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„Wir malen nicht, wir konstruieren“

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„Es war die beste Entscheidung in Bereich der Planung, die wir je getroffen haben.“ Geschäftsführer Lukas Berchtold der Elektro Berchtold GmbH. | Foto: Elektro Berchtold

Die elektrotechnische Ausrüstung von Beschneiungsanlagen und das steuerungstechnische Retrofit von Seilbahnsteuerungen ist das Metier der Elektro Berchtold GmbH. Dabei setzt das Tiroler Familienunternehmen auf Eplan ProPanel.

Autor: Martin Gold, Fachjournalist

Konkret plant, errichtet und wartet der Tiroler Elektrobetrieb die elektrische Ausrüstung von Beschneiungsanlagen von A bis Z.

In Pettnau, einer Gemeinde nahe Innsbruck, befindet sich der Firmensitz der Elektro Berchtold GmbH. Der 1995 von Ing. Peter Berchtold gegründete Familienbetrieb, der heute 16 Mitarbeiter beschäftigt, begann recht früh, sich auf die Planung, Errichtung und Wartung von Beschneiungsanlagen zu konzentrieren. Die meisten von der Elektro Berchtold GmbH errichteten Anlagen finden sich entlang österreichischer Skipisten, doch auch Süddeutschland, Polen und in der Slowakei zählen zu den Märkten des Unternehmens aus dem Herzen Tirols. Konkret plant, errichtet und wartet der Tiroler Elektrobetrieb die elektrische Ausrüstung von Beschneiungsanlagen von A bis Z: Steuerungen, Mittel- und Niederspannungs-Schaltanlagen, Antriebe.

„Wir bieten unseren Kunden ein elektrotechnisches Komplettpaket.“
– Geschäftsführer Lukas Berchtold

Er verweist gleich auf einen der größten Vorteile, die sein Unternehmen anbieten kann: die Herstellerunabhängigkeit. Das bedeutet, dass die Elektro Berchtold GmbH für Schneekanonen aller Produzenten die elektrische Ausrüstung liefern kann, ohne dass der Auftraggeber Rücksicht auf die jeweilige Marke nehmen muss. Zudem verweist Lukas Berchtold auf den Erfahrungsschatz, der sich in Sachen Beschneiung angesammelt hat: „Wir sind praktisch von Anfang an aktiv und haben in dieser Zeit ein enormes Know-how angehäuft“.

Zwei weitere Hauptgebiete der Geschäftstätigkeit sind zum einen das elektrotechnische Retrofit von Seilbahnanlagen, wo bei bestehenden Anlagen die Steuerungstechnik an den neuesten Stand der Technik angepasst wird, und zum anderen die Errichtung von Alarmanlagen bzw. Videoüberwachung. Hier greift eines ins andere, zumal insbesondere Bescheiungsanlagen und deren zugehöriger Speicherteich oftmals überwacht werden müssen.

Der Weg zu 3D

Eine der zentralen Aktivitäten des Unternehmens ist seit Anbeginn der Schaltschrankbau im eigenen Haus. „Da wir den Schaltschrank planen, war es für uns wichtig, ihn auch selbst zu bauen, denn nur so konnten wir aus Fehlern lernen und die Planung optimieren“, erklärt Lukas Berchtold. Bereits sehr früh setzten die Tiroler bei der Elektroplanung auf Eplan Electric P8. Doch vor gut vier Jahren passierten zwei Dinge gleichzeitig, wie der Geschäftsführer berichtet: „Unser Schaltanlagenplaner, der diesen Part über viele Jahre innehatte, verließ das Unternehmen. Und die Idee entstand, mittels Wechsel zu Eplan ProPanel unsere Planung zu automatisieren und in Zukunft in 3D darzustellen.“ Denn mit ProPanel lässt sich nicht nur die Schaltschrankplanung in Form eines Digitalen Zwillings in 3D visualisieren.

Ing. Christoph Hausmann, der ProPanel-Experte bei Eplan: „Für den gesamten Fertigungs- und Inbetriebnahmeprozess ergibt sich ein großer Nutzen. Das beginnt bei der schnelleren Produktauswahl und geht über die beschleunigte Konstruktion bis hin zur zeitoptimierten Fertigung.“ Lukas Berchtold machte Nägel mit Köpfen und erklärte das „Projekt ProPanel“ zur Chefsache. Und eins vorweg: „Es war die beste Entscheidung in Bereich der Planung, die wir je getroffen haben.“

Einfach von der Hand: Mit Eplan ProPanel können die Planungen automatisiert und in Zukunft in 3D dargestellt werden.


Auch für kleine Unternehmen

Dabei war am Anfang durchaus etwas Überzeugungsarbeit zu leisten, denn hartnäckig hielt sich, so Lukas Berchtold, das Gerücht, dass Dataportal in 3D noch lückenhaft wäre. Dieses Vorurteil bestätigte sich allerdings nicht, im Gegenteil: „Das Dataportal ist sehr ausgereift.“ Dennoch gab es immer noch Artikel, die benötigt, aber nicht enthalten waren. „Ein typisches Beispiel dafür sind Abdeckungen, die von uns selbst gefertigt werden und daher logischerweise nicht erfasst waren.“ Der Planungsexperte wusste sich zu helfen. Er konstruierte diese Teile in einem externen 3D-Zeichenprogramm und importierte diese Daten dann in Eplan ProPanel.

Was zunächst einfach klingt, ist jedoch gar nicht selbstverständlich, denn es funktioniert nur, wenn Eplan diese Möglichkeit schafft. Und die Eplan-Plattform tut dies, aufbauend auf der langjährigen Zusammenarbeit mit Anwendern und dem Schaffen von Lösungen für Kundenanforderungen. Die Vorteile für die Elektro Berchtold GmbH sind enorm: Sämtliche für den Schaltschrankbau erforderlichen Komponenten, auch individuell selbst hergestellte, werden via Eplan ProPanel in 3D verplant. Alle erforderlichen Daten sind hier bereits enthalten – die Werkstätte greift lediglich auf diesen einen Plan zurück. Ing. Christoph Hausmann sagt dazu: „Lukas Berchtold nutzt das Produkt über unseren Grundgedanken hinaus und schöpft so die enormen Möglichkeiten von ProPanel voll aus.“ Dabei zielt Eplan ausdrücklich nicht auf große Losgrößen, vielmehr fokussiert man die sprichwörtliche Losgröße 1.

Dennoch könnte man auf den Gedanken kommen, dass sich eine 3D-Lösung wie ProPanel nur für Großkunden eignet. Dem widerspricht Hausmann: „Die Lösung ist selbstverständlich auch für kleine Unternehmen interessant, da der Anwender selbst den Nutzungsgrad bestimmen kann. Und selbst bei einfachen Anwendungen profitieren KMUs, zumal das Kosten-Nutzen-Verhältnis auf jeden Fall passt.“

„Ich wollte in die Tiefe von ProPanel einsteigen, wollte wissen, was das Programm wirklich kann“. Lukas Berchtold erklärte das Projekt zur Chefsache. Hier noch ein Blick in die Programmoberfläche von ProPanel.


Wissen schafft Qualität

Zudem gestaltete sich der Einstieg in die 3D-Schaltschrankplanung einfach. „Schnelle Erfolgserlebnisse befeuerten meine Motivation“, blickt Lukas Berchtold zurück. So entstand bei ihm schnell das Interesse an einer Ausbildung zum ECE, zum Eplan Certified Engineer. „Ich wollte in die Tiefe von ProPanel einsteigen, wollte wissen, was das Programm wirklich kann“. Die rund ein dreiviertel Jahr dauernde Ausbildung fand zum Großteil bei Eplan in Amstetten, zum Teil in Online-Modulen statt. Ein abgestimmtes Paket aus Trainingseinheiten, Praxisphasen, Feedback-Gesprächen und Online-Trainings sicherte einen raschen Lernerfolg. Seither ist die Planungsgeschwindigkeit gestiegen, und sie steigt mit jeder Planung weiter. Denn auf jedes neu entwickelte Makro kann in Zukunft schnell und problemlos zurückgegriffen werden.

In den Aufbau einer Makro-Bibliothek investiert man, so Lukas Berchtold, am besten von Anfang an jene Zeit, die man mit ProPanel einspart. So lässt sich mit dem Anwachsen der Bibliothek immer mehr Zeitersparnis generieren. Lukas Berchtold bringt es auf den Punkt: „Es hat einen Grund, warum Eplan sein ProPanel so gestaltet hat, wie es ist. Früher haben wir Pläne gemalt. Heute konstruieren wir sie.“ Christoph Hausmann ergänzt: „Das breite Ausbildungsspektrum eröffnet insbesondere auch kleinen Unternehmen, den Leistungsumfang von Eplan-Produkten vollumfänglich zu nutzen und so optimal von den Vorteilen zu profitieren. Die Ausbildung liefert unzählige Ideen, die dann in die tägliche Arbeit einfließen können.“ Letztendlich ist die Zertifizierung zum ECE ein Qualitätsnachweis. Lukas Berchtold: „Unsere Kunden wissen, dass ich eine fundierte Ausbildung absolviert habe, das System beherrsche und Planung, Dokumentation etc. eine hohe Qualität haben.“

Standardisierte Dokumentation

Daraus ergeben sich nicht nur vielfältige Vorteile für die Elektro Berchtold GmbH, auch die Kunden des Unternehmens profitieren durch die gleichbleibende hohe Qualität, kürzere Lieferzeiten dank beschleunigter Planung und die bestmögliche Dokumentation der Anlage. Letztgenannter Punkt ist insbesondere für den sicherheitsrelevanten Bereich Seilbahntechnik von Interesse. „Der eigentliche Plan ist ja nur ein kleiner Teil der Dokumentation. Dazu kommen Stücklisten, Datenblätter, die Bedienungsanleitung und noch einiges mehr“, so Lukas Berchtold.

Zeitersparnis bietet sich im Laufe der Zeit mit dem Anwachsen der Bibliothek.

„Die Bedienungsanleitung kann ProPanel natürlich nicht schreiben“, ergänzt er mit einem Schmunzeln, doch Stücklisten, Datenblätter, Verkabelungsübersichten etc. sind mittels Eplan ProPanel praktisch auf Knopfdruck erstellt. Und das natürlich in einer standardisierten Form, sodass zum Beispiel die Dokumentationen mehrerer zu unterschiedlichen Zeitpunkten beschaffter Anlagen eines Kunden immer in derselben übersichtlichen Form vorliegen.


Quelle: eplan.at

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