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Copa-Data bringt MTP Suite auf den Markt

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Das in Salzburg ansässige Familienunternehmen COPA-DATA hat eine bahnbrechende Module Type Package (MTP) Suite als Teil seiner Softwareplattform zenon auf den Markt gebracht.

Das in Salzburg ansässige Familienunternehmen Copa-Data hat die MTP Suite als Teil seiner Softwareplattform zenon auf den Markt gebracht. Die Technologie wurde für die Branchen Pharma, Chemie, Energie sowie Lebensmittel und Getränke entwickelt und ermöglicht eine Plug-and-Produce-Fertigung.

MTP ist die branchen- und herstellerübergreifende Standardisierung der Schnittstellen von verschiedenen Modulen (Module Type Package), die eine Maschine bilden. Die Grundvoraussetzung für eine modulare Produktion sind einheitliche Informationsmodelle. MTP ermöglicht dies, indem es eine Produktionslinie in kleinere Module zerlegt und dafür sorgt, dass diese alle die gleiche Sprache sprechen und so die Austauschbarkeit unterstützen.

Die zenon MTP Suite ist vergleichbar mit einem Home-Office. Unabhängig von der Marke Ihrer Geräte – Tastatur, Drucker, Maus – können diese problemlos miteinander kombinieren werden. Genauso ermöglicht MTP den direkten Zugriff auf die verfügbaren Dienste der einzelnen Module.

Integration mit POL

In einer Fertigungsanlage wird diese Funktionalität durch die Integration von MTP in den Process Orchestration Layer (POL) erreicht. Es handelt sich dabei um die Ebene der Anlagentechnik, in der die verschiedenen Prozesse gesteuert und gestartet werden.

In der zenon MTP Suite sind die Schritte zur Prozessorchestrierung einfach. Nachdem die MTP-Dateien importiert wurden, werden die Module mit den Service-Parametern konfiguriert und grafisch zu einem POL-Projekt kombiniert. Von dort aus kann ein Hersteller Chargenrezepte nach ISA-88 – einem internationalen Standard für die Chargensteuerung – erstellen und den Herstellungsprozess starten.

Das Modell verspricht eine kürzere Markteinführungszeit für die Serienproduktion als viele andere Methoden, da sich die vorgefertigten Module leicht integrieren lassen (Plug & Produce). Für die Pharmaindustrie bedeutet das die einfache Integration verschiedener Produktionsmodule, die es den Herstellern ermöglicht, mehrere Arten von Medikamenten mit geringem technischen Aufwand zu produzieren. Mit der zenon MTP Suite können Unternehmen ihre Produktionskosten durch den effizienten Aufbau modularer Anlagen um bis zu 40 Prozent senken. Dies macht sich vor allem bei kleineren Chargen bemerkbar.

Das neue Angebot von Copa-Data wurde bereits in den Forschungs- und Entwicklungslabors (F&E) des Electronics Technology Center am Hauptsitz von Merck in Darmstadt eingesetzt. Der Einsatz soll zu einer effizienteren Interaktion zwischen Produktion und F&E führen und die Markteinführung neuer Produkte um bis zu 50 Prozent beschleunigen.

„Bei der Markteinführung ist Schnelligkeit ein entscheidender Wettbewerbsvorteil und besonders wichtig für unsere Produkte“, sagte Hajo Neumann, Leiter der integrierten Lieferkette im Unternehmensbereich Elektronik von Merck. „Wir erwarten außerdem, dass die Grenzen zwischen Forschung und Entwicklung und der Produktion in Zukunft immer mehr verschwimmen werden. Die im Labor gefertigten Chargen werden heute immer kleiner, aber auch viel individueller“, erläutert Neumann den Fortschritt dieses Trends.

„Die Konfiguration einer Laborumgebung, in der Hard- und Software zusammenarbeiten, sollte so einfach sein wie der Anschluss eines Druckers an einen PC. Geschwindigkeit, Flexibilität und Effizienz werden dadurch erheblich verbessert. Das gemeinsame Projekt mit Merck wird international Vorbildcharakter haben“, so Thomas Punzenberger, Geschäftsführer und Gründer von COPA-DATA, über die Zukunft des Labors.

Implementierung von MTP

Um MTP zu ermöglichen, sind zunächst einheitliche Informationen notwendig, die die Integration in ein POL, wie das zenon POL, erleichtern. Die Software kann nahtlos mit dem zenon Engineering Studio und der zenon Service Engine verbunden werden, um automatisch ein komplettes Prozessleitsystem zu generieren.

zenon bietet alle Funktionalitäten, die Hersteller benötigen, um MTP in ihrer Anlage zu implementieren. Durch den Einsatz von zenon Logic als SoftPLC ist es darüber hinaus möglich, ältere Anlagen MTP-fähig zu machen, selbst wenn diese größtenteils auf Legacy-Equipment laufen. Genauso wie Sie Ihren 90er-Jahre-Drucker an Ihren neuen Laptop anschließen können – MTP macht die Integration einfach und skalierbar.

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