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Foto von Fernando Arcos von Pexels

Cyberbedrohungen nehmen rasant zu und sind zu einem alltäglichen Thema geworden. Die Unübersichtlichkeit wird aber auch durch das steigende Angebot im Internet gefördert. Sichere Passwörter und moderne Endgeräte sowie geschulte Mitarbeiter bedarf es künftig gezielter zu fördern.

Von Stephanie Englert

Anfang Februar fand zum ersten Mal in seiner Geschichte der BSI, Deutsche IT-Sicherheitskongress virtuell statt und zwar mit insgesamt mehr als 8.000 Teilnehmern. Und die deutsche Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel gab in ihrem Grußwort zu verstehen, dass auch bei der Vergabe künftiger Fördergelder – etwa im medizinischen Bereich – verstärkt darauf geachtet werde, dass hier mindestens 15 % der Gelder in die IT-Sicherheit zu investieren seien. Der Sicherheitsbedarf wächst, gerade auch im Gesundheitsbereich.

Durch die Pandemie ist bei vielen Unternehmen, aber auch Institutionen die eigene Vulnerabilität mehr als verdeutlicht worden. Zu wenig wurde in Homeoffice-Arbeitsplätze in der Vergangenheit aus fehlendem Vertrauen in die eigenen Mitarbeiter investiert, von Schulungen in puncto eigenem Internet-Verhalten etwa bei Pishing-Emails ganz zu schweigen. Viele wissen gar nicht, wie „gefährlich“ eine simple Email für das komplette Unternehmen sein kann. Dennoch zeigt sich jetzt: Wer seinen eigenen Mitarbeitern nicht vertraut, wem sollen dann eigentlich die Kunden vertrauen?

Alte Strukturen rächen sich.

Derzeit hört man auch immer wieder von einer steigenden Chip-Nachfrage, da nun adhoc in Laptops und Tablets etc. investiert wird. Doch die Zeit zwischen dem nun vermeintlich „sichereren Mitarbeiter“ und dem, was derzeit noch viel zu oft stattfindet, nämlich am eigenen privaten Endgerät sensible Firmendaten bearbeiten, ist mehr als gefährlich. Die Angriffsfläche für Hacker ist groß geworden. Und viele Prognosen, was allein 2021 beim Thema Security passieren wird, sagen voraus, dass „der Diebstahl von Daten dramatisch wachsen wird.“

Es ist ein Spiel mit der Zeit und die haben wir bekanntlich zu wenig. Ein Vergleich mit der momentanen Beschaffung von Covid-19-Impfstoffen kann hergestellt werden: Wer hat richtig gehandelt und wer vorausschauend? Es ist doch so: Fast jeder schaut beim Überqueren einer vielbefahrenen Straße zunächst, ob die Fahrbahn frei, ergo gefahrenfrei ist. Man rennt nicht einfach los. Abgelenkt etwa durch Kopfhörer oder ein Gespräch nimmt die Gefahr für das eigene Leben zu. Doch weshalb agieren wir im Internet und Email-Verkehr oft so sorglos?

Wahrscheinlich, weil die Schmerzgrenze so weit entfernt ist. Wen schmerzt der Angriff in Folge zuerst – dem Unternehmen oder mir selber? Und hierbei stellt sich dann wiederum die Frage, wie stark sich jeder einzelne mit dem Arbeitgeber eigentlich heutzutage noch identifiziert? Ein Zusammenhang wäre möglich.

Festzuhalten ist, dass das Thema Security in all seinen Facetten uns alle, als Arbeitnehmer und -geber, noch sehr lange begleiten wird. Zu den Gewinnern zählen hierbei nicht nur die Unternehmen und Einrichtungen sowie Länder, die bereits fortschrittlich und zukunftsdenkend gehandelt haben, sondern auch der Nachwuchs, der sich jetzt für eine Ausbildung in Richtung IT entscheidet – und zwar nach der Schule, denn auch hier wird gerade in aller Deutlichkeit preisgegeben, wie wenig ernst auch Bildungseinrichtungen Digitalisierung immer noch nehmen.

 

 

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