Interview MM Maschinenmarkt

Wolfgang Weidinger: Wollen Pionier nicht nur bei elektronischer Verbindungstechnik sein

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"Pionier sein beschränkt sich für Weidmüller nicht nur auf Lösungen in der elektronischen Verbindungstechnik. Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit gehören ebenso zu den Themen, die wir uns mit Blick auf die Generationenethik auf die Fahne geschrieben haben", sagt Wolfgang Weidinger, Geschäftsführer Weidmüller Österreich.

Wolfgang Weidinger, Geschäftsführer von Weidmüller Österreich, sieht für kommendes Jahr eine sich eintrübende Wirtschaftslage. Fachkräftemangel, Materialverfügbarkeit und ein möglicher Gasstopp  machen die Lage nicht einfacher. Was Weidinger zu Nachhaltigkeit und neuen Arbeitsmodellen sagt, lesen Sie im folgenden Interview.

Wo sehen Sie die aktuellen Herausforderungen für Ihre Branche?
Wolfgang Weidinger: Die aktuellen Herausforderungen sind und werden voraussichtlich bleiben. Angefangen von einer sich eintrübenden Wirtschaftslage in 2023, zu einem Fachkräftemangel in vielen Branchen. Denn um das Thema Energiewende in Österreich umsetzen zu können, benötigen wir eine größere Anzahl an Facharbeitern. Die Themen Corona und Materialverfügbarkeit sehe ich im Auslaufen. Die Materialverfügbarkeit, welche aufgrund von Rohstoffen wie Kupfer, Metall oder Kunststoff kritisch war, hat sich stark verbessert. Der entstandene Backlog wird bereits abgearbeitet. Im Bereich der Halbleiter-Materialien und Chips verbessert sich die Lage, eine generelle Beruhigung erwarte ich aber erst ab Mitte 2023.

Was beschäftigt Sie und Ihr Unternehmen dieser Tage am meisten?
Wolfgang Weidinger: Die Verbesserung der Lieferfähigkeit, die Vorbereitung auf einen möglichen Gasstopp und die einkaufsseitigen Preiserhöhungen, welche wir am Markt zum Teil weitergeben müssen.

Nachhaltigkeit ist nicht nur in aller Munde, sondern eine Notwendigkeit. Wie sieht der Beitrag von Weidmüller dazu aus?
Wolfgang Weidinger: Pionier sein beschränkt sich für Weidmüller nicht nur auf Lösungen in der elektronischen Verbindungstechnik. Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit gehören ebenso zu den Themen, die wir uns mit Blick auf die Generationenethik auf die Fahne geschrieben haben. Auch vor diesem Hintergrund ist es uns wichtig, neben der Entwicklung von Produkten und Assets für die erneuerbaren Energien unsere Standorte klimaeffizient zu gestalten. Dazu zählen Maßnahmen wie Energiemonitoring, intelligente Lichtsteuerungen, Einsatz von Geothermie, PV oder der Einsatz eines Hocheffizienz-Blockheizkraftwerkes als Ergänzung zur Gebäude-Energieversorgung

Die Menschen suchen nach neuen Arbeitsmodellen. Wie sehen Sie diese Entwicklung?
Wolfgang Weidinger: Das Thema Work-Life-Balance rückt immer mehr in den Mittelpunkt. Aus meiner Sicht ist dies auch eine wichtige und positive Entwicklung. Speziell das Thema Arbeit und Freizeit verschmelzen, mit allen Vor -und Nachteilen. Mittlerweile gibt es bei uns die Möglichkeit von zwei Telearbeitstagen pro Woche. Diese Regelung wird gut angenommen und funktioniert sehr gut. Für den Arbeitgeber gibt es dadurch neue Herausforderungen: Wie binde ich Mitarbeiter:innen an ein Unternehmen? Wie gestalte ich Arbeitsabläufe?

Was macht Ihnen Spaß an Ihrer Aufgabe? 
Wolfgang Weidinger: Das Spannende an meiner Tätigkeit ist, dass ich meinen Arbeitsablauf selbst gestalten kann und einen Gestaltungs- und Entscheidungsspielraum in Österreich habe. Ich arbeite in einer der spannendsten Branchen am Markt, welche entscheidend zu den Zukunftsthemen wie Energiewende und Digitalisierung beitragen kann. Die Vielfältigkeit meiner Aufgabe sowie der Kundenkontakt machen mir Spaß. Antrieb ist für mich eine stetige Verbesserung und Weiterentwicklung der Weidmüller-Organisation sowie meiner Person.

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