Im Gespräch IoT4 Industry & Business

Michael Smetana: Ohne wäre alles nichts

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„Eine leistungsfähige Hardware ist die Grundvoraussetzung für die Digitalisierung. Das gilt für eine Vielzahl von Anwendungsbereichen.“ Michael Smetana, Managing Director HP Österreich

Ohne Hardware gäbe es keine Digitalisierung ist Michael Smetana, Managing Director von HP Österreich, überzeugt. Denn gerade die Drucker und PCs leisten einen ungeahnten Beitrag zu verschiedenen Innovationen. Sie sind aber auch ein Einfallstor für Hacker. Mit HP Wolf Security wurde diesen der Kampf angesagt.

 

Iot4industry&business: Alle sprechen von Digitalisierung. Kaum jemand denkt dabei an die dafür nötige Hardware. Was meinen Sie dazu?
Michael Smetana: Eine leistungsfähige Hardware ist die Grundvoraussetzung für die Digitalisierung. Das gilt für eine Vielzahl von Anwendungsbereichen: Im klassischen Büroumfeld sind es modernste Drucker mit leistungsstarken Scan-Einheiten, die über ein entsprechendes Workflow-Management bei der Digitalisierung von Unterlagen einen wesentlichen Beitrag leisten. Im industriellen Umfeld haben HP-Innovationen beispielsweise wesentlich zur Digitalisierung der Druckindustrie beigetragen, die voll automatisierte Druckabläufe in kleinen bis mittleren Stückzahlen oder personalisierte Druckprodukte zu erschwinglichen Preisen ermöglichen. Digitale Druckmaschinen werden mit Software und Cloud-Lösungen zur vollautomatischen ‚Web-to-Print‘ Lösung. Das bedeutet, der Kunde bestellt im Internet ein Druckprodukt. In der Druckerei entsteht vollautomatisiert das fertige Produkt. Ein Anwendungsbeispiel: 80 Prozent der in Europa so hergestellten Fotobücher werden auf Druckmaschinen von HP produziert. Aktuell ein wichtiger Trend: die Digitalisierung der Produktionsindustrie. 3D-Drucker ermöglichen es, durch eine lokale Produktion Wertschöpfung in Länder wie Österreich zurückzuholen, dabei gleichzeitig Lieferketten zu sichern und einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Produktion zu leisten.

Ein konkretes Beispiel: View Point System GmbH, ein Unternehmen aus Wien, hat mit Hilfe unserer 3D-Drucker eine Augmented-Reality-Brille bis zur Serienreife entwickelt. Tagsüber arbeiteten die Entwickler an der Verbesserung des Prototyps, der nachts per 3D-Drucker gedruckt wurde. Am nächsten Tag wurde dieser Prototyp begutachtet, optimiert und über Nacht erneut gedruckt. Ein Prozess, der die Produktentwicklung deutlich beschleunigt hat. Mittlerweile druckt das Unternehmen das Serienprodukt ebenfalls hier in Wien und vermeidet damit lange Lieferketten.

Spricht man über Digitalisierung geht es auch immer um massive Mengen an Daten. Das Thema ist Edge Computing. Wir sind hier seit 50 Jahren sehr erfolgreich unterwegs, mit einem deutlichen Marktanteil. Gemeint sind leistungsstarke Computer – sogenannte Workstations. Man spricht von Geräten am „Edge of the Network“, also dort wo sich die großen Datenmengen befinden und man sich bei einem Datentransfer schwertun würde, diese in der Cloud zu managen. Das macht man mit sehr performanten Geräten. Sie sehen, eine Vielzahl an Hardware, die an unterschiedlichen Stellen einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung leistet.

IoT: Auf Ihrer Website habe ich einen interessanten Begriff gefunden: gerechte Digitalisierung. Was bedeutet das?
Michael Smetana: Digitalisierung muss für jede und jeden zugänglich bleiben. Wir dürfen die Gesellschaft nicht teilen. In diejenigen, die Zugang zu digitalen Dienstleistungen haben und sich auskennen und diejenigen, die es sich nicht leisten können. Das gilt lokal ebenso wie geopolitisch. Das Thema hat gerade in der Pandemie auch in Österreich im Bildungsbereich eine besondere Aufmerksamkeit bekommen. Uns ist es wichtig, dass bei der Digitalisierung jeder mitgenommen wird und die Chancen, die sich draus ergeben auch nutzen kann. Deshalb bieten wir kostenlose Bildungsprogramme über HP Life an. Sie sind bereits in viele Sprachen übersetzt, gerade für Länder in Afrika, Lateinamerika, aber auch für Osteuropa und den arabischen Raum. Also dort, wo Menschen oftmals sehr schwer Zugang zu Bildung haben. Gemeinsam mit der UNO helfen wir Schulen auszustatten, damit Menschen Zugang zu Digitalisierung bekommen und lernen können. Das ist eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Dafür braucht es einen Schulterschluss von vielen, die das unterstützen, fördern und finanzieren.

IoT: Security ist in aller Munde. HP hat unter dem Namen HP Wolf Security diverse Lösungen im Programm. Wie sehen diese aus?
Michael Smetana: Ein Großteil der Cyberattacken – fast dreiviertel – finden über das klassische Endgerät statt. Wichtig – dazu zählen nicht nur PCs und Notebooks sondern auch Drucker. Moderne Drucker sind mittlerweile kleine PCs mit einem Motherboard, einer Festplatte und einem Betriebssystem. Sie sind im Firmennetz integriert und zumeist ungeschützt. Somit sind sie ein hervorragendes Ziel für einen Cyberangriff. Deshalb schützen wir die Endgeräte besonders. HP-Drucker für Unternehmenskunden, ebenso wie Notebooks und PCs, haben beispielsweise einen speziellen Security-Chip eingebaut, mit dem das Bios – quasi das Stammhirn des Druckers – bei jedem Laden verifiziert wird. Denn das Problem beginnt bereits bevor das Betriebssystem geladen wurde. Viele Hacker modifizieren auf Bios-Level. Wenn unsere Geräte Unregelmäßigkeiten beim Booten merken, dann warnt Sie die Software und kopiert eine versteckte „Golden Copy“ zurück ins Betriebssystem.

IoT: KI hilft auch bei Security-Lösungen. Welche Ansätze verfolgt HP?
Michael Smetana: Klassische Virenscanner haben ein großes Problem: Sie funktionieren nur dann gut, wenn sie ein Virus bereits kennen. Hier haben wir zwei Lösungen unter der Marke HP-Wolf-Security vereint. Einmal nutzen wir das Prinzip der Mikro-Virtualisierung. Jeder E-Mail-Anhang wird beim Öffnen zur Vorsicht in einer virtuellen, geschützten Umgebung geladen. Ist die Datei oder der Link infiziert, reicht es, das Fenster zu schließen und die Bedrohung ist eliminiert. Die Technologie bieten wir vor allem Firmenkunden an.
Ich habe Rechenzentrumsleiter in Österreich oft gefragt, ob sie in diesen Zeiten – mit der Vielzahl an Angriffen und unterschiedlichen Angriffsszenarien – noch gut schlafen. Die allermeisten waren sich einig, dass es keine hundertprozentige Sicherheit geben kann. Aber es gilt, alle technischen Möglichkeiten auszunutzen, um die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Angriffs zu minimieren. Es ist ein Wettlauf. Aber das Gute ist, mittels modernster Sicherheitskonzepte in Netzwerk und, mehr denn je wichtig, direkt im Endgerät kann die Bedrohungslage deutlich reduziert werden. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor bei Sicherheitskonzepten ist übrigens auch die Sensibilisierung der Mitarbeitenden. Wir müssen uns von dem Glauben verabschieden, dass es absolute Sicherheit gibt. Aber wir können es den Angreifern deutlich schwerer machen.

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