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Privacy Shield | Greenbone übersiedelt Server nach Deutschland

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Bild von Wynn Pointaux auf Pixabay

Greenbone, Lösungsanbieter zur Schwachstellen-Analyse von IT-Netzwerken, zieht seine Server zu einem deutschen Cloud-Anbieter um. Kunden können sich dadurch sicher sein, dass ihre Daten zu 100 Prozent DSGVO-konform geschützt sind. Greenbone reagiert mit dem Umzug auf das Ende des transatlantischen Datenschutzabkommens Privacy Shield. Als einziger Anbieter stellt der Security-Spezialist ab sofort DSGVO-konformes Schwachstellen-Management als Cloud Service zur Verfügung.

Greenbone Networks reagiert auf das aufgekündigte Privacy-Shield-Abkommen. Bereits Anfang November wurden die Server der Cloud-Plattform übersiedelt. Bisher fanden Hosting und Kundendatenverwaltung zwar in der EU, aber auf einer Azure-Plattform statt. Um für seine Kunden Konformität mit der europäischen Datenschutzverordnung zu erreichen und gleichzeitig Schutz vor unbefugten Zugriffen durch US-Behörden zu gewährleisten, wechselt Greenbone nun zu einem deutschen Cloud-Anbieter. Dieser betreibt seine Rechenzentren ausschließlich innerhalb der Bundesrepublik. Zudem ist der Anbieter nach ISO 27001, ISO 9001 und PCI DSS zertifiziert.

Elmar Geese, COO bei Greenbone | Bild: Greenbone

„Für uns hat es oberste Priorität, unseren Kunden maximale Sicherheit zu gewährleisten.“
– Elmar Geese, COO bei Greenbone Networks.

Er betont weiter: „Auf unseren Systemen werden sensible Daten aus Kundennetzen verarbeitet, die aus Compliance und Datenschutzgründen als besonders schützenswert gelten. Durch den Umzug können wir höchsten Datenschutz und Rechtssicherheit garantieren. Wir unterwerfen uns zu 100 Prozent der europäischen DSGVO, da alle Systeme bei einem deutschen Anbieter gehostet und verwaltet werden.“

CLOUD Act hebelt Privacy Shield aus

Viele Unternehmen sind verunsichert, seit der Europäische Gerichtshof (EuGH) am 16. Juli 2020 das Privacy Shield für ungültig erklärt hat. Das transatlantische Datenschutzabkommen bildete die Rechtsgrundlage für die Datenübertragung in die USA. Amerikanische Unternehmen bekannten sich darin dazu, die europäischen Datenschutzgrundlagen einzuhalten. Doch das Privacy Shield war von Anfang an umstritten – erst recht, seit Donald Trump im März 2018 den CLOUD Act verabschiedet hatte. Dieser Erlass verpflichtet US-amerikanische Unternehmen, Daten an die US-Behörden herauszugeben, egal in welchem Land sie gespeichert sind. Auch Daten auf Servern von US-Anbietern in der EU sind davon betroffen, obwohl die DSGVO eine Herausgabe eigentlich verbietet. Der EuGH entschied folglich, dass das Privacy Shield die vereinbarten Datenschutzstandards gar nicht garantieren kann, da es im Zweifelsfall vom CLOUD Act ausgehebelt wird.

Flexibilität bei maximaler Sicherheit

Greenbone bietet seine Schwachstellen-Management-Lösung seit gut einem Jahr auch als Cloud Service an, zusätzlich zu den physischen Appliances und virtuellen Appliances. Mit den Greenbone Cloud Services können Kunden Schwachstellen-Analysen in ihren Netzwerken durchführen, ohne dass sie dafür eigene Hardware, Software oder tiefere IT-Security-Kenntnisse benötigen. Das ist gerade für kleinere Unternehmen interessant oder für solche, die über viele Filialen verfügen und flexible Skalierbarkeit brauchen. Bisher gibt es nur wenige Anbieter, die Schwachstellen-Management als Cloud Service zur Verfügung stellen. Greenbone ist der Einzige, der dies zu 100 Prozent DSGVO-konform ermöglicht.

Elmar Geese rät:

„Europäische Unternehmen, die auch nach dem Ende des Privacy Shields die Cloud Services von anderen Vulnerability-Management-Anbietern einsetzen, bekommen hier zum ersten Mal eine Alternative.“

 

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