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Straßenleuchten werden zu 5G Hotspots und digitalen Gießkannen

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Bewässerungssystem inklusive Wassertank. Mit der zum 5G-Standort umgebauten Straßenleuchte wird es zur smarten Gießkanne für umliegende Bäume. Copyright: Mainova AG

In der Mainmetropole Frankfurt werden Straßenleuchten zu 5G Standorten umgebaut, um das 5G-Mobilfunknetz zu verdichten. Gleichzeitig werden sie durch die Integration eines Bewässerungssystems inklusive externem Wassertank zu smarten digitalen Gießkannen für umliegende Bäume. In einem Pilotprojekt setzen die 5G-Synergiewerk GmbH, der Telekommunikationsanbieter O2 Telefónica und der Energieversorger und Anbieter für smarte Energielösungen Mainova ein innovatives Smart-City-Konzept um. Ziel ist es, die vorhandene städtische Infrastruktur möglichst effizient zu nutzen, mit digitalen Lösungen für ein besseres Mobilfunknetz und eine intelligente Bewässerung zu erweitern und damit die Lebensqualität für Stadtbewohner zu erhöhen. 

 

Gerade in einer Stadt wie Frankfurt am Main mit hohen Häusern und engen Straßenschluchten kann das vorhandene Mobilfunknetz mit seinen Dachstandorten durch die Ergänzung von 5G-Straßenleuchten auch in Bodennähe gut verdichtet werden. Als Teil jeder städtischen Infrastruktur sind Straßenleuchten weit verbreitet. Daher beschlossen die Projektpartner, mit einem neuen innovativen Ansatz den Ausbau des 5G-Netzes zu beschleunigen.
Im Jahr 2021 errichteten die Projektpartner in Frankfurt am Main die erste 5G-Straßenleuchte Hessens. Das Projekt verlief erfolgreich, sodass die Unternehmen im nächsten Schritt weiteren Mehrwert für die Stadt schaffen wollen. Das Konsortium profitiert dabei von der Projektexpertise der 5G-Synergiewerk GmbH, die Standorte von Energieversorgern und kommunalen sowie Industriepartnern vermarktet.

Kombination von Straßenleuchte, Mobilfunkmast und Bewässerungssystem

Die Beteiligten tauschten zunächst eine herkömmliche Straßenleuchte an der Solmsstraße gegen einen speziellen Smart Pole aus. O2 Telefónica installierte energieeffiziente 4G/5G-Mobilfunktechnik. Der Technikschrank wird dabei in einem Stadtmöbel-Ensemble aus Holz untergebracht. Dieses ist als Sitzbank gestaltet, sodass es sich nahtlos in das Stadtbild einfügen und von Passanten nutzen lässt.

Zugleich beinhaltet die Bank einen Wasservorratsbehälter für umliegende Stadtbäume. Sensoren im Boden messen den Feuchtigkeitszustand, verbinden diese Information mit der Wetterprognose und veranlassen über eine Datenverbindung, dass die umliegenden Bäume automatisch bewässert werden.  Jetzt startet der weitere Ausbau: Neun Straßenleuchten werden in der Frankfurter Innenstadt errichtet. Hierfür kommen standardisierte Smart-Pole-Lichtmasten zum Einsatz.

Verbesserung des O2 5G-Netzes in Frankfurt durch zusätzliche Funkzellen

Der Mobilfunk-Standort von O2 Telefónica funkt über mehrere Frequenzbänder. Er bietet 5G mit hoher Bandbreite im 3,6 GHz-Bereich sowie LTE (4G) auf 1800 MHz und 2100 MHz. Damit ergänzt die kleine Funkzelle („Small Cell“) das bestehende O2 Mobilfunknetz in Frankfurt am Main um zusätzliche Bandbreiten. Dies ist insbesondere im Hinblick auf die steigende Datennutzung von O2 Kundinnen und Kunden sowie künftige digitale Anwendungen hilfreich. Dazu zählen etwa die Nutzung des Metaverse, das vernetzte Fahren oder autonome Logistik. Zudem fügt sich die 5G-Straßenleuchte mit ihrer Lichtverteilung harmonisch ins Stadtbild ein.

5G-Ausbau in Verbindung mit nachhaltigen Smart City-Konzepten

„Als Tower Company bauen und betreiben wir Mobilfunkstationen. Dabei bilden wir die Brücke zwischen der Telekommunikation und der Energiewirtschaft, damit Projekte reibungslos und schnell umgesetzt werden können. Mit innovativen Konzepten bringen wir – wie bei diesem Projekt – Telekommunikationsanbieter und Energieversorger zusammen, um den Ausbau des 5G-Netzes zu beschleunigen“, sagt Ralf Gerbershagen, Geschäftsführer der 5G-Synergiewerk GmbH. „Kommunale Infrastruktur zu nutzen, bringt Vorteile für alle Beteiligte. Zugleich zeigt das Projekt, dass sich der Ausbau des 5G-Netzes mit nachhaltigen Smart-City-Konzepten verbinden lässt.“

„Wir stellen unseren Kundinnen und Kunden mit zusätzlichen Mobilfunkstandorten in belebten Innenstädten wie Frankfurt am Main die volle Leistungsfähigkeit des 5G-Mobilfunknetzes zur Verfügung. Diese kleinen Funkzellen haben eine große Wirkung und ergänzen optimal unser bestehendes O2 Mobilfunknetz vor Ort“, sagt Matthias Sauder, Director Mobile Access & Transport Networks bei O2 Telefónica. „Wir haben mit unseren Partnern in Frankfurt am Main ein Stück weit Pionierarbeit geleistet. Für den weiteren Ausbau kommt es darauf an, den Aufwand für die Standort-Akquise zu reduzieren und langfristige Verträge für Anbindung und Betrieb der Funkzellen abzuschließen.“

„Das Projekt unterstützt unseren Anspruch, den Frankfurterinnen und Frankfurtern eine moderne und zugleich lebenswerte Stadt zu bieten“, sagt Thomas Erfert, Geschäftsführer der SRM StraßenBeleuchtung Rhein-Main GmbH. „Es ist ein Weg, um die bestehende kommunale Infrastruktur dank intelligenter Lösungen zusätzlich für den 5G-Ausbau zu nutzen. Zugleich bietet uns der Ansatz zahlreiche Möglichkeiten unter Smart-City-Aspekten: Die Stadtmöbel-Variante verbindet Nachhaltigkeit in Form einer smarten Lösung für bedarfsgerechte Bewässerung mit weiteren datenbasierten Anwendungsmöglichkeiten. Zudem fügt sich diese harmonisch ins Stadtbild ein, was unser gemeinsames Vorhaben zusätzlich aufwertet.“

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