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Festo setzt starke Impulse in Sachen E-Automation

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Dipl.-Ing. Rainer Ostermann, Geschäftsführer Festo Österreich „Die oft zitierte Industrie 4.0 wird nicht von einem einzigen Hersteller kommen – da ist Teamwork gefragt, das weit über Unternehmensgrenzen hinaus geht.“

Wenn von 8. bis 10. November die SPS – Smart Production Solutions – ihre Tore öffnet, dann bietet Festo wieder interessante Ein- und Ausblicke auf sein ständig wachsendes Angebot aus dem Bereich „Electric Automation“. Mit dabei ist unter anderem ein vielseitiger Servoantriebsregler, der mit Steuerungen und Motoren von unterschiedlichsten Herstellern zusammenarbeitet.

„Praxisnah.Zukunftsweisend.Persönlich“ – dieses Motto begleitet die Besucher heuer auf der SPS in Nürnberg. Im Fokus steht dabei das komplette Spektrum der smarten und digitalen Automation – vom einfachen Sensor bis hin zu intelligenten Lösungen, vom heute Machbaren bis hin zur Vision einer umfassend digitalisierten Industriewelt. Das ist das perfekte Umfeld für den Automatisierungsspezialisten Festo, der Lösungen auf Basis verschiedenster Technologien aus einer Hand bietet – zu sehen in Halle 9 auf Stand 361.

Durchgängigkeit und Flexibilität – das ist kein Widerspruch.

Neben der Pneumatik nimmt die elektrische Automatisierungstechnik heute bei Festo einen wichtigen Platz ein. Das Angebot reicht von der Steuerungstechnik bis zu elektrischen Antrieben für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche. Die Durchgängigkeit der Lösungen wird dabei großgeschrieben – beim breiten Handhabungsbaukasten von Festo passt alles perfekt zusammen. Das darf jedoch keinesfalls dazu führen, dass Flexibilität in den Hintergrund rückt. Dipl.-Ing. Rainer Ostermann, Geschäftsführer von Festo Österreich: „Die oft zitierte Industrie 4.0 wird nicht von einem einzigen Hersteller kommen – da ist Teamwork gefragt, das weit über Unternehmensgrenzen hinausgeht. Das gilt sowohl für die Co-Creation mit Kunden und Partnern als auch für die eingesetzten Bauteile und Systeme. Entsprechend vielseitig müssen die Schnittstellen der einzelnen Komponenten sein – Kommunikation ist alles.“

Ein Servoantriebsregler – viele Lösungen.

Ein anschauliches Beispiel für die von Rainer Ostermann angesprochene Vielseitigkeit, die man heute meist durch den Einsatz entsprechender Software erreicht, ist der Servoantriebsregler CMMT-AS-MP mit Multiprotokoll, der sowohl bei der Wahl des Motors als auch der Steuerung viel Spielraum lässt. Ausgelegt ist er für Synchron-Servomotoren bis 6.000 W Dauerleistung – die perfekte Lösung für dynamische Bewegungen und präzises Positionieren, egal ob Punkt-zu-Punkt oder interpolierend. Dabei unterstützt der universelle Servoantriebsregler die Motoren von Festo – zum Beispiel die Motorfamilien EMMT-AS, EMME-AS und EMMB-AS – ebenso, wie Fremdmotoren von anderen Herstellern. Einphasiger und dreiphasiger Netzanschluss (230/400 V AC) sind möglich.

Top Kommunikation – bestes Teamwork.

Kommunikation ist der Schlüssel zu mehr Informationen und mehr Flexibilität. Beim Servoantriebsregler CMMT-AS-MP gilt das auf der ganzen Linie. Denn er eignet sich für unterschiedliche Ethernet-basierte Bussysteme und lässt sich daher lückenlos in die Systemumgebung der Steuerungen verschiedener Hersteller – wie zum Beispiel Siemens, Rockwell oder Beckhoff – integrieren. Die dafür erforderlichen Gerätebeschreibungsdateien und Funktionsbausteine sind inklusive.

Entscheidung erst zum Schluss.

Bei der CMMT-AS-Variante MP mit Multiprotokoll kann das gewünschte Busprotokoll einfach mit der Festo Automation Suite oder direkt am Servoantriebsregler ausgewählt werden. Modbus TCP ist als zusätzliches Protokoll bei allen Ethernet/IP-Geräten verfügbar. Besonders praktisch ist, dass man erst bei der Inbetriebnahme entscheiden muss, welches der angebotenen Busprotokolle (Profinet, EtherCat, Ethernet/IP und Modbus TCP) zum Einsatz kommen soll – eine Hardware deckt alle Lösungen ab. Das vereinfacht auch das Zusammenspiel mit den Steuerungen verschiedener Hersteller und sorgt für eine optimierte Ersatzteilehaltung.

Festo Automation Suite.

Die Inbetriebnahme des gesamten Antriebssystems ist beim CMMT-AS-MP schnell erledigt. Die Festo Automation Suite hilft bei der Parametrierung und Programmierung ebenso, wie auch bei der Wartung im Betrieb. Die Software ist ein zentraler Baustein der Connectivity-Philosophie von Festo, der durchgängigen Verbindbarkeit vom Werkstück bis in die Cloud. Die Grundfunktionalitäten aller Komponenten des Automatisierungsspezialisten sind bereits vorab integriert. Durch Plug-ins, die Anwender aus dem Programm heraus installieren können, lässt sich die Software individuell auslegen und erweitern. Man braucht nur den Gerätetyp oder die Teilenummer eingeben, schon findet und installiert die Automation Suite das passende Plug-in.

Mit Drag and Drop zur laufenden Maschine.

Die Automation Suite eröffnet Anwendern den schnellen Klick zu Gerätebeschreibungsdaten, Handbüchern und Applikationsbeschreibungen. Das durchgängige, intuitive Bedienkonzept erlaubt die reibungslose Inbetriebnahme unterschiedlichster Geräte. Diese werden einfach per Drag and Drop dem Projekt zugefügt und miteinander verbunden. In nur fünf Schritten geht es zum betriebsbereiten Antriebssystem. Das spart Zeit, Geld und viel Aufwand.

Connectivity vom Feinsten.

Hand in Hand mit dem Thema Kommunikation geht die Vernetzung. Bei Festo bedeutet das: von der Pneumatik bis zur Elektrik, vom Werkstück bis in die Cloud. Mit CPX-AP-I hat man die perfekte Lösung dafür. Bis zu 80 Module – Businterface inklusive – lassen sich mit diesem dezentralen Remote-I/O-System im Handumdrehen an die gängigen Steuerungssysteme anbinden. Buszykluszeiten von bis zu 250 μs und eine Nettodatenrate von 200 Mbaud machen das I/O-System in IP65/IP67 echtzeitfähig und lassen bis zu 2 kByte E/A-Prozessdaten zu. Die ideale Lösung für schnelle und synchrone Prozesse. Dabei ist das flexible System mit Kabellängen bis zu 50 Metern einfach skalierbar.

IO-Link verbindet.

Die Anbindung an das IoT-Gateway, die einfache Einbindung von IO-Link-Devices, ein Webserver und ein erweiterter Funktionsumfang mit der Automation Suite machen das CPX-AP-I zum Schlüssel für durchgängige Connectivity. Der IO-Link- Master wird zukunftssicher via AP-Protokoll an das Businterface angebunden. Dadurch wird durchgängige Digitalisierung bis zu den Antrieben und Sensoren in der Feldebene möglich. Umgekehrt gelangen Daten über die Automation-Plattform bis zur Host-SPS beziehungsweise – mit dem IoT-Gateway – bis in die Cloud.

Automation mit KI.

Was alles möglich ist, wenn Automation, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz aufeinander treffen, das demonstriert Festo mit seiner Plattform AX (Automation Experience). Das praktische Tool hilft, Wartungsprozesse zu verbessern, die Qualität zu optimieren und Energie zu sparen – auf Grundlage von Fakten anstatt von Bauchgefühl. So können beispielsweise Daten aus dem Shopfloor genutzt werden, um laufzeitbasierte Wartungsvorschläge zu machen. Auch Echtzeitanalysen sind möglich, dazu werden die Fähigkeiten von Festo AX mit Künstlicher Intelligenz versehen. Man erhält dann, dank Machine Learning, sofort eine Nachricht, wenn eine Anomalie auftritt – ohne Latenzzeit. Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten und erlaubt neue Serviceangebote oder Geschäftsmodelle.

Zusammenarbeit mit Drittanbietern.

AX arbeitet – durch die Übernahme gängiger Protokolle wie OPC-UA, MQTT u.a. – mit Festo-Komponenten aber auch mit Systemen und Maschinen von Drittanbietern zusammen. Dabei ist egal, wo es betrieben wird – direkt auf der Anlage (on-edge), auf einem Server (on-premises) oder in der Cloud. Wertvolles Expertenwissen kann natürlich – Human-in-the-loop – einbezogen werden. So profitieren beide Seiten – Mensch und Maschine.

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