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Bewusstsein für Sicherheit macht Promotech sicher

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Promotech hat selbst eine vollautomatisierte Spritzgussanlage errichtet und für das Sicherheitskonzept und -design Pilz ins Boot geholt.

Not macht erfinderisch. Der Ausfall eines Partners war der Anstoß warum man sich bei Promotech dazu entschloss das Mammut-Projekt eine vollautomatisierte Spritzgussanlage zu errichten selbst in die Hand nahm. Für das Sicherheitskonzept und -design holte man sich Pilz ins Boot. Das macht nicht nur die Anlage sicher, sondern hat den Promotech-Experten auch neue Sichtweisen auf das Thema eröffnet. 

 

Ertönt beim Einparken ein akustisches Warnsignal, dann leisten die Parksensoren gerade ganze Arbeit. Sie erkennen beim Ein- und Ausparken andere Autos, Gegenstände sowie Hindernisse und warnen uns bevor wir diesen gefährlich nahekommen. Diese Sensoren sind kleine, aber sehr wichtige Bestandteile moderner Fahrzeuge und sind nicht mehr wegzudenken. Die kleinen Ultraschallsensoren könnten wiederum ohne noch kleinere Bauteile nicht funktionieren, den Kontaktbauteilen. Ein Spezialist für diese Bauteile sowie für die Sensor-Gehäuse ist das im oberösterreichischen Schalchen angesiedelte Unternehmen Promotech Kunststoff- und Metallverarbeitungsges.m.b.H. Auf vollautomatisierten Fertigungslinien produziert das Familienunternehmen seit 1995 komplexe Steckverbindungen und Sensor-Gehäuse für Parksensoren, Regen-Licht-Feuchtesensoren, Radarsensoren, Blinker, Multifunktionslenkrad, Bauteile für Airbags uvm. „Bauteile sind so individuell wie Menschen – jeder ist einzigartig im perfekten Zusammenspiel seiner vielschichtigen Details“, so steht es in der Unternehmenspräsentation. Dafür werden in enger Abstimmung mit Maschinenbauern Anlagen entwickelt, die unterschiedliche Kunststoffarten in einem Spritzguss verarbeiten können.
Als letztes Jahr ein Subunternehmen ausfiel, verwandelte Promotech innerhalb von sechs Monaten selbst zwei vorhandene Spritzgussmaschinen, zwei Roboter sowie einen Palettierer in eine neue Sondermaschine. Das Sicherheitskonzept sowie das -design dazu lieferte Pilz Österreich.

Automatisierung und Digitalisierung sind Trumpf.

„Bislang kannte man Pilz bei Promotech als Lieferant von Sicherheitskomponenten, welche im Großteil unserer Maschinen verbaut sind“, bekennt Geschäftsführer Ing. Michael Benninger, M.Sc., der gemeinsam mit seinem Vater Günter das Unternehmen leitet und fit für die nächsten Jahrzehnte machen will. Die Konkurrenz komme aus den Billiglohnländern und um da mithalten zu können sowie die Produktion in Europa leistbar zu machen, sei es notwendig auf die Effizienzsteigerung durch Automatisierung und Digitalisierung der Produktion, aber auch der Administration zu setzen. Promotech hat bereits 2016 mit einem eigenen Team be­gonnen, Digitalisierungsstrategien für das Unternehmen zu erarbeiten und umzusetzen. „Wir müssen unsere Produktion ständig weiterentwickeln und automatisieren. Das Produkt – also das Spritzgussteil selbst – ist dabei nicht die Challenge. Das Know-how liegt vor allem in den Konzepten. Wir wollen unsere Produkte nach China liefern und nicht umgekehrt“, verspricht Michael Benninger. Um dies zu erreichen ist es unumgänglich in einer definierten, maximal optimierten Zykluszeit wirtschaftlich zu produzieren.

Maschinensicherheit in jeder Phase.

In den letzten Jahren dreht sich bei Pilz immer mehr um das Gesamtkonzept der Automatisierungslösungen und ihrer Sicherheitsaspekte. Ob in der Konstruktionsphase, im laufenden Betrieb oder Retrofit einer Maschine – es liegt im Interesse von Hersteller und Betreiber potenzielle Sicherheitsrisiken für Mensch und Maschine frühzeitig zu erkennen und zu eliminieren und das weit über die gesetzlichen Vorgaben hinaus. Pilz bietet dazu umfassende und auf die individuellen Anforderungen des Unternehmens abgestimmte Sicherheitsleistungen entlang des gesamten Maschinenlebenszyklus. Beim Anlagen-Projekt von Promotech war Pilz sehr früh mit an Bord. „Wir sind in der Layoutphase dazugekommen. Und die Fragestellung, ob alles richtig platziert ist, hat von einem zum anderen geführt“, erinnert sich Ronald Kahr, Regional Sales Manager Pilz, schmunzelnd. „Bei der Projektanalyse durch Pilz sind wir auf neue Überlegungen gekommen, die wir vorher so nicht gesehen haben“, ergänzt Gerold Ploner, Industrial Engineering bei Promotech. Basierend auf der durchgeführten Risikobeurteilung haben die Spezialisten beider Unternehmen dann gemeinsam das Sicherheitskonzept mit detaillierten Lösungsvorschlägen für die technische Umsetzung erstellt. Im Rahmen dieses Sicherheitskonzeptes für Maschinen werden von Pilz neben dem Einsatz fester und beweglicher Schutzeinrichtungen, der Implementierung einer sicherheitstechnischen Maschinen- und Anlagensteuerung oder Einrichtungen zum sicheren Stillsetzen und Abschalten elektrischer, hydraulischer und pneumatischer sowie anderer Energiequellen berücksichtigt. Auch das Erkennen von Personen in Gefahrenbereichen und die Definition des zu erreichenden Performance Levels für steuerungstechnische Maßnahmen bzw. Sicherheitsfunktionen werden integriert. „Besonders bei Neukonstruktionen kommt es immer wieder zu nachträglichen Kosten, zu einer schlechten Maschinenverfügbarkeit oder sogar zu Ausfällen von Anlagen“, erklärt Ronald Kahr. Mit einem detaillierten Sicherheitsdesign kann man dem einfach entgegenwirken. „Damit werden erkannte Gefahren reduziert oder beseitigt. Und neben einer detaillierten Betrachtung der notwendigen Schutzmaßnahmen können wir so auch mögliche vorhersehbare menschliche Fehler miteinbeziehen“, ergänzt Kahr.

Viel gelernt.

„Anfangs waren wir nur mit der technischen Umsetzung beschäftigt“, erzählt Walter Haring, ebenfalls im Industrial Engineering bei Promotech beschäftigt. „Wir hatten noch wenig Erfahrung im Bereich der Maschinensicherheit und haben das Sicherheitskonzept komplett gemeinsam mit Pilz ausgearbeitet. Dabei war unser Lernfaktor extrem hoch“, versichert Haring. Dieses neue Wissen wollen die Promotech-Ingenieure bei den nächsten Projekten – weitere Sondermaschinen sollen folgen – berücksichtigen. „Mit diesem neuen Wissen gehen wir an künftige Projekte ganz anders heran“, versichert auch Gerold Ploner. Für Pilz ist das Thema Sicherheit natürlich business as usual. „Hier ist es wichtig, dass es Standards gibt, anhand derer man arbeitet. Und man muss ja auch nicht das Rad neu erfinden. Dennoch ist jedes Projekt eine Herausforderung, der man gerecht werden muss“, sagt Ronald Kahr. Dass es bewährte Standards gibt, ist für Walter Haring und Gerold Ploner extrem wichtig, denn niemand möchte unausgegorene Sicherheitsexperimente – denn die Sicherheit der Mitarbeiter an der Maschine ist am wichtigsten. Das sieht auch Ronald Kahr so: „Wir stellen mit unserer Arbeit in der Automation die Sicherheit des Menschen in den Mittelpunkt und bieten Lösungen an, mit denen es gelingt, Effizienz und technische Ansprüche zu verbinden. Dazu bieten wir alles aus einer Hand: von der Sensorik über die Steuerungstechnik bis hin zur Antriebstechnik.“

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