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igus bei zukunftsweisenden Recycling-Projekt an Bord

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igus Partner Mura Technology nimmt Anfang 2023 die weltweit erste HydroPRS-Anlage in Teesside (England) in Betrieb.

Aus Kunststoff wieder Erdöl gewinnen: Dieses Ziel verfolgt das britische Unternehmen Mura Technology mit dem HydroPRS-Verfahren, um die Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen voranzutreiben. Ein Anliegen, das auch der motion-plastics-Spezialist igus teilt. Seit 2020 unterstützt igus als Investor das Vorhaben von Mura.

Im April 2021 wurde mit dem Bau der ersten HydroPRS-Anlage zum Recycling von Kunststoffabfällen begonnen. Das Verfahren ermöglicht das Recycling von unsortierten Kunststoffabfällen mit geringem CO2-Fußabdruck. Hydro-PRS ist unempfindlich gegenüber organischen Verunreinigungen wie Papier und Lebensmittelresten, sodass sich eine breite Palette von Kunststoffabfällen als Ausgangsmaterial eignet. Dieses wird in der eigenen Materialaufbereitungsanlage zerkleinert und von Verunreinigungen wie Glas, Steinen und Metallen befreit. ReNew ELP macht weiterhin erhebliche Fortschritte bei den Bauarbeiten der Anlage, wenngleich die Corona-Pandemie und Rohstoff-Engpässe, wie in anderen Wirtschaftszweigen auch, Auswirkungen auf das Projekt hatten.

Ziel ist es, den ReNew-ELP-Standort Anfang 2023 in Betrieb zu nehmen. In der ersten Phase liegt die Kapazität der Anlage bei 20.000 Tonnen, die auf jährlich 80.000 Tonnen erhöht wird. Zum Vergleich: Der größte Müllstrudel der Welt, der Great Pacific Garbage Patch, der im Pazifischen Ozean zwischen Hawaii und Kalifornien schwimmt, besteht derzeit laut Schätzungen von Forschern aus circa 80.000 Tonnen Plastikmüll. In Zukunft sollen weltweit weitere HydroPRS-Anlagen gebaut werden – auch in Deutschland. Es wurden bereits mehrere mögliche Standorte identifiziert. Einer davon befindet sich derzeit in der Entwicklungsphase und geht voraussichtlich bis einschließlich 2025 in Betrieb. Das Geschäftsmodell von Mura umfasst sowohl eigene Standorte in Großbritannien, Europa und USA als auch weltweite Lizenzmöglichkeiten über Muras Partner KBR. Bereits seit 2020 ist auch igus Partner von Mura und hat 5 Millionen Euro in das Projekt investiert.

Für die Versorgung der HydriPRS-Anlage mit Kunststoffabfällen arbeitet Mura bereits mit Lieferanten zusammen. Diese sammeln den Kunststoffmüll von Haushalten und Städten und liefern diesen künftig an Mura. Doch Mura geht noch einen Schritt weiter und treibt aktiv die Entwicklung dieses neuen Industriesektors durch die Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungsträgern und anderen Interessengruppen voran. „Wir wissen um die großartigen Möglichkeiten dieser bahnbrechenden Technologie und unterstützen Mura, um dem chemischen Recycling zum Durchbruch zu verhelfen. Gemeinsam möchten wir die Kreislaufwirtschaft von Kunststoff vorantreiben, um so kostbare Ressourcen und Rohstoffe zu schonen”, sagt Frank Blase, Geschäftsführer der igus GmbH. Seit über 50 Jahren regranuliert igus bereits 99 Prozent des in Produktion anfallenden Kunststoffabfalls und hat 2019 auch ein eigenes Recycling-Programm für ausgediente Energieketten ins Leben gerufen. Mit der cradle-chain und den iglidur-ECO-Gleitlagern sind in diesem Jahr auch die ersten Produkte aus bis zu 100 Prozent recyceltem Material entstanden. Ebenfalls neu: Das igus:bike-Projekt für nachhaltige, urbane Mobilität. Das Konzept umfasst ein Vollkunststoff-Fahrrad, das komplett schmier- und rostfrei ist und dessen Rahmen sowie Räder ebenfalls aus Post-Consumer-Abfällen hergestellt werden können.

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