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Die MSV 2022 in Brünn ist erfolgreich zu Ende gegangen und freut sich um einen Besucheranstieg im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Anzahl der internationalen Aussteller konnte sich sehen lassen. Das Schlüsselthema der Messe war Digitalisierung in vielen Facetten.
Die größte mitteleuropäische Messe für Industrietechnologien führte zwischen 4. und 7. Oktober an einem Ort 1.256 Ausstellerfirmen aus 41 Ländern zusammen. Im Vergleich zur letztjährigen Auflage stieg die Teilnehmerzahl um 20 Prozent. Der flächenmäßige Umfang vergrößerte sich um drei Messehallen, die Ausstellerstände füllten insgesamt acht. Im Laufe der vier Messetage wurde das Angebot der Internationalen Maschinenbaumesse von mehr als 52.000 Besuchern besichtigt, das ist ein Anstieg um 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Nach der Covid-Pause haben wir erneut die Zahnräder, die seit 1959 das Symbol der MSV sind, voll in Gang gesetzt. Die Teilnahme der Aussteller und Besucher zeigte, dass diese Messe für Industriefirmen weiterhin ein wichtiger Ort bleibt“, fasste Tomáš Moravec, Hauptgeschäftsführer der Messe Brünn, die 63. MSV zusammen.
Fenster zur Zukunft der Industrieproduktion
Das Schlüsselthema Digitalisierung bestimmte die ganze Messe, umfassend befasste sich jedoch damit die Sonderschau Digitale Fabrik 2.0, die dieses Jahr eine Rekordfläche in Halle F belegte. Zu sehen waren einzelne digitale Exponate, Technologien und auch umfassende Lösungen für smarte Fabriken mit gegenseitig kommunizierenden Produktions- und Logistiksystemen und vollautomatischer Steuerung. An der Sonderschau waren mehr als 40 Firmen beteiligt, allen voran Siemens als goldener Partner. Erstmals präsentierte sich hier das Nationale Zentrum für Industrie 4.0, an dessen Stand ein 5G-Industrienetz installiert war, das von Roboteranwendungen am Stand genutzt wurde. Teil der Sonderschau war auch die Digital Stage zum Präsentieren konkreter Lösungen und Fallstudien.
Zentraler Pfeiler der diesjährigen Messe waren Produktionstechnologien, allen voran Werkzeug- und Umformmaschinen, die durch die alle zwei Jahre stattfindende Fachmesse IMT speziell hervorgehoben wurden. Zeitgleich mit der MSV wurden auch die Fachmessen FOND-EX (Gießereitechnik), Welding (Schweißtechnik), Plastex (Technologien für die Verarbeitung von Kunststoffen, Kautschuk und Verbundstoffen) sowie Profintech (Oberflächenbehandlung) veranstaltet. Auch deren Stände zeigten, wie sich die Produktionen mit dem Antritt von Digitalisierung, Robotern und virtueller Realität quer durch alle Branchen verändern. Im Fokus der Aufmerksamkeit stand auch das Thema Nachhaltigkeit der Industrie – vor allem Energieeffizienz, auch jedoch Reduzierung des Kohlenstoffausstoßes und besserer Umgang mit Material.
Neue Richtungen internationaler Zusammenarbeit
Strategischer Partner der diesjährigen Maschinenbauesse war die französische Region Auvergne-Rhône-Alpes, die am meisten industrialisierte Region Frankreichs. Ihre Delegation wurde vom Vizepräsidenten der Region für internationale Beziehungen Philippe Meunier angeführt, der in seiner Rede zur Eröffnung der Messe die sich hervorragend entwickelnde Zusammenarbeit tschechischer und französischer Firmen hervorhob: „Ich habe beschlossen, diese Messe zu unterstützen, da wenn wir einer Krise widerstehen müssen, es wichtig ist, gute Verbündete zu finden. Wir waren im letzten Jahr hier, wir sind dieses Jahr hier und werden auch nächstes Jahr hier sein. Wir möchten unsere Beziehungen weiter stärken, da gerade die Industrie wichtig ist fürs Schaffen neuer Chancen“. In Zusammenarbeit mit der Französisch-tschechischen Handelskammer stellten sich auf der diesjährigen MSV 28 französische Firmen vor, die höchste Anzahl seit 20 Jahren.
Erstmals eröffnete Finnland einen offiziellen Gemeinschaftsstand auf der MSV. Sechs innovative finnische Firmen aus dem Bereich Digitalisierung stellten sich im Rahmen der Sonderschau Digitale Fabrik 2.0 vor. Offizielle Gemeinschaftsstände unter der Federführung der Regierung oder von Proexport-Institutionen eröffneten auf der MSV 2022 auch das deutsche Bundesland Bayern, Ungarn, Moldawien, Deutschland, Polen, Österreich, die Slowakei und Taiwan. Besucht wurde die Messe von mehreren offiziellen Delegationen, u.a. aus dem indischen Staat Tamil Nadu und dem deutschen Bundesland Sachsen-Anhalt.
Plattform für Kontakte zwischen Staat und Unternehmern
Zum dritten Mal öffnete sich auf der MSV der Nationale Stand der Tschechischen Republik, der an einem Ort Services des Staates für Unternehmer zusammenfasste. An der feierlichen Eröffnung nahm der Senatsvorsitzende der Tschechischen Republik Miloš Vystrčil teil, insgesamt präsentierten sich hier zwölf staatliche Organisationen mit Bezug zu Industrie und Exportförderung. Zu sehen waren interessante Exponate, zum Beispiel ein einzigartiger mobiler Laserscanner von Intellmaps, der die für die Digitalisierung von Gebäuden notwendige Zeit auf wenige Stunden zu verkürzen vermag, oder der modernste Simulator für virtuelle Pilotenausbildung mit der Bezeichnung F-16 Classroom von VRgineers. Am Stand gab es auch ein interessantes Rahmenprogramm, einschließlich des traditionellen Treffens von Unternehmern mit 22 Direktoren der Auslandsbüros von CzechTrade – Meeting Point CzechTrade 2022.
Große Spannbreite des Rahmenprogramms: von 3D-Druck bis zu Energiewirtschaft
Das Rahmenprogramm beinhaltete Dutzende Veranstaltungen – Konferenzen, Workshops, Seminare und Podiumsdiskussionen. Traditionell starkes Interesse verzeichnete das Forum der additiven Fertigung, dieses Jahr ausgerichtet auf den Einsatz von 3D-Druckern in etablierten Produktionen. Das Französisch-tschechische Forum auf der MSV suchte nach Lösungen zum Senken des Energieverbrauchs und für nachhaltige Entwicklung der Industrie. Das Swiss Inovatium Forum 2022 inspirierte durch Erfahrungen schweizerischer Maschinenbaufirmen. Das traditionelle Matchmaking-Projekt Kontakt-Kontrakt vermittelte während der ganzen Messelaufzeit Treffen zwischen Geschäftspartnern. Im Rahmen der Schau Markem Packaging Live wurde eine Muster-Packanlage mit Robotern vorgestellt. Ins Angebot für die Messebesucher kehrten die kommentierten Messebesichtigungen MSV TOUR zurück, an denen hundert Interessenten an Digitalisierung und präsentierten Spitzenlösungen teilnahmen. Neuheit am letzten Messetag war das Projekt IndusTRY: versuch´s mit der Industrie. Diese völlig ausgebuchte, Schülern und Studenten bestimmte Konferenz zeigte die Attraktivität moderner Industrie, um das Interesse an technischen Fachrichtungen zu steigern.
Neu: MSV Digital
Dieses Jahr wurde anlässlich der Internationalen Maschinenbaumesse erstmals auch die virtuelle Präsentation msvdigital.cz in Betrieb genommen. „Digitalisierung war das Hauptthema der Messe, und sogar die MSV selber ist in die digitale Ära eingetreten. Durch die Inbetriebnahme der Plattform MSV Digital ist es uns gelungen, die reale Welt in den virtuellen Raum zu erweitern. Ich bin überzeugt, dass diese neue Funktionalität in den nächsten Jahren von immer mehr Ausstellern genutzt werden wird, um den Effekt ihrer Präsentationen zu multiplizieren“, so Hauptgeschäftsführer Tomáš Moravec.
