Hohe Erwartungen für die GrindTec

Als eine der wenigen Veranstaltungen in diesem Jahr findet aller Voraussicht nach vom 10. – 13. November 2020 in Augsburg die GrindTec statt. Die Weltleitmesse für Schleiftechnik gilt als Symbol für die Rückkehr zur Normalität.

Im Interview mit Henning Könicke, Geschäftsführer der AFAG Messen und Ausstellungen GmbH gibt es vorab schon einen kleinen Einblick in das, was sich die Messe Augsburg erwartet. Denn eines ist klar: Eine Ausführung der Messe, wie vor Corona, wird es so nicht geben können.

MM: Die GrindTec 2020 soll nach wie vor als Messe mit Besuchern stattfinden. In Zeiten von Corona und Messe-Ausfällen eine absolute Ausnahme. Ab wann war es für Sie zu 100 Prozent sicher, dass Sie an der Durchführung der Messe festhalten?

Henning Könicke: Für uns stand es nicht in Frage die GrindTec durchzuführen. Die Branche braucht nach langer Zeit der Krise wieder einen Ort des Austausches und einen Marktplatz um Geschäfte zu beleben. Somit war eine Absage ohne ein vorliegendes Verbot von hoher Hand zu keiner Zeit Thema. Die laufenden Gespräche mit unserem fachlichen Träger FDPW und den Ausstellervertretern bekräftigen uns auf diesem Weg.

Das Messen auch unter den aktuellen Rahmenbedingungen möglich sind zeigt die Branche spätestens seit dem 1. September, hier haben viele Bundesländer – darunter Bayern – die Durchführung von Messen aus dem Verbot für Veranstaltungen ausgenommen. Einige Kollegen, darunter die Messe Düsseldorf haben seitdem schon erfolgreiche Livemessen durchgeführt und wir stehen hier fachlich im engen Austausch.

MM: Wie viele Aussteller werden erwartet bzw. wie flexibel muss man hier sein als Veranstalter?

Könicke: Als wir den neuen Termin bekannt gegeben hatten, waren 670 Aussteller registriert. Heute, also ein halbes Jahr später, sind es knapp 600. Das heißt für uns, dass knapp 90 Prozent der Aussteller, darunter die führenden Schleiftechnikanbieter, nach wie vor hinter der GrindTec stehen.

Aber: Eine Prognose, wie viele Aussteller es am 10. November sein werden, kann niemand abgeben, Fakt ist aber, dass den Besuchern auf jeden Fall ein umfassendes Angebot mit vielen Innovationen geboten wird.

MM: Und was erwarten Sie von Seiten der Besucher? Mit wie vielen rechnen Sie und ab welcher Besucherzahl würden Sie sagen, die Durchführung der GrindTec war „richtig“?

Könicke: Auf der GrindTec 2018 wurden 19.100 Besucher registriert. Was die GrindTec 2020 an Besuch erreichen wird erfordert einen Blick in die Glaskugel.

MM: Haben Sie dennoch eine Prognose bzw. einen Wunsch?

Könicke: Jetzt schon absehbar ist, dass die Besuchsentscheidung zur diesjährigen GrindTec relativ spontan getroffen wird. Auf jeden Fall dürfte die Qualität dieser Besucher im Hinblick auf deren Investitionsneigung noch höher liegen, als wir das von den Vorveranstaltungen her kennen. Im Übrigen: Selbst die größten Aussteller der GrindTec schaffen an den vier Messetagen nicht mehr als 800 bis 1.000 Leads.

MM: Und mit welchen Erwartungen gehen Sie ins Messejahr 2021?

Könicke: Die Zeichen für die Erholung der Wirtschaft mehren sich, wie zum Beispiel der erneut deutlich gestiegene ifo-Geschäftsklimaindex oder das Bruttoinlandprodukt, bei dem der Rückgang signifikant schwächer ausfallen wird, als zunächst angenommen. Insofern blicken wir vorsichtig optimistisch nach vorne.

Unsere Messen, egal ob B2B oder B2C, sind hervorragend aufgestellt, das jeweilige Sicherheits- und Hygienekonzept ist perfekt auf die Veranstaltung und den Veranstaltungsort abgestimmt. Also: Let’s start the engine again!

MM: Auf den Inhalt bezogen: Was wird die GrindTec den Besuchern an Highlights bieten?

Könicke: Die Herausforderungen, die das Frühjahr der ganzen Weltwirtschaft stellt, sind natürlich ein Faktum, dass die diesjährige GrindTec dominieren wird. Der Kommunikationsbedarf zwischen unseren Ausstellern und Besuchern ist daher ein ganz anderer. Der Austausch wird im Vordergrund stehen und vieles Weitere überschatten.

Des Weiteren wird die GrindTec 2020 auf rund 50.000 m² ein sehr beeindruckendes Angebot präsentieren können. Die Top-Unternehmen der Branche sind nahezu komplett vertreten, auf die Besucher wartet eine Vielzahl von Neuheiten und Problemlösungen, eine ganze Reihe davon wird erstmals auf einer Messe gezeigt werden. Im FDPW-Kompetenzzentrum Schleiftechnik präsentiert sich der Fachverband der Präzisionswerkzeugmechaniker (FDPW) gemeinsam mit seinen internationalen Partnerverbänden.

Das GrindTec-Forum mit seinen Vorträgen zu aktuellen Themen der Branche und die Jakob-Preh-Schule aus Bad Neustadt, die als einzige Berufsschule Präzisionswerkzeug- Mechaniker/innen ausbildet, sind ebenfalls dort zu finden. Gemeinsam mit dem GrindTec Campus gewährt das FDPW-Kompetenzzentrum Einblicke in den neuesten Stand der anwendungsbezogenen Forschung und Entwicklung.