Im Gespräch MM Maschinenmarkt

Armin Pehlivan: Das Grundgefühl muss stimmen

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Für Armin Pehlivan ist die Intertool dann erfolgreich, wenn es gute Gespräche über bestehende, abgeschlossene oder künftige Projekte gibt.

Für Beckhoff-Österreich-Geschäftsführer DI Armin Pehlivan ist die Intertool 2022 in Wels dann erfolgreich, wenn gute Gespräche über bestehende, abgeschlossene oder zukünftige Projekte zustande gekommen sind. Im Interview erklärt er, worin das Grundproblem vieler Aussteller liegt.

MM: Welche Bedeutung hat die Intertool aus Ihrer Sicht?
DI Armin Pehlivan:
Die Intertool hatte immer schon eine große Bedeutung und war für den Wiener Standort das Zugpferd, dem wir uns als Automatisierer immer gerne angeschlossen haben. Von den zu Bestzeiten 20.000 Besuchern in Wien sind die meisten nicht wegen der Steuerungstechnik gekommen, sondern vor allem wegen dem Maschinenbaus.

MM: Gerade die Automatisierer scheinen bei der Intertool neu noch zögerlich zu sein, oder?
Armin Pehlivan
: Ich persönlich bin gegen den Standortwechsel. Nun hatten wir die Option alle zwei Jahre bei der Smart in Linz dabei zu sein oder diese große Bühne wahrzunehmen. Und das tun wir. Für uns ist dies eine richtige Entscheidung, da wir in Österreich gute Kundenbeziehungen haben, die wir persönlich pflegen. Wenn die Messe ein Erfolg wird, dann werden auch jene, die jetzt fehlen, in zwei Jahren mit dabei sein. Wenn die Messe kein Erfolg wird, werden genau diese Leute sagen „Wir haben es immer gesagt“.

MM: Was muss passieren, damit Sie im Nachgang ein positives Resümee ziehen?
Armin Pehlivan:
Das Grundgefühl muss stimmen. Wir nutzen diesen Raum für gute Gespräche über unsere Produkte und Neuheiten. Kurz gesagt: Ich will eine gute Zeit haben.

MM: Ich habe den Eindruck, Sie waren auch mit der Messe in Wien zufrieden. Was braucht es seitens der Aussteller?
Armin Pehlivan
: Es braucht die richtigen Ziele. Man darf die Messe nicht als reine Verkaufsplattform sehen, sondern als Marketingaktion. Wir sind schließlich keine Maroniverkäufer. Wenn der Maroniverkäufer am Abend sagt „Ich hatte tolle Gespräche, aber keine Maroni verkauft“, dann hat er ein Problem. Aber wir nutzen Messen als Gesprächsplattform. Wenn ein Steuerungsanbieter mit Millionenumsätzen mit dem Vorsatz zur Messe geht Maroni zu verkaufen, dann hat er Fehler gemacht.

MM: Nochmal zurückkommend auf den Standort: der Messestandort Wien ist ja nicht ganz gestorben, sondern in einem neuen Format wiederauferstanden. Wie kam es dazu?
Armin Pehlivan
: Wir sind sehr kundenorientiert und haben in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland viele Kunden, die wir auch bedienen wollen. Für diese Kunden haben wir die Plattform Forum Automation geschaffen und hoffen, dass sie jetzt alternierend alle zwei Jahre stattfinden wird. Initiiert von namhaften Herstellern und gehostet vom TÜV Austria wird es Vorträge namhafter Referenten, geben, abgerundet durch Kabarett und gutes Essen am Abend – und durch die vielzitierten großartigen Gespräche.

MM: Was sind aus Ihrer Sicht die Themen, die alle verbindet?
Armin Pehlivan
: Was alle neben dem Coronavirus und dem Krieg in der Ukraine derzeit beschäftigt, das sind nach wie vor die Themen rund um die Digitalisierung und digitale Fabrik. Der Bereich Lieferkette ist aktuell ein ganz schwieriges Thema, das in Ressourcen- und Energieversorgung gipfelt. Man kann die Dimension dieser Welle, die hier auf uns zurollt, noch nicht zur Gänze erkennen, sondern nur hoffen, dass sie alsbald abebbt. Außerdem glaube ich, dass wir alle uns wünschen, dass insgesamt aber die Kette an schrecklichen Ereignissen einfach schnell abreißt.

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