Stefan Gottwald: Wichtigste Aufgabe Lieferfähigkeit

Für unser drittes Newsletter-Interview haben wir mit Stefan GottwaldCountry Director Austria bei Routeco gesprochen. Supply-Chains sind da ebenso Thema wie der CO2-Fußabdruck und Benefits für Mitarbeiter.

MM: Wo sehen Sie die aktuellen Herausforderungen für Ihre Branche?
Stefan Gottwald: Derzeit kämpft die Branche um die Schwankungen in den Supply-Chains wieder in ein Gleichgewicht zu bekommen. Versorgungsengpässe bei Rohmaterialien haben dazu geführt, dass Automatisierungsprodukte nicht mehr in geplanter Menge produziert werden konnten. Parallel dazu zogen die Märkte wieder an und Kunden versuchten aus Sicherheitsüberlegungen zusätzlich vermehrt ihre Lager aufzubauen. So haben nahezu alle Produzenten trotz relevanter Steigerungen der Liefermengen, die Marktnachfrage nicht vollständig zeitgerecht bedienen können. Diese schwer einschätzbaren Effekte bereiten auch den Planern Probleme und ich gehe daher davon aus, dass uns diese Herausforderungen noch eine Weile begleiten werden.

MM: Was beschäftigt Sie und Ihr Unternehmen dieser Tage am meisten?
Stefan Gottwald: Unsere Kunden lieferfähig zu halten und ihre Nachfrage zu decken, ist derzeit unsere wichtigste Aufgabe. Das bedeutet einerseits unser Lager entsprechend den Marktmöglichkeiten aufzu- bauen und Kunden dort, wo Komponenten nicht verfügbar sind, technologisch auf Alternativen umzustellen.
Ein weiteres Thema, welches uns intensiv beschäftigt, ist die Beratung von Kunden im Bereich Digitalisierung und der damit verbundenen Möglichkeit neue Mehrwertservices an ihre Endkunden zu verkaufen. Hier wird der Markt gerade disruptiv verändert und wir haben mit Cumulocity IoT eine sehr innovative Lösung, die den mittelständischen Maschinenbau ideal bedient. Wir sehen hinter dieser Technologie großes Potenzial da sie für unsere Kunden schnell Mehrwert generiert und ihnen neue USPs ermöglicht.

MM: Nachhaltigkeit ist nicht nur in aller Munde, sondern eine Notwendigkeit. Wie sieht der Beitrag von Routeco aus?
Stefan Gottwald: Nachhaltigkeit war in unserer Firmengruppe immer schon ein sehr wichtiges Thema, welches uns in unserer täglichen Arbeit begleitet. Wir verbessern kontinuierlich unseren CO2-Fußabdruck und haben immer mehrere Projekte zur Optimierung parallel am Laufen. Wir betreiben mittlerweile ein nahezu papierloses Büro und haben massive Einsparungen beim Verpackungsmaterial erreicht. Die Umstellungen auf E-Mobility und energiesparende Beleuchtungssysteme sind aktuelle Projekte, die neben weiteren Maßnahmen gerade umgesetzt werden.

MM: Welchen Stellenwert hat Digitalisierung für Sie im Unternehmen?
Stefan Gottwald: Die Digitalisierung hat den höchsten Stellenwert, da sie allgegenwärtig ist und entsprechende Chancen bietet. So hilft sie unseren Kunden z.B. durch intelligente Komponenten einerseits Mehrwert durch Information über deren Zustand und deren Messdaten zu generieren und andererseits Aufwand und Zeit durch eine wesentlich einfachere Verkabelung zu sparen. Beides sind Themen, die beim aktuellen Mangel an ausgebildeten Arbeitskräften stark zum Tragen kommen. Gesammelte Daten werden automatisiert analysiert und als wertvolle Information für spezifische Nutzer dargestellt und unterstützen so den Entscheidungsprozess.
Zusätzlich bieten wir mit unserer Cloud Lösung Cumulocity IoT eine sehr kostengünstige und einfache Möglichkeit, Mehrwertinformationen sinnvoll aufzubereiten und an berechtigte Nutzer zielgerichtet zu verteilen. Dadurch entstehen neue USPs für unsere Kunden, die sich auch im ersten Geschäftsjahr schon rechnen.

MM: Die Menschen suchen nach neuen Arbeitsmodellen. Wie sehen Sie diese Entwicklung?

Stefan Gottwald: Wir sind gewohnt in einem komplexen Umfeld zwischen Herstellerkonzernen und
österreichischen Mittelstand als Kunden zu arbeiten. Dabei ist das Know-how unserer Mitarbeiter und unsere Beratungsleistung ein wichtiger Faktor. Langfristige Mitarbeiterbindung ist daher für uns immer schon ein Erfolgsfaktor und dementsprechend wichtig ist uns auch die Mitarbeiterzufriedenheit. Dies zeigt sich in individuellen Arbeitszeitmodellen, Home-Office-Möglichkeiten, zusätzlichen Benefits wie z.B. zusätzliche Urlaubstage, Schulungsangebote, Mitarbeiterbeteiligungen und einer guten Work-Live Balance, welche sich mit einem Familienleben vereinbaren lassen. Dies wird auch in Zukunft einer der Erfolgsfaktoren von Routeco bleiben.

MM: Etwas Persönliches: Was macht Ihnen Spaß an Ihrer Aufgabe?
Stefan Gottwald: Mir bereitet es Freude, wenn wir durch unsere Beratung Kunden dabei unterstützen erfolgreicher zu sein. Wir haben sehr viel relevantes Wissen in unserem Netzwerk zur Verfügung welches wir zum Großteil kostenfrei zur Verfügung stellen. Am Ende profitieren alle von dem Erfolg und es entsteht eine engere Beziehung zum Kunden, die auf gemeinsamen Erfolg und Vertrauen aufbaut. Ich setze mich gerne für die Zufriedenheit am Arbeitsplatz und die wertschätzende Firmenkultur ein. Ich bin überzeugt, dass die Arbeit Spaß machen und positive Energie stiften soll. So gehe ich und hoffentlich auch alle unsere Mitarbeiter jeden Tag gerne in die Arbeit und verbringe gerne Zeit mit unserem Team.

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