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Perforex und Energie-Know-how von Rittal machen WIET erfolgreich

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Um für Kunden und Mitarbeiter gleichermaßen ein attraktiver Partner zu sein, setzt WIET auf die Modernisierung und Digitalisierung der internen Abläufe - auch mit Unterstützung von Rittal. Foto: Wolfgang R. Fürst

Um für Kunden und Mitarbeiter gleichermaßen ein attraktiver Partner zu sein, setzt WIET auf die Modernisierung und Digitalisierung der internen Abläufe. Dass dieses Konzept erfolgreich ist, beweisen Projekte in neuen Branchen und ein Mitarbeiterboom. Rittal konnte dabei mit seiner Expertise im Energiesektor und bei der Automatisierung der Schaltschrankbearbeitung seinen Beitrag leisten.


Was hat ein Windhund mit Schaltanlagenbau zu tun? „Ein Windhund ist loyal, schnell und verlässlich. Und das ist auch unser Motto“, erklärt Silvia Reindl, Mitglied der Geschäftsleitung der Windisch Elektro Technik GmbH kurz WIET. Und genau deshalb führt das Unternehmen seit knapp zehn Jahren den blauen Windhund als Markenzeichen. Die genannten Eigenschaften haben sich für das 1998 gegründete Unternehmen mit Sitz im steirischen Kirchberg/Raab ausgezahlt. Direkt oder gemeinsam mit Maschinenbauunternehmen beliefert WIET Kunden wie Magna, Audi, BMW, Daimler mit automatisierten Roboteranlagen, Transport und Fördersysteme, Mess- und Prüfstationen. Im Non-Automotive Bereich geht es unter anderem um die Automatisierung für Sortieranlagen, Anlagen- und Maschinenübersiedlungen, sowie Infrastrukturinstallationen. Mit den Kunden aus der Automobilbranche groß geworden, habe man immer den richtigen Punkt für Erweiterungen erkannt. „Vor einiger Zeit ging es schon in Richtung Pharma. Dies konnten wir in der Pandemie noch weiter forcieren. Aktuell haben wir erste Projekte im Energiesektor und bauen Anlagen für Kraftwerke. Das ist ein Bereich, den wir noch weiter ausbauen wollen“, erklärt Silvia Reindl. Auch in Sachen Manpower sei das Unternehmen in den letzten fünf Jahren förmlich „explodiert“ sagt Reindl. 120 Mitarbeiter sind aktuell für den Anlagenbauer tätig.

Zukunftsmarkt Energie

„Im Energiesektor gibt es vielfältige Chancen für unsere Kunden. Zusätzlich zum allgemeinen Wachstum des Energiesektors gibt es erhebliches Potenzial aus der anhaltenden Verlagerung zu den erneuerbaren Energien“, erklärt Marcus Schellerer, Geschäftsführer von Rittal Österreich. Anfang des Jahres hat Rittal dazu die neue Geschäftseinheit „Energy & Power Solutions“ gegründet um sein über Jahrzehnte gesammeltes Know-how in der Energiewirtschaft – von der Energieerzeugung und Übertragung bis zum Verbrauch – zu bündeln. Dazu hat sich Rittal DI Christoph Unger als Experten an Bord geholt, unter dessen Führung in Zukunft die entsprechenden Schritte am Markt gesetzt werden sollen. „Wir wollen Anlagenbauer, wie WIET, die den Schritt in die Energiebranche machen mit unserem langjährigen Know-how unterstützen“, versichert Unger. „Firmen, die heute in der Industrie Spannungshauptverteilungen bauen, werden zukünftig mehr und mehr bei anderen Energieprojekten in Österreich ihre Chance suchen und finden. Dann sind wir genau der Partner, damit sie in dieser Branche Fuß fassen können. Wir wissen, dass etwa die EN 61349 wichtig ist oder welche Zertifizierungen ein System benötigt. Und welchen Mehrwert man am Schluss dem Endkunden bieten kann.“ WIET ist genauso ein Unternehmen, dass seine ersten Schritte am Energiemarkt macht und auf die Expertise von Rittal vertraut. „Uns war es wichtig für unser erstes Projekt einen guten Partner zu finden, der für uns gut konfigurieren kann, damit wir das nicht selber zusammenbasteln mussten, der die richtigen typgeprüften Komponenten und die passenden Schaltschränke auswählt“, erzählt Ing. Marc Mahler, Abteilungsleiter Technische Planung bei WIET.
WIET arbeitet bereits seit Jahrzehnten mit Rittal zusammen, allerdings hauptsächlich wenn es um Gehäuse oder und kleinere Anlagen geht. „Ich bin an Rittal herangetreten und habe gefragt, ob man uns bei diesem Projekt unterstützen kann. Zusammen haben wir dann die Angaben vom Kunden durchgearbeitet. Und die Rittal-Spezialisten haben uns die Anlage perfekt ausgelegt. Der Kunde war mit dem Konzept sofort zufrieden“, erinnert sich Benjamin Schaden, Abteilungsleiter Verteilerbau. Seit April 2021 ist die Anlage für ein Wasserkraftwerk ausgeliefert. „Wir hatten eine Top-Zusammenarbeit mit Rittal. Alles ist super abgelaufen“, freuen sich die beiden WIET-Spezialisten.

Multitasking dank Perforex

Mit der Perforex will WIET einerseits die bestehende Mannschaft motivieren und andererseits entsprechend qualifiziertes Fachpersonal angezogen werden. Foto: Wolfgang R. Fürst
Mit der Perforex will WIET einerseits die bestehende Mannschaft motivieren und andererseits entsprechend qualifiziertes Fachpersonal angezogen werden.
Foto: Wolfgang R. Fürst

WIET entwickelt sich nicht nur für seine Kunden weiter, sondern auch für seine Mitarbeiter. „Man kann sich nicht nach außen als modernes Unternehmen präsentieren und intern mit altmodischen Workflows arbeiten“, weiß Silvia Reindl. Deshalb sorgt das Unternehmen immer wieder für frischen Wind: Anfang Februar 2021 mit einem Perforex-Schaltschrankbearbeitungscenter von Rittal. „Dabei geht es uns einerseits um die Motivation unserer bestehenden Mannschaft. Andererseits wollen wir damit auch entsprechend qualifiziertes Fachpersonal ansprechen“, erklärt Reindl mit Blick auf das allgegenwärtige Thema Fachkräftemangel.
„Die Suche nach Fachkräften ist nicht leichter geworden. Und wenn ein Bewerber die Wahl zwischen einem modernen Unternehmen oder einer Old-School-Version hat, dann wird ein modernes Arbeitsumfeld entscheidend sein“, versichert auch Benjamin Schaden. Aber selbstverständlich geht es nicht allein darum für die Mitarbeiter attraktiv zu sein, sondern auch die Abläufe in der Montage zu vereinfachen. „Anfangs gab es Kritiker, die die Anschaffungskosten der Maschine moniert haben. Nachdem sich dann alles eingespielt hatte, konnten wir das Leuchten in den Augen der Mitarbeiter sehen“, so Silvia Reindl.
Mit der Perforex lassen sich sämtliche mechanischen Bearbeitungsschritte bei der Konfektionierung von Schaltschränken – wie Bohren, Gewindeschneiden sowie Fräsen von Ausschnitten in einem Arbeitsgang erledigen und die Arbeit damit beschleunigen. Bei WIET hat man sich für eine Perforex BC 1007 HS entschieden. Damit können Flachteile bis 2450×1600 mm, sowie kubische Teile bis 1600x1400x1600 mm eingespannt und bearbeitet werden. Und es lassen sich alle im Steuerungsbau üblichen Materialien wie Stahl, Edelstahl, Aluminium, Kupfer und auch Kunststoff bearbeiten. „Wenn man die Perforex richtig einsetzt, kann man an einem Projekt sogar alleine arbeiten. Denn durch den besseren Workflow kann man an zwei Bauteilen gleichzeitig arbeiten. Während ein Teil in der Perforex ist, kann man einen anderen vor- oder nachbereiten – man wird sozusagen multitaskingfähig“, lacht Schaden.

Für ein besseres Miteinander

Neu für das WIET-Team ist die Gewichtung in der Arbeitsvorbereitung. Dem Engineering kommt nun etwas mehr Gewicht zu. Die Perforex wird über die Daten aus Eplan Pro Panel gespeist. „Die zeitliche Aufteilung hat sich von der Montage Richtung Planung verlagert. Wir sparen uns mit der Perforex Zeit in der Werkstatt, brauchen aber mehr Zeit in der Planung. Allerdings ist das nur während der Eingewöhnungsphase so markant“, berichtet Marc Mahler von seinen Erfahrungen. Und eines hat die Perforex auch geschafft: das Verständnis der Gruppen Planung und Bau für die Arbeit und Herausforderungen der jeweils anderen habe sich eindeutig verbessert. „Vorher gab es so etwas wie Gruppenbildung. Man dividiert sich da ganz unbewusst auseinander. Die einen arbeiten am Computer, die anderen in der Werkstatt. Das hat sich nun aufgelöst, die Zusammenarbeit hat sich verbessert“, versichert auch Benjamin Schaden.

„Ein Windhund ist loyal, schnell und verlässlich. Und das ist auch unser Motto“, sagt Silvia Reindl Mitglied der Geschäftsleitung von WIET Foto: Wolfgang R. Fürst
„Ein Windhund ist loyal, schnell und verlässlich. Und das ist auch unser Motto“, sagt Silvia Reindl Mitglied der Geschäftsleitung von WIET
Foto: Wolfgang R. Fürst

Mit dem Einzug von Eplan eVIEW ist die Werkstatt noch digitaler geworden. Für WIET war der Umstieg sehr wichtig. „Wir sind ein hochtechnologisches Unternehmen“, erklärt Silvia Reindl „Wir haben eine sehr junge Mannschaft, die erwartet digitale Arbeitsplätze – auch in der Werkstatt. Außerdem gehen wir sehr konsequent den Weg zum papierlosen Büro, da ist die papierlose Werkstatt nur die Folge.“ eView unterstützt dieses Ziel. Denn veraltete, unleserliche oder fehlende Schaltschrank- und Maschinendokumentationen – in der Wartung- und Instandhaltung ein alltägliches Problem – gehören damit der Vergangenheit an. Über Eplan eVIEW free stehen allen Projektbeteiligten – vom Engineering über die Fertigung und Montage bis hin zu Service und Instandhaltung – die Projekte zur Verfügung. Die Monteure können überall und jederzeit auf die aktuellen Schaltpläne per Webbrowser zugreifen und gegebenenfalls Änderungen in das System zurückspielen. „Das wird die Zukunft werden“, ist Benjamin Schaden sicher.

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