News MM Maschinenmarkt

Siemens testet in Industrie 4.0 Pilotanlage realitätsnah

zur Übersicht
Im Labor in der Wiener Siemens-Zentrale befindet sich eine europaweit einzigartige Industrie 4.0 Pilotanlage.

Digitalisierung ist in der Prozessindustrie ein zentraler Produktivitätshebel und steigert die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Im Labor in der Wiener Siemens-Zentrale befindet sich eine europaweit einzigartige Industrie 4.0 Pilotanlage, in der visionäre Ideen realitätsnah getestet und weiterentwickelt werden können.

Das LivingLab Process Industries unterstreicht auch die starke österreichische Branchen- und Forschungsexpertise auf dem Gebiet der Bioprozesse. Im Fokus stehen sämtliche Branchen, die in ihrer Produktion nicht einzelne Teile, sondern ganze Chargen erstellen, also insbesondere die pharmazeutische Industrie, die Nahrungs- und Genussmittelindustrie und auch die chemische Industrie. „Das Bioprozesslabor ist unsere Werkstätte, in der Forschung und Anwendung zusammentreffen, um für unsere Kunden konkrete Wettbewerbsvorteile zu schaffen. Das Ergebnis der Arbeit im LivingLab ist dabei aber kein Produkt: Wir brauen Algorithmen und Formeln,“ so Wolfgang Hesoun, CEO Siemens AG Österreich.

Digitalisierung der Prozessindustrie.

Am Beispiel der pharmazeutischen Industrie zeigt sich, in welche Richtung die Digitalisierung die Prozessindustrie künftig führen wird. Das Thema Integrated Engineering bedingt konsistente Datenhaltung und Dokumentation und führt zu Durchgängigkeit von der Konstruktion bis zum Betrieb (Stichwort Digital Twin). Der verstärkte elektronische Workflow wird das Papier noch weiter aus der Produktion verdrängen. Doch die Veränderungen werden noch tiefgreifender sein: Digitalisierung führt dazu, dass prozesstechnische Anlagen schneller und flexibler errichtet und dadurch auch einfacher auf andere Produkte umgerüstet werden können.

Individualisierung.

Ein wichtiger Trend in diesem Zusammenhang ist die sogenannte Personalized-Medicine: Individuelle Medikamenten-Kleinstserien werden perfekt an den einzelnen Menschen und seine Bedürfnisse angepasst. Das stellt große Herausforderungen an die Produktion und deren Prozesse. Nicht zuletzt erfordert es eine komplexe Verzahnung von technischer und wirtschaftlicher Unternehmensstruktur bis hin zu Logistik und der Interaktion mit dem einzelnen Individuum. Da eine exakte und gleichzeitig flexible Abstimmung der einzelnen Produktionsprozesse erforderlich ist, rücken Themen wie cloud-based Applications oder Scheduling in den Vordergrund. Für die Produktionsprozesse bedeutet das, sie müssen erheblich flexibler und modularer werden. Der Schlüssel dafür liegt in der Automatisierung und Digitalisierung von Anlagen, die einen schnellen Wechsel von Rezepturen und Prozessfolgen ermöglicht.

Eine höhere Produktivität kann durch den Trend weg von der chargenorientierten hin zur kontinuierlichen Herstellung von Medikamenten in kompakten Einheiten, mit hohem Automatisierungsgrad erzielt werden. Damit können die Anlagenauslastung gesteigert und zugleich der Footprint der Anlage reduziert werden.

weitere aktuelle Meldungen

 

Verwandte Artikel