Coverstory WFL | Welcome to Steel City

2024 öffnet WFL in Linz wieder die Türen für Besucher:innen und Aussteller:innen und lädt vom 5.-7. März zum Technologiemeeting ein. An insgesamt drei Messetagen kann man sich auf über 4.000 m² über Trends und Entwicklungen der Branche informieren und lernt WFL, den weltweit führenden Anbieter auf dem Gebiet der Komplettbearbeitung, hautnah kennen.

Die volle Zerspanungs-Bandbreite erleben die Besucher:innen bei Live-Demonstrationen auf Maschinen in allen Größenvarianten – angefangen von der M20 bis zur M150 MILLTURN. Ein Fokus des Meetings wird unter anderem auf der Präsentation der Automatisierungslösungen des Automationspartners und Tochterunternehmens FRAI liegen. Ein besonderes Highlight der Veranstaltung ist die M20 MILLTURN, die neueste Entwicklung der WFL-Familie. Mit einer Erweiterung um zwei zusätzliche Spitzenweitenvarianten von zwei bzw. drei Metern steht sie zukünftig auch bei längeren Wellenteilen zur Verfügung. Das Anwendungsspektrum der M20 ist nahezu unbegrenzt.

Anspruchsvolle und komplexe Bearbeitungsaufgaben aus der Luftfahrt-, Auto-, Engineering- und Kunststoffindustrie werden mit der Maschine abgedeckt. Einzigartig ist der optionale Einzelwerkzeugträger mit B-Achse zum Drehen am unteren System. Damit verfügt die Maschine über zwei B-Achsen und kann auf beiden Spindeln gleichzeitig Bearbeitungen in allen erforderlichen Winkellagen ausführen. Der untere Werkzeugträger wird, wie das obere System, auf Haupt- und Gegenspindel eingesetzt. Beide B-Achsen können auch während der Bearbeitung geschwenkt und bei Bedarf mit anderen Achsen interpoliert werden. Auch 5-Achs-Interpolationen beherrscht die Maschine problemlos.

Intelligente Bearbeitungslösungen der MILLTURNs.

Auch die M80X MILLTURN mit 4.500 mm Bearbeitungslänge und 1.000 mm Drehdurchmesser ist Teil der Ausstellung und wird mit einem Vorsatzkopf zum Schleifen sowie einer schwingungsgedämpften Silent Tools^TM Plus Bohrstange ausgestattet sein. Besucher:innen können die Bearbeitung auf einer Getriebewelle mit 800 mm Durchmesser und 1.824 mm Länge live erleben. Dabei werden etwa Verzahnungen mit den WFL-eigenen Flanx-Zyklen hergestellt. Bei den mittelgroßen Baureihen zeigt WFL an der M50 MILLTURN / 3.000 mm die Live-Bearbeitung auf einem Power Generation Shaft und die Bearbeitung von Turbinenschaufeln sowie Tannenbaum- und Generatorwellenprofilen. Besonders wichtige Bearbeitungen im Bereich der Energiebranche, die man mit einer MILLTURN ohne weiteres bewältigen kann.

Alle Maschinen werden seit Mitte des letzten Jahres mit der neuen Bedienoberfläche Sinumerik ONE von Siemens ausgestattet. Die neue Maschinensteuerung überzeugt durch moderne und intuitive Bedienung. Die integrierte SIMATIC S7-1500F PLC ermöglicht bis zu 10-fach schnellere PLC-Zykluszeiten als die Vorgänger-PLC. Mit innovativen Technologiefunktionen optimiert die Sinumerik ONE die Bearbeitungsgeschwindigkeit, Konturgenauigkeit und Bearbeitungsqualität. Sinumerik ONE macht Werkzeugmaschinen produktiver und damit flexibler, schneller und effizienter.

Automatisches Schnellwechselsystem – was hat es damit auf sich?

Das automatische Schnellwechselsystem QuickChange ist die innovative WFL-Lösung bei der horizontalen Komplettbearbeitung von Futterteilen. Die Basis bildet ein hochpräzises und völlig variables Spannsystem. Je nach Bedarf können Spannmittel, wie Paletten, Futter, Spanndorne und ggf. Stirnmitnehmer, zwischen Maschine, Aufspannvorrichtung und Zwischenlagern vollkommen automatisiert gewechselt werden. Das Aufspannen und Ausrichten des Werkstückes auf der Spannpalette erfolgt bei dieser Lösung auf einem vertikalen externen Aufspanntisch bzw. einer Rüststation. Die Rüststation ist in Form einer stabilen und äußerst wiederholgenauen Kurzkegelaufnahme ausgeführt und somit mit der identischen Schnittstelle wie der Spindelkasten ausgestattet. Das Wechseln der Spannmittel inklusive Werkstück ist automatisch möglich. Alternativ können beim Einsatz von Spannfuttern die Werkstücke mit Hilfe eines Roboters direkt ins Futter gewechselt und die Werkstücke auf die Gegenspindel übergeben werden, sodass eine vollständige 6-Seiten-Bearbeitung realisiert werden kann. Am Beispiel einer M80 MILLTURN wird der Vorteil des schnellen und vor allem präzisen Wechsels der Vorrichtungen inklusive Werkstück in der Maschine demonstriert.

Flanx – die WFL-Verzahnungslösungen.

Von filigranen Innenverzahnungen mit hohen Genauigkeitsanforderungen bis hin zu großen Außenverzahnungen, die hohe Schruppleistung voraussetzen – durch jahrelange Entwicklungs- und Erfahrungswerte bietet WFL für jede Verzahnung die passende Technologielösung, was enorme Vorteile mit sich bringt. Die WFL-Flanx-Verzahnungslösungen beinhalten die Entwicklung von Software- und Hardwarelösungen zur Integration kompletter Verzahnungslösungen in einer WFL-Maschine. Besucher:innen können sich am Technologiemeeting von den WFL-Flanx-Software-Zyklen Flanx-Hob, Flanx-Spline, Flanx-Large Module, Flanx-Invo, Flanx-Gear Skiving und Flanx-Measure überzeugen und einige der Bearbeitungen auch live mit verfolgen.

Flanx-Measure ist ein Zyklenpaket zum Scannen und Messen aller relevanten Parameter, wie etwa Zahnform, Zahndicke, Teilung oder Rundlauf. Im Wesentlichen werden alle Merkmale, die auf einer speziellen Verzahnungsmessmaschine zu messen sind, nun auch direkt in der WFL MILLTURN gemessen. Die Ergebnisse werden am „Control Panel“ visualisiert und in Form eines Messprotokolls festgehalten.

Durch die Implementierung verschiedenster Messverfahren ist WFL in der Lage, die Bauteilqualität sicherzustellen und zu verbessern. Die Automatisierung aller Messvorgänge ist ein essenzieller Schritt, um autonome bzw. personalarme Fertigungsprozesse zu realisieren. Dank der Möglichkeit, Profile zu scannen und die Ergebnisse anschließend auszuwerten, hat WFL speziell für Verzahnungen eigene Zyklen entwickelt, mit denen zum Beispiel das Zahnflankenprofil oder die Flankenlinie gemessen werden kann. Anschließend erfolgt die Auswertung der Messungen. Die Auswertungen und Protokolle entsprechen dem allgemeinen Industriestandard für Verzahnungstechnik. Verzahnungen können somit nach dem Bearbeitungsprozess gemäß Industriestandard überprüft und protokolliert werden.

Auch das Ultraschallmessen wird den Besucher:innen des Technologiemeetings live demonstriert. Der automatisch einwechselbare Ultraschall-Messtaster ermöglicht einen vollautomatischen Messablauf. Vorteile ergeben sich vor allem durch den großen Messbereich und automatischen sowie fehlersicheren Messablauf. Das Ultraschallmessen eignet sich hervorragend zur Ermittlung und Kompensation des Bohrungsverlaufes von sehr tiefen Zentrumsbohrungen.

Automatisierungslösungen mit „Hirn“.

Das WFL-Tochterunternehmen FRAI Robotic Technologies bietet mit Portalrobotern und Roboterzellen umfangreiche Konzepte mit größtmöglichem Kundennutzen und höchstem Qualitätsniveau an. Von der ersten Konzeptentwicklung einer automatisierten Anlage, über die Realisierung und Inbetriebnahme, bis hin zur Anlagenwartung ist FRAI der Partner, wenn es um Automationslösungen geht. Durch den Einsatz innovativer Entwicklungen ist man in der Lage, die ständig wachsenden kundenspezifischen Anforderungen mit intelligenten Automationskonzepten zu erfüllen. Die Kombination von FRAI Robotic Technologies Standardkomponenten und hochwertigen Zukaufelementen ermöglicht die Fertigung flexibler Lösungen, für Kleinstserien bis hin zur hochproduktiven Serienfertigung.

Besucher:innen können sich am Technologiemeeting vom innovativen Knickarmroboter in einer Roboterzelle überzeuge. Sie ist eine der flexibelsten Varianten der Automatisierung von Produktionsmaschinen bzw. Prozessen. Egal ob eingeschränkter Zugang zur Maschine, komplexe Bewegungsabläufe, kurze Taktzeiten oder andere Zusatzaufgaben (Entgraten, Reinigen, Orientieren, Wenden etc.), der Knickarmroboter findet seinen Weg. Diese Beweglichkeit macht ihn zu einem universell einsetzbaren Handhabungssystem für Montage- und Bearbeitungsaufgaben.

Eine weitere Attraktion im Rahmen des Schwerpunkts der Automatisierung, ist die Demonstration eines mobilen Roboters, der auf einem FTF (Fahrerloses Transportfahrzeug) aufgebaut ist. Wer nicht auf der EMO in Hannover zugegen war, kann am Technologiemeeting die Aufnahme von Futterteilen und Werkzeugen aus dem Warehouse sowie die Ablage derselben am FTF live verfolgen. Für Werkzeuge stehen ein HSK-63 Greifer sowie ein Baruffaldi-Revolver mit EPPINGER-QUICKLOCK-Werkzeugspannsystem zum automatischen Werkzeugwechsel am Revolver zur Verfügung.

Betriebsdatenerfassung mit myWFL.

Als weitere Besonderheit am Technologiemeeting präsentiert WFL die Software zur Betriebsdatenerfassung myWFL Cockpit, das Maschinen- und Programmzustände im zeitlichen Verlauf, Produktivität und technische Verfügbarkeit anzeigt. Die Visualisierung erfolgt auf der Maschinensteuerung, am PC oder einem mobilen Gerät per Browser. Damit ist der User jederzeit perfekt über die Produktivität seiner Maschine informiert.

Das im myWFL Cockpit integrierte Energieverbrauchsmessgerät myWFL Energy erfasst die aktuellen Leistungsdaten sowie den Energie- und Druckluftverbrauch je Werkstück. Der Condition Monitoring Zyklus kümmert sich während eines Messlaufs kontinuierlich um die Erfassung des Zustands der Achsen und Spindeln und speichert dies auf der Maschinensteuerung. Mittels Condition Monitoring Viewer können mögliche Veränderungen leicht erkannt und komfortabel dargestellt werden.

Mit dem neuesten Tool myWFL Health Check wird die Maschinengeometrie mittels halbautomatischer Vermessung von B-Achse und Reitstock sowie Haupt- und Gegenspindel überprüft. Zyklen und Prüfmittel zur Vermessung und Protokollierung der Geometrie sind Bestandteil der Software. myWFL Health Check ist auf allen Maschinen und Steuerungen, unabhängig davon, ob diese mit Pick-up Magazin, Prismenwerkzeugwechsler oder automatischer Werkzeugkontrolle ausgestattet sind, anwendbar bzw. nachrüstbar. Der gesamte Ablauf des Programms beträgt in etwa 25 Minuten. Dank der integrierten Messdatenprotokollierung sind langfristige Trends erkennbar.

Mit myWFL behält man rund um die Uhr den Überblick und schöpft das Optimierungspotenzial für die Smart-Factory aus. Die Software verfügt nicht nur über eine nutzertransparente Darstellung, sondern verbessert zusätzlich die Maschinenauslastung. Sämtliche Daten in der Produktionsumgebung werden gesammelt und analysiert, um eine höhere Produktivität zu erzielen. Kürzere Produktionszeiten und eine effektivere Gestaltung der Smart-Factory-Abläufe gehen somit Hand in Hand. Ein entscheidender Vorteil.

www.wfl.at