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Doppelmayr/Garaventa setzt auf Drucktransmitter von Trafag

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Damit Seilbahnen zu den sichersten Beförderungsmittel zählen, setzt Doppelmayr/Garaventa auf die Drucktransmitter des Sensorherstellers Trafag.

Seilbahnen zählen zu den sichersten Beförderungsmittel der Welt. Hierfür sorgt eine Kombination aus maßgebenden Sicherheitseinrichtungen, regelmäßigen Prüf- und Wartungsintervallen sowie strenge Gesetzgebungen. Entsprechend hoch sind auch die Anforderungen der Seilbahnhersteller an die Zulieferindustrie. Darum setzt Doppelmayr/Garaventa bereits seit zehn Jahren auf die Zuverlässigkeit der Drucktransmitter des Sensorherstellers Trafag GmbH.

Nicht nur die geografische Nähe beider Firmen schätzt das Team von Gerhard Wimmer – das österreichische Vertriebsbüro von Trafag befindet sich nämlich in unmittelbarer Nachbarschaft zum weltgrößten Seilbahnhersteller in Wolfurt/Vorarlberg, sondern vor allem die Qualität des eingesetzten Produktes. Gerhard Wimmer ist für den Bereich Antriebstechnik/Hydraulik in Seilbahnsystemen bei Doppelmayr/Garaventa verantwortlich und erklärt warum: „Da moderne Seilbahnanlagen immer mehr elektrifiziert werden, basieren sämtliche Sicherheitseinrichtungen elektronisch beziehungsweise werden elektronisch überwacht. Eine dieser Überwachungskomponente ist der Drucktransmitter NAH 8254 von Trafag. Dieser wird in allen Seilbahnen aber auch in anderen Transportsystemen wie dem Cable Liner von Doppelmayr eingesetzt und gilt als Schlüsselkomponente für die Zustandserfassung von hydraulischen Bremseinrichtungen sowie Seilspann- und Notantriebssysteme.“

Harsche Bedingungen für den Sensor

Gerhard Wimmer (li) zeigt Markus Degasperi den Einbauort des Trafag Drucktransmitter NAH 8254 beim Notantriebssystem. Bild: ©hzcomm
Gerhard Wimmer (li) zeigt Markus Degasperi den Einbauort des Trafag Drucktransmitter NAH 8254 beim Notantriebssystem. Bild: ©hzcomm

Schon bevor die Anlage in Betrieb genommen wird, laufen im Doppelmayr-System intern vollautomatische Prüfroutinen ab. Dabei meldet der Drucktransmitter NAH 8254 unter anderem den aktuellen Zustand der Sicherheits- und Betriebsbremssysteme. Eine wichtige Information! Denn auf Basis seines Messergebnisses wird detektiert, ob sich die Bremssysteme in einem vorgegebenen Zustand befinden und ein Anwurf der Anlage freigegeben werden kann. Außergewöhnliche Herausforderungen für den Sensor sind Umwelteinflüsse, die Wimmer wie folgt erklärt: „Wenn zum Beispiel durch Stürme Bäume knicken und in ein Seilfeld einfallen, wirken enorme Kräfte auf das Seilspannsystem ein, welches mittels Hydraulikzylinder abgespannt wird. Die hieraus resultierenden Druckschläge müssen vom Sensor aufgenommen werden können. Trafag Österreich Geschäftsführer Markus Degasperi erklärt, warum der NAH 8254 diesen Beanspruchungen problemlos standhält: „Langlebigkeit und Robustheit zeichnen diesen Sensor aus. Letztere wurde in zwei Schritten erhöht: durch Integration von Dämpfungsdüsen und stärkeren Messzellen mit 5-facher Überdruckfestigkeit. Das bedeutet, dass dieser Überdruck schadfrei überstanden werden muss. Bei 160 bar Nenndruck entspricht dies 800 bar Druck. Außerdem verfügt der Sensor über die höchste Langzeitstabilität am Markt. Eine wichtige Eigenschaft bei  Anlagen mit hohen Sicherheitsanforderungen.“
Einer weiteren Beanspruchung muss der Drucktransmitter bei den Notantriebssystemen standhalten. Diese dienen zur Räumung von Seilbahnen und sind während des normalen Bahnbetriebs stillgelegt. Sie werden erst gestartet, sollte eine Räumung mittels Notbetrieb erforderlich sein. Zu diesem Zeitpunkt können die Umgebungstemperaturen bis zu -40 °C betragen. Muss nun das Aggregat in Betrieb genommen werden, steigt in kürzester Zeit unter Volllast die Temperatur des Betriebsmediums rapide auf bis zu +80 °C an. Wie trotzdem konstante Messergebnisse innerhalb der vorgegebenen Toleranz geliefert werden, erklärt Markus Degasperi: „Die eingesetzten Drucktransmitter sind temperaturkompensiert. Das heißt: auf der Membrane, wo die Dehnungsmesstreifen aufgebaut sind, messen wir auch die Temperatur. Und über die Temperaturmessung, wird der Temperaturfehler kompensiert. Würde die Temperatur nicht erfasst werden wirkt sich dies negativ auf das Messergebnis. Bevor der Sensor bei Doppelmayr/Garaventa gelistet wurde, musste er sich in einem Einstiegstest in der Klimakammer bei -40 °C bewähren.“

Redundante Messsysteme

Trafag Drucktransmitter NAH 8254: Sämtliche Zustandserfassungen sind redundant ausgelegt. Bild ©hzcomm
Trafag Drucktransmitter NAH 8254: Sämtliche Zustandserfassungen sind redundant ausgelegt.
Bild ©hzcomm

Bei Doppelmayr/Garaventa werden alle eben erwähnten Sicherheitssysteme redundant überwacht. Tritt nun ein Fehler auf oder stimmen zwei Messergebnisse nicht überein, führt das zur sofortigen Abschaltung der Seilbahn. Hier fordert der Seilbahnbauer eine maximale Messstabilität, die über den gesamten Lebenszyklus der Seilbahnanlage gewährleistet werden muss. Diese wird durch die Langzeitstabilität des Sensors gewährleistet. Laut Doppelmayr/Garaventa ist die Ausfallquote der eingesetzten Trafag-Sensoren praktisch null, was der angestrebten Null-Fehlerstrategie von Trafag entspricht. Die Weiterverarbeitung der vom Drucktransmitter NAH 8254 gelieferten Signale landen in der Anlagensteuerung. Dort werden die Informationen analysiert oder im Hintergrund in diverse Überwachungsprozesse beziehungsweise Sicherheitssysteme eingespeist. Die Signale fließen auch in Regelsysteme ein, wenn es beispielsweise Kraftwertänderungen in der Seilspanneinrichtung gibt. So kann sich das System selbst wieder nachregeln, um dann wieder im Nennbereich weiterzufahren. All dies wird auch der Leitstelle  visualisiert, damit der Seilbahnbetreiber jeweils den aktuellen Anlagenzustand bekommt.

Erfolgreiche Partnerschaft

Seit dem erstmaligen Einsatz des Drucktransmitter NAH 8254 vor zehn Jahren, wurde er – auf Grund steigender Anforderungen – von beiden Unternehmen gemeinsam erfolgreich weiterentwickelt. Gerhard Wimmer: „Wir schätzen die kurzen Wege zum Lieferanten, wenn Bedürfnisse und Informationen zum Produkt nötig sind. Aber auch die kurze Entfernung zum Produktionswerk ist ein Vorteil. So bekommen wir wertvolle Einblicke, wie produziert wird, oder ob die Produktionsanlagen der von uns geforderten Technologie entsprechen. Wichtig ist auch, sollte es zu Ausfällen bei den Sensoren kommen, dass ein schneller Support gewährleistet wird, sowie Fehlerquellen analysiert und Maßnahmen gesetzt werden, um zukünftig Ausfälle zu vermeiden. Jeder Wunsch auf Produktänderung und -weiterentwicklung wurde bisher kompetent von Trafag erfüllt. Degasperi unterstreicht diese Anforderungen mit der unternehmenseigenen Philosophie: „Unsere Marktführerschaft resultiert aus kompromisslosen Sicherheits- sowie Verfügbarkeitsanforderungen die wir bestens umsetzen können. Um den Marktanforderungen nach immer kürzeren Projektrealisierungszeiten gerecht zu werden, verfügen wir über ein ausgedehntes Produktportfolio und sind für die kurzen Kommunikationswege sowie schnellen Reaktionszeiten bekannt.“

Funktionsweise Drucktransmitter

Trafag-Drucktransmitter werden für elektronische Druckmessungen und Auswertungen eingesetzt und bewähren sich seit Jahrzehnten in einer Vielzahl von anspruchsvollen Anwendungen in rauen Umgebungen. Erhältlich sind sie in den verschiedensten Ausführungen bezüglich Druck- und Elektroanschlüssen, Messverfahren, elektrischen Ausgangssignalen und Zulassungen (CE, EX, Bahn und Schiff). Hochwertige Technik und präzise Fertigung sichern ein einwandfreies Funktionieren speziell dort, wo hohe Anforderungen an Langzeitstabilität, Vibrationsfestigkeit, elektromagnetische Verträglichkeit, Schockbeständigkeit oder Temperaturunempfindlichkeit gestellt werden. Drucktransmitter messen den Druck, der auf ein bestimmtes Objekt wirkt. Dabei werden die vom Sensor gemessenen Werte in ein analoges elektrisches Signal umgeformt. Trafag Drucktransmitter sind in verschiedensten Ausführungen erhältlich und daher vielen Anwendungsbereichen einsetzbar. Kernstück der Trafag-Drucktransmitter sind Drucksensoren in Dünnfilm-auf-Stahl-Technologie (verschweißte, O-Ring freie Konstruktion) oder Dickschicht-auf-Keramik-Technologie. Beide Sensortechnologien sowie der ASIC (Anwendungsspezifischer Mikrochip) stammen aus eigener Entwicklung und Produktion. Dadurch sind Drucksensor und Elektronik perfekt aufeinander abgestimmt und erreichen eine einzigartige Langzeitstabilität und Zuverlässigkeit auch unter widrigsten Umgebungsbedingungen und in kleiner Bauweise. Trafag ist ein Technologiepionier in der Miniaturisierung robuster Drucktransmitter.

Drucktransmitter NAH 8254

Der Drucktransmitter NAH 8254 mit erhöhter Genauigkeit 0,3 % und optionalen Schaltausgängen verfügt über eine außerordentlich langzeitstabile Dünnfilm-auf-Stahl Sensorzelle mit dreifacher (optional 5-facher) Überdruckfestigkeit. Die robuste Bauweise und der weite Temperaturbereich von -40 °C bis +125 °C machen den NAH 8254 zur idealen Lösung, wenn unter rauen Umweltbedingungen genau und zuverlässig Druck gemessen werden soll. Einsatzgebiete für den Sensor sind Maschinenbau, Hydraulik, Prozesstechnik, Mess- und Prüfstandtechnik.

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Quelle: Trafag GmbH Sensors & controls

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