Im Gespräch IoT4 Industry & Business

Steffen Schneider: NoSQL bügelt die Schwächen relationaler Datenbanken aus

zur Übersicht
Steffen Schneider, Senior Solutions Engineer Central Europe bei Couchbase „Big Data braucht eine NoSQL-Datenbank.“

 

In einem Kurzinterview mit Steffen Schneider, dem Senior Solutions Engineer Central Europe bei Couchbase, wird eines deutlich: ein großer Vorteil bei der Einführung einer NoSQL-Datenbank mit verteilter Architektur besteht darin, dass sie schneller, einfacher und kostengünstiger skalieren kann als eine relationale Datenbank. Von Stephanie Englert.

 

IoT4 Industry&Business: Ganz generell Herr Schneider: Was sind NoSQL-Datenbanken und seit wann gibt es sie?
Steffen Schneider: Der Begriff NoSQL, damals noch im Sinne von „no SQL“, wurde erstmals 1998 für eine einfache Open-Source-Datenbank verwendet, die keine SQL-Zugriffsmöglichkeit bereitstellte. Heute verbirgt sich hinter der Abkürzung NoSQL der englische Begriff „Not only SQL“.
Gemeint sind Datenbanksysteme, die die Schwächen relationaler Datenbank-Management-Systeme (RDBMS) wie die mangelnde Tabellenflexibilität ausbügeln. Sie sind besonders gut darin, hohe Datenvolumina aus semi- und unstrukturierten Daten mit vielen Schreib- und Lese-Operationen zu bearbeiten.

IoT: Und welche Vorteile ergeben sich daraus?
Steffen Schneider: Einer der Hauptvorteile bei der Einführung einer NoSQL-Datenbank mit verteilter Architektur besteht darin, dass sie bei wachsendem Zugriffsvolumen deutlich schneller, einfacher und kostengünstiger skalieren als eine relationale Datenbank.

IoT: Mit IoT einher gehen auch große Mengen an Datenbanken. Was können NoSQL-Datenbanken hier im Besonderen leisten?
Steffen Schneider: Das Internet der Dinge – oder eben IoT – stellt hohe Anforderungen an die Datenbank, angefangen von dem Erfassen von Daten in Echtzeit über die Verarbeitung von Streaming Events bis hin zur Sicherung größerer Mengen von IoT-Geräten und -Daten. Relationale Datenbanken sind damit mehr oder weniger überfordert. Sie werden zum Bottleneck, denn eine passende Datenbank sollte Caching und Key-Value-Store unterstützen.
Eine NoSQL-Datenbank bringt auch die für IoT zwingend notwendigen Aspekte wie etwa Flexibilität; das heißt, es können problemlos unterschiedliche Datentypen und Strukturen verwendet werden, lineare Skalierbarkeit sowie die notwendige hohe Verfügbarkeit für Schreibvorgänge werden geboten.

 

IoT: Für welche Unternehmen bzw. Branchen kommen diese Datenbanken in Frage?
Steffen Schneider: Die Entscheidung für oder gegen eine NoSQL-Datenbank hängt weniger von der Branche ab, sondern vielmehr von der jeweiligen Anwendung. Geht es um Applikationen am Front-end wie E-Commerce mit vielen Interaktionen, einem entsprechend hohem Datenvolumen und der Notwendigkeit kurzer Reaktionszeiten, sind NoSQL-Datenbanken die erste Wahl.
Auch bei unstrukturierten Daten beziehungsweise dem wilden Daten-Mix von heute haben sie ihren großen Auftritt. Sehr einfach formuliert, kann man sagen: Big Data braucht eine NoSQL-Datenbank. Entsprechend setzen Unternehmen aus dem Gesundheitswesen, der Finanzbranche, dem Online-Handel oder der Automobil- und Maschinenbauindustrie diese Datenbanken ein.

weitere aktuelle Meldungen

Verwandte Artikel