Im Gespräch MM Maschinenmarkt

Interview | „Wir wachsen kontinuierlich“

zur Übersicht
V.li.: Robert Mittinger, Geschäftsführer Tuma Pumpensysteme, und Ing. Andreas Lippitsch, Geschäftsführer AxFlow Österreich im Gespräch am Prüfstand.

Seit Dezember 2020 ist das Wiener Unternehmen Tuma Pumpensysteme ein Teil der AxFlow Österreich GesmbH. Ein erstes Resümee ziehen AxFlow-Geschäftsführer Ing. Andreas Lippitsch und Tuma Pumpensysteme-Geschäftsführer Robert Mittinger nach einem halben Jahr im Gespräch und gehen darüber hinaus auch davon aus, dass weiteres Wachstum in der Gruppe folgen wird.

von Stephanie Englert im MM Maschinenmarkt 6-7/2021

MM: Die ersten sechs Monate nach dem Zusammenschluss von Tuma Pumpensysteme und AxFlow sind vorüber. Welche Vorteile bietet dieser Zusammenschluss für die jeweiligen Partner aus Ihrer Sicht?

Ing. Andreas Lippitsch: Mit Tuma Pumpensysteme konnten wir eine kompetente, seit 1950 im Markt etablierte Pumpenfirma, in AxFlow integrieren, welche unser Portfolio hervorragend ergänzt und unser Service in Ostösterreich erheblich steigert. Mit AxFlow – Tuma Pumpensysteme können wir unseren Kunden eine Gesamtlösung im System- und Anlagenbau mit unser beider Portfolio von Kreisel-, Verdränger-, Vakuumpumpen, Ventilen bis zu flüssigkeitsbehandelnden Einheiten wie z.B. Homogenisatoren, Schabe-, Rohrbündel- und Plattenwärmetauscher bieten – nach dem Motto fluidity.nonstop = alles aus einer Hand.

MM: Herr Mittinger, und wie zufrieden sind Sie mit diesem Schritt?

Robert Mittinger: Die Firma Tuma ist ein Familienunternehmen in 3. Generation und hat sich zu einer etablierten Fachfirma für industrielle Pumpenanwendungen entwickelt. Aufgrund der Entwicklung des Pumpenmarktes hin zu immer größeren Firmengruppen, steigenden Anforderungen seitens der Behörden und nicht zuletzt einer offenen Nachfolgerfrage haben wir uns 2020 dazu entschlossen, aktiv einen geeigneten, starken Partner zu suchen. Mit AxFlow haben wir diesen dann erfreulicherweise gefunden. Vom ersten Tag an waren wir neben unserem Tagesgeschäft damit beschäftigt, uns nach den Konzernregeln zu integrieren, was wir als positive Herausforderung sehen.

MM: Welche Vorteile bietet dieser Zusammenschluss für Sie?

Mittinger: Mittlerweile funktioniert die Zusammenarbeit sehr gut und wir genießen erste Vorteile – hauptsächlich in gemeinsamen Marketingaktivitäten, aber auch die Verbreiterung des Portfolios und des Verkaufsgebietes. Unsere Kunden und Lieferanten empfinden den Zusammenschluss als positiv und freuen sich über einen gestärkten Lieferpartner. Wir ergänzen uns hervorragend und blicken voller Tatendrang in eine gemeinsame Zukunft.

MM: Die Zusammenarbeit mit Tuma Pumpensysteme kam zu einer Zeit, in der viele andere Unternehmen eher „andere Sorgen“ hatten. Die Covid-19-Pandemie beeinflusst stark den Markt. Weshalb haben Sie sich ausgerechnet in einer derart herausfordernden Zeit für diesen Schritt entschieden?

Lippitsch: Wir hatten die gleichen Sorgen wie alle anderen Unternehmen und die Covid-19-Pandemie hat auch unser Business sehr stark beeinflusst. Nach jedem Wirtschaftseinbruch kommt auch wieder ein Wirtschaftsaufschwung und mit unserer starken finanziellen Mutterfirma Axel Johnson, mit über 20.000 Mitarbeitern und über Euro 8,3 Milliarden Jahresumsatz, ist es uns möglich, azyklisch zu agieren. Aktuell zeigt sich bereits der Erfolg für beide Unternehmen mit einem mittlerem 2-stelligen Umsatzzuwachs aufgrund der Produktergänzungen und somit dem Vorteil des Komplettanbieters!

MM: Doch wie schaut es generell mit der ökonomischen Entwicklung aus? Sind Sie trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten zufrieden und was wird für heuer noch erwartet?

Lippitsch: Die aktuelle Pandemie hat die Digitalisierung sehr stark und schnell vorangetrieben. Wir haben diesen Trend rechtzeitig erkannt, in Hard- und Software investiert und unseren technischen Außendienst wie auch unsere Produktmanager digital aufgerüstet und professionell mit Schulungen unterstützt. Die Covid-19-Pandemie hat uns gelehrt, dass Projekte, technische Hilfestellungen, Schulungen usw. nicht immer mit langen Reisen und damit verbundenen großen CO2-Fußabdrücken verbunden sein müssen.

Mittinger: Ich schließe mich den Worten von Herrn Lippitsch an. Wir freuen uns „trotzdem“ unsere Kunden wieder vor Ort, in der Anlage beraten und unterstützen zu dürfen.

MM: Das bedeutet im Detail?

Lippitsch: Sustainability und Werte werden in unserem Unternehmen seit vielen Jahren großgeschrieben und Keyratios hierzu werden halbjährlich von unserer Mutterfirma evaluiert, um stetig unserem Ziel CO2-neutral näher zu kommen. Ich hoffe für unsere Umwelt und uns alle, dass sich diese Arbeitsweise auch nach der Pandemiezeit festigt und wir gemeinsam dadurch CO2-Ausstoß und Zeitdruck wie auch Stress unserer Mitarbeiter weiter reduzieren können.

MM: Soll das Angebotsportfolio von AxFlow generell auch weiterwachsen, sprich: Sind weitere Übernahmen oder Zusammenarbeiten mit anderen Partnern geplant?

Lippitsch: Wie die gesamte AxFlow-Gruppe, aktuell 34 AxFlow-Firmen weltweit, sind auch wir immer mit offenen Augen in Bezug auf Verstärkung und Erweiterung im täglichen Wirtschaftsleben unterwegs. Aus der Historie und Nähe heraus, wurde AxFlow Österreich die Möglichkeit gegeben, die „Balkanregion“ eigenständig mit eigenen Tochterfirmen auszubauen. Mit unserm Erwerb von VIP-AxFlow in Slowenien im Jahr 2018, haben wir unsere Kompetenzen im Bereich der Kreiselpumpen und des Schaltschrankbaus erweitern können. Mit der Gründung von AxFlow doo in Serbien im Jahre 2019 haben wir unsere Stärke in diesem Gebiet ausgebaut und eine weitere Expansion im ehemaligen Balkan ist ein aktuelles heißes Thema. Und ich hoffe, dass ich Ihnen in naher Zukunft weitere Neuigkeiten geben darf.

MM: Werden in diesem Zusammenhang dann auch schon neue Mitarbeiter heuer gesucht bzw. sollen die Teams wachsen?

Lippitsch: Wie eingangs erwähnt haben unsere aktuellen Erweiterungen nicht nur in Österreich starke Umsatzzuwächse 2021 gebracht. In diesem Zuge haben wir bereits aktuell unser Team bei AxFlow Österreich mit zwei technischen Außendienstmitarbeitern in Salzburg und Wien erweitert wie auch mit einem Lehrling bei uns in Premstätten zur Verstärkung des Innendienstes. Bei AxFlow-Tuma Pumpensysteme in Wien wie auch bei VIP-AxFlow in Slowenien sind wir auf der Suche nach technischen Außendienstmitarbeitern; Bewerbungen sind jederzeit herzlich willkommen!

MM: Vielen Dank!

Verwandte Artikel