater nicht bereut. „Es gibt einfach keine bessere Lösung“, ist der Techniker überzeugt. igus und das Burgtheater haben die Umstellung auf die e-spools innerhalb von zwei Jahren realisiert, die erfolgreiche Umsetzung liegt für Steinkellner auch an der guten Zusammenarbeit der Partner. Die e-spool hat sich mittlerweile in zahlreichen Bühnen-, Teleskop- und Krananwendungen etabliert. Mit einer Auszugs- und Einzugsgeschwindigkeit von bis zu einem Meter pro Sekunde schafft die e-spool die in vielen Anwendungen unbedingt geforderte Flexibilität. In Wien reicht eine Geschwindigkeit von 0,15 Metern pro Sekunde. Vier- bis fünfmal pro Woche verfährt Steinkellner das Rig, im Vergleich zu früheren Zeiten spart er wertvolle Arbeitszeit ein. Neben der Betriebseffizienz kommt aber gerade im Theater noch ein weiterer Aspekt hinzu: die Ästhetik. Die Trommel verrichtet ihre Arbeit sehr leise, die Energieketten fallen im Blickfeld so gut wie nicht auf. Igus-Verkaufsberater Göpfrich: „Die e-spool ist einfach eine Lösung im Komplettpaket.“

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