Im Gespräch MM Maschinenmarkt

Marcus Schellerer: Intertool als Schmelztiegel der Maschinenbauindustrie

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Im Interview verrät Marcus Schellerer, GF Rittal Österreich, welche Lösungen das Automatisierungsunternehmen auf der Intertool präsentiert.

Nach Jahren, in denen wir Social Distance trainieren mussten, ist auch Ing. Marcus Schellerer, Geschäftsführer von Rittal Österreich ein Verfechter vom persönlichen Gespräch. Im Interview verrät er, welche Lösungen das Automatisierungsunternehmen auf der Messe in Wels präsentiert.


MM: Welche Erwartungen haben Sie von dem Standortwechsel nach Wels?
Ing. Marcus Schellerer:
Wien ist offensichtlich kein goldener Boden für Industriemessen, ob das eine Intertool oder Smart Automation ist. Natürlich liegt Wels zentraler als Wien. Der oberösterreichische Zentralraum ist für die Intertool-Aussteller extrem wichtig.

MM: Wie sehen Sie die Chancen mit dem neuen Konzept, die gesamte Wertschöpfungskette abzubilden?
Marcus Schellerer
: In Wien war die Intertool parallel zur Smart Automation. Es war ein Bestreben des Smart-Messebeirates im Rahmen der Intertool eine Fläche zu bekommen, wo man Automatisierung und Digitalisierung zeigen kann. Letztendlich sind ja die Maschinenbauer unsere Kunden. Wir von der Automatisierungsindustrie liefern die Komponenten, die in der Maschine verbaut werden oder die zur Steuerung und zum Antrieb der Maschine notwendig sind. Rittal ist dort um zu zeigen, welche Lösungen wir für den Maschinenbau anbieten. Zum anderen sind wir mittlerweile ja selbst Maschinenbauer. Rittal war immer der Schaltschrank, aber wir können noch viel mehr.

MM: Was wird Rittal auf der Intertool in Wels präsentieren?
Marcus Schellerer: Genau das eben angesprochene Thema Wertschöpfungskette haben wir vor vielen Jahren gemeinsam mit unserem Schwesterunternehmen Eplan aufgegriffen. Am Anfang des Prozesses steht Eplan Engineering, dann folgt der Beschaffungsprozess mit den Komponenten von Rittal und darauf folgt der Bearbeitungsprozess, denn jeder Schaltschrank muss in irgendeiner Form bearbeitet werden. Hierfür bieten wir unsere CNC-gesteuerte Perforex an, die wir heuer in einem komplett neuen Konzept präsentieren, mit einer komplett neuen Steuerung, mit komplett neuen Bedienmöglichkeiten. Mit dem Wire Terminal zeigen wir einen Drahtkonfektions-Vollautomaten. Wir widmen uns außerdem dem CO2-Footprint und der Energieeffizienz. Die Intertool ist für unsere Maschinen ein sehr gutes Umfeld.

MM: Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sind Themen, die alle Unternehmen einen. Was sind aus Ihrer Sicht weitere Meta-Themen der Intertool 2022?
Marcus Schellerer: Letztendlich durch die tragischen aktuellen Umstände des Russlandkriegs und auch durch die Pandemie ist die Lieferkette ein wichtiges Thema. Essenziell ist auch der massive Facharbeitermangel. Wir beschäftigen uns intensiv mit der Gewinnung von Talenten und der Bindung von Mitarbeitern über alle Generationsschichten hinweg. Senioren wollen ebenso ein Umfeld, in dem sie sich wohlfühlen, wie die X-, Y-, Z- oder sogar die Alpha-Generation, die ja letztendlich auch Zukunft haben müssen.

MM: Was muss passieren, dass das Resümee positiv ausfällt?
Marcus Schellerer: Das ist die Jahrtausend-Frage: Wann rechnet sich eine Messe? Eine Messe ist dann für mich erfolgreich, wenn wir mit den Entscheidern sprechen konnten, wenn wir unsere Lösungen zeigen können, die sich im Handbuch, auf der Homepage oder auf unserem Konfigurator nicht so einfach demonstrieren lassen.

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