Im Gespräch MM Maschinenmarkt

Alfred Geißler: Vermeiden – Reduzieren – Kompensieren

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Technologieführerschaft und Umweltschutz stehen für Alfred Geißler, Managing Director, Deckel Maho Pfronten gleichberechtigt im Einklang.

Technologieführerschaft und Umweltschutz stehen für Alfred Geißler, Managing Director, Deckel Maho Pfronten GmbH ganzheitlich und gleichberechtigt im Einklang miteinander. Nachhaltigkeit bedeutet für ihn mehr als nur den Schutz des Klimas, es geht vielmehr um einen ganzheitlich positiven Beitrag für Mensch, Gesellschaft und Umweltschutz.

MM: Was sind die konkreten Herausforderungen, mit denen sich die Werkzeugmaschinenindustrie konfrontiert sieht?
Alfred Geißler: Der Werkzeugmaschinenbau und das verarbeitende Gewerbe stehen am Anfang der Produktentstehung. Im Verständnis von DMG Mori wächst daraus die besondere Verantwortung, mit innovativen Spitzentechnologien einen wichtigen Teil dazu beizutragen, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Im Zentrum stehen dabei effiziente Produkte und intelligente Services für Automatisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit, um damit die Nachhaltigkeit industrieller Wertschöpfungsprozesse zu fördern.

MM: Wie setzt sich DMG Mori konkret mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander?
Alfred Geißler: Das Thema ist fester Bestandteil unseres strategischen Dreiklangs von Automatisierung, Digitalisierung sowie Nachhaltigkeit. Technologieführerschaft und Umweltschutz stehen demnach bei uns ganzheitlich und gleichberechtigt im Einklang miteinander. Seine Nachhaltigkeitsinitiativen auf dem Weg zur vollständigen Klimaneutralität bündelt DMG Mori in drei Bereiche: Alle DMG-Mori-Maschinen sind komplett klimaneutral hergestellt – vom Rohstoff bis zur Auslieferung (Green Machine). Auch im Betrieb beim Kunden arbeiten die Fertigungslösungen von DMG Mori mit höchster Energieeffizienz (Green Mode). Im Ergebnis können Anwender bereits heute bis zu 30 Prozent der aufzubringenden Energie im Vergleich zur Vorgängermaschine sparen. Darüber hinaus spielen DMG-Mori-Maschinen eine Schlüsselrolle bei der zielgerichteten Umsetzung zukunftsfähiger Technologien wie der Windkraft oder für eine nachhaltigere Wertschöpfungskette im Bereich der Elektromobilität (Green Tech).

MM: Welche Ziele hat man sich bei DMG Mori gesetzt?
Alfred Geißler: Wie bedeutend das Thema Nachhaltigkeit bei uns und für DMG Mori ist, zeigt sich an unserer Verpflichtung gegenüber der weltweit renommierten Science Based Targets Initiative (SBTi), unsere Ziele zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen wissenschaftlich zu verifizieren. In den Scopes 1 und 2 des Greenhouse Gas Protocol der UN werden wir demzufolge die Treibhausgasemissionen bereits bis 2030 um 46,2 Prozent reduzieren. Im Upstream und Downstream des Scope 3 haben wir uns eine Reduzierung von 13,5 Prozent bis 2030 zum Ziel gesetzt (ebenfalls im Vergleich zu 2019).

MM: Wie nachhaltig ist Emissionshandel?
Alfred Geißler: DMG Mori agiert nach dem Prinzip „Vermeiden – Reduzieren – Kompensieren.“ Der Emissionshandel selbst ist demnach zwar nicht nachhaltig. Er hat jedoch für DMG Mori eine Brückenfunktion auf dem Weg zur ganzheitlichen Klimaneutralität. Wo sich demnach CO2-Emissionen in unserer Wertschöpfung nach dem aktuellen Stand von Wirtschaft und Technik noch nicht vermeiden lassen, werden diese zunächst durch Investitionen in nachhaltige, zertifizierte und international anerkannte Klimaschutzprojekte kompensiert. Dabei ist zu betonen, dass wir zusätzlich zur eigenen klimaneutralen Wertschöpfung auch jene mittelbaren CO2-Emissionen ausgleichen, die in der Lieferkette entstehen, zum Beispiel für das Erzeugen von Rohmaterialien.

MM: Ihr Fazit?
Alfred Geißler: Nachhaltigkeit bedeutet für uns mehr als nur den Schutz des Klimas. Vielmehr setzt sich DMG Mori mit einer Vielzahl strategischer Maßnahmen dafür ein, einen ganzheitlich positiven Beitrag für Mensch, Gesellschaft und Umweltschutz zu leisten. Gemäß dieser Definition setzen wir bei der Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsstrategie auf eine systematische Erfassung spezifischer Nachhaltigkeitskennzahlen, Nachhaltigkeit als Bestandteil unserer Mitarbeiterqualifizierung und einen integrierten Ansatz im Corporate-Responsibility-Bereich.

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