Im Gespräch MM Maschinenmarkt

Der Wunsch nach Mobilität bleibt

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„ MOBILITÄT BLEIBT AUCH IN ZUKUNFT EIN GRUNDBEDÜRFNIS DER MENSCHEN.“ Matthias Winter, Marktsegmentmanager Automotive, MAPAL

Seit einigen Jahren spricht man über den Wechsel von Verbrennermotoren hin zu Elektrolösungen. Was das innerhalb der Automobilproduktion bedeutet, weiß auch MAPAL. Doch bleibt der Trend zur Mobilität und falls ja, wird er sich global ausschließlich auf Elektroantriebe konzentrieren? Matthias Winter, Marktsegmentmanager Automotive bei MAPAL in Aalen, sieht das ein wenig anders.

Ein Interview von Chefredakteurin Stephanie Englert.

MM: Die Automobilbranche schwenkt seit einiger Zeit auf Elektromobilität um. Das bedeutet auch, dass MAPAL in diesem Segment entsprechend Werkzeuglösungen liefert. Ist das richtig?

Matthias Winter: Ja. Durch die enge Partnerschaft zur Automobilindustrie hat MAPAL sich schon sehr früh mit dieser Entwicklung beschäftigt, die für die Zerspanung relevanten Bauteile analysiert und Werkzeuglösungen entwickelt. Daher können wir heute bereits Serienerfahrung vorweisen und sind in sehr vielen Projekten als Partner an Bord.

MM: Welchen Herausforderungen stehen Sie hier gegenüber?

Winter: Eine Herausforderung in diesem neuen Markt ist natürlich, dass die Entwicklung in Sachen Motorenaufbau beziehungsweise Qualitätsanforderungen schnell fortschreitet. Dementsprechend entwickeln wir unsere Werkzeuglösungen ebenfalls kontinuierlich weiter. Darüber hinaus wollen wir die gute Basis der Kundenbeziehungen im hiesigen Raum international ausbauen und uns in dieser neuen Mobilitätswelt als global agierender Technologiepartner etablieren. Schließlich haben wir es im Bereich Elektromobilität auch mit neuen Playern und neuen Lieferketten zu tun, die wir von uns überzeugen können.

MM: MAPAL ist wie eben bereits erwähnt stark innerhalb der Automobilindustrie verankert. Elektromobilität ist die Zukunft. Wie schaut die strategische Ausrichtung bei Ihnen im Unternehmen diesbezüglich aus? Bleibt diese im Bereich Automobil/Elektromobilität weiterhin stark, auch wenn es weitreichende Änderungen, eventuell gar in weiter Zukunft eine geringere Fahrzeugproduktion, geben wird? Oder halten Sie Letzteres für ausgeschlossen?

Winter: Mobilität bleibt auch in Zukunft ein Grundbedürfnis der Menschen. Und in einem Mobilitätsmix spielt das Auto auch weiterhin eine große Rolle. Je nach Region und Land werden uns dabei neben den neuen Antriebsformen die klassischen Verbrennermotoren noch lange begleiten. Dass sich die Fahrzeugproduktion insgesamt verringern wird, sehe ich im Moment nicht. Die Prognosen sehen speziell in den asiatischen Märkten, mit Schwerpunkt China, noch wachsende Zahlen. Auch in anderen Märkten nimmt die Mobilität zu. Was sich verändern wird, ist der Mix an Antriebsarten – auch durch den entsprechenden Einfluss der politischen Rahmenbedingungen.

MM: Liefert MAPAL auch für den stark nachgefragten Bereich der Elektro-Fahrräder Werkzeuglösungen?

Winter: Selbstverständlich ist auch dieser Bereich ein hochspannendes Segment für uns, für das wir ausgereifte Lösungen liefern. Den Prognosen zufolge wird sich der Markt für E-Bikes bis 2030 verfünffachen! Für uns gibt es dort sehr interessante Anwendungen – von den Standardmotoren bis hin zum Premiumbereich, in dem unter anderem Magnesiumgehäuse zum Einsatz kommen. Auch hier haben wir erfolgreiche Zerspanungsprozesse in der Anwendung.

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