Im Gespräch IoT4 Industry & Business

Krise? – Nein, danke!

zur Übersicht
„Ich denke, dass Corona auch unser Recruiting beeinfl ussen wird.“ | Bastian Karweg, Geschäftsführer Echobot

Bastian Karweg hat eine Vision: Jedes Unternehmen soll in die Lage versetzt werden, systematisch externe Informationen, aktuelle Ereignisse und sich stetig verändernde Daten automatisch und in Echtzeit auszuwerten und nutzbar zu machen.

IoT4 Industry & Business: Herr Karweg, was treibt Sie an, auch in herausfordernden Zeiten zu expandieren?

Bastian Karweg: Ich glaube, dass wir als Software-Unternehmen ein Teil der Lösung sind. Digitalisierung ist aktuell genau der Weg, wie Unternehmen trotz der Krise Geschäfte machen
können. Auch wenn Messen ausfallen oder der Außendienst nicht zum Kunden fahren kann, hat man mit Echobot dennoch die Möglichkeit, sein Business fortzuführen. Das ist auf der einen Seite für uns als Anbieter sehr positiv, auf der anderen Seite auch für unsere Kunden, weil sie mit Echobot durch diese schwierige Zeit kommen. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, gerade jetzt unsere Investitionen zusätzlich hochzufahren. denn wir haben bemerkt, dass die Pandemie unsere Produkte begünstigt und die Nachfrage steigt. In dieser Zeit zu investieren, ist also das absolut Richtige.

Weshalb jetzt auch noch der Schritt nach UK?

Karweg: Großbritannien ist für uns das Sprungbrett für die Internationalisierung. Im nächsten Schritt wollen wir europäisch agieren. Englisch als Weltsprache ist dabei die erste logische
Wahl, weil sie nicht nur den UK-Markt, sondern die internationalen Märkte stark öffnet. Und irgendwo muss man anfangen.

Aber es folgt der Brexit.

Karweg: Großbritannien ist auch gerade deswegen spannend, weil aktuell mit dem Brexit-Thema viel in Bewegung ist. Firmen aus Großbritannien müssen sich ebenso neu orientieren, wie sie künftig Geschäfte mit Europa machen. Hier wollen wir Lösungsanbieter sein und uns gleichzeitig für andere Märkte in der Zukunft rüsten. Wir erwarten diesbezüglich einen sehr starken
Wachstumsschub und sehen in der Internationalität eine langfristige Perspektive und eine große Chance.

Inwiefern hat Sie die Corona-Pandemie zum Umdenken bewegen müssen?

Karweg: Homeoffice funktioniert viel besser als erwartet! Und die Leute sind sehr kreativ in der Art und Weise wie sie Homeoffice und ihre Organisation in verschiedenen Teams organisieren. Ich denke, dass Corona auch unser Recruiting in Zukunft beeinflussen wird, da es uns in die Lage versetzt, auch Leute zu rekrutieren, die primär an anderen Standorten arbeiten. Aktuell ist eine Kollegin nach Mallorca umgezogen und zwei weitere arbeiten in Kanada. Früher wäre das ein Problem gewesen. Mittlerweile ist das selbstverständlich. Wir möchten neue Kollegen hauptsächlich zum Onboarden vor Ort holen. Das ist eine Sache, die sicherlich zum Umdenken bewegt.

Ist die Digitalisierung nun auch schneller vorangeschritten, wie prophezeit?

Karweg: Man überlegt sich schon, wie schnell die Digitalisierung durch die Krise plötzlich vorangeschritten ist. Jeder musste auf das Thema reagieren und hat es irgendwie hinbekommen. Denn: Wenn man will, dann geht es auch!

Was erwarten Sie sich 2021?

Karweg: In Bezug auf Echobot erwarten wir viel Wachstum, ein neues Büro, neue Kunden, neue Kollegen sowie ein starkes Changemanagement. Es ist einfach ein großer Unterschied, ob
eine Firma aus knapp 30 oder 100 Personen besteht. Das heißt, wir werden uns da neu sortieren und organisieren müssen – darauf bin ich schon sehr gespannt! Nach außen blickend erhoffe ich mir natürlich, dass wir irgendwann zur Normalität zurückkehren können. Ich hoffe, wir werden die Pandemie überwinden oder zumindest Wege finde, besser mit ihr zu leben. Ich wünsche mir diesbezüglich mehr Positivität und einen gestärkten Blick in die Zukunft. (se)

Verwandte Artikel