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BioBooster von Grundfos macht aus Mozzarella-Molke wieder Trinkwasser

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Grundfos hat eine Nachhaltigkeits-Strategie entwickelt. Zum Beispiel wandelt der BioBooster Molke aus der Mozzarella-Herstellung zu trinkbarem Wasser um.

Grundfos hat eine Nachhaltigkeits-Strategie entwickelt. Dieser Fakt selber ist im 21. Jahrhundert nichts Seltenes, doch das, was bei Grundfos dahintersteckt, ist raffinierter. Zum Beispiel wandelt der BioBooster Molke aus der Mozzarella-Herstellung zu trinkbarem Wasser um.

Dass man mit Social Media-Aktivitäten heutzutage Aufsehen erregt wissen auch Unternehmen immer mehr. Doch das, was der dänische Pumpenspezialist Grundfos im hohen Norden Dänemarks schafft, ist einzigartig. Die Nachhaltigkeitsstrategie von Grundfos beinhaltet grundsätzlich sechs Fokusbereiche: Nachhaltige Produktlösungen, Mitarbeiterkompetenz, Umwelt-Fußabdruck, Arbeitsplatz, Gesellschaft und verantwortungsvolles Geschäftsgebaren. André Vennemann, Director Industry bei Grundfos in Erkrath, wies in seinem Vortrag in der Grundfos-Zentrale, die ebenfalls schon sehr nachhaltig und fortschrittlich daherkommt, auf den Fakt hin, dass ob der derzeitigen wirtschaftlichen Lage (von Corona-Virus war noch keine Rede) und dem Fakt des Klimawandels etwas getan werden müsse. Beim Thema Lebensmittelproduktion sei es etwa so, dass bei der Produktion bzw. Weiterverarbeitung von Kakao, Kaffee und Rindfleisch mit die höchsten Wasserverbräuche vorliegen. Zweifelsohne sind diese drei Lebensmittel bei fast jedem Menschen in den Industrienationen auf dem Speiseplan. Und somit müssen Unternehmen mit einer gewissen Verantwortung hervortreten und aktiv werden.

#forourwater – heißt nicht nur ein Hashtag.

Grundfos hat sich dabei die Themen „Sauberes Wasser“ und „Nachhaltigkeit“ angenommen. Dass der Pumpenspezialist seit langem „Über das Angebot der reinen Pumpe“ hinaus geht, dürfte bekannt sein. Bereits seit 1970 geht das Unternehmen nach dem Prinzip vor, dass jede neue Pumpe mindestens zehn Prozent effizienter sein muss als das Vorgängermodell – heißt es von Unternehmensseite aus. Und 2002 trat Grundfos der UN-Initiative Global Compact bei. Hierbei handelt es sich um eine strategische Initiative für Unternehmen, die sich verpflichten, ihre Geschäftstätigkeiten und Strategien an zehn universell anerkannten Prinzipien auszurichten. So hieß es hierzu: Wir werden unser Kerngeschäft stärken und gleichzeitig unsere Water Solutions als neue Wachstumsplattform etablieren, um die Entwicklung unseres Wassergeschäfts zu beschleunigen und die damit verbundenen Auswirkungen zu intensivieren. Einhergehend damit ist auch der Bereich Digital Solution verbunden.

Adalbert Weigler, Business Development Manager bei Grundfos, brachte zum Thema digitale Transformation den Weg des Unternehmens klar auf den Punkt: Umdenken – lautet die Devise. Im Rahmen der Strategiepräsentation von Grundfos präsentierte Weigler und sein Team auch das hauseigene Grundfos-Startup. In Bjerringbro wurde vor einigen Jahren das „Digital Transformation Office“ gegründet. Bei Betreten weht einem sofort ein Hauch von Gründerflair entgegen. In einem Büro arbeiten um die 150 (meist junge) Kollegen miteinander; alles ist offen, getroffen wird sich zum Austausch regelmäßig im Herzstück des Offices und auch die Internationalität und das offene Denken ist nicht zu übersehen. Diese neue digitale Generation bei Grundfos ist für die digitale Transformation beim Pumpenspezialisten zuständig. Die Ideen reichen bis zu „Wasser als Service“-Gedanke und darüber hinaus soll natürlich auch die digitale Pumpe der Gegenwart abgedeckt werden.

BioBooster als Lösung.

Der BioBooster setzt bei der Abwasserreinigung auf eine Membratechnologie.
Der BioBooster setzt bei der Abwasserreinigung auf eine Membratechnologie.

Doch was bedeutet neben all den Verheißungen der Ideen-Schmiede und guten Vorsätzen Nachhaltigkeit bei Grundfos in der Praxis seiner Kunden? Hierzu präsentierte Jacob Grimstrup, Senior Sales Manager bei Grundfos und für das Produkt BioBooster verantwortlich, ein Referenzbeispiel, mit dem nicht jeder in Dänemark rechnet, vor Ort: der Mozarellaproduktion. Die Molkereigenossenschaft Arla Foods, zu der rund 9.900 Arla-Landwirte aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Großbritannien, Luxemburg, Schweden und den Niederlanden gehören, stellt in Dänemark die beliebte Käsekugel her.
Bei der Herstellung fällt Molke an, die entweder weiterverarbeitet wird oder eben auch nicht. So landen unzählige Liter täglich in den Abfluss bzw. in eine eigene Kläranlage, die das Unternehmen Arla in Sichtweite errichten ließ. Das hier weiterverarbeitete Nebenprodukt der Mozarellaherstellung wird dank des Einsatzes des Grundfos BioBoosters schlussendlich zu trinkbarem Wasser. Wir haben es vor Ort bei der Begehung testen können.

Biologisch gelöst.

Der BioBooster von Grundfos und die damit mögliche biologische Abwasserreinigung, die statt ursprünglicher Absetzbecken auf röhrenförmige Membraneinheiten setzt, ist ein Phänomen. Nach der biologischen Behandlung in den großen Tanks wird das „Abwasser“ durch die mit rotierenden Membranen gefüllte Röhren gedrückt. Das Herausragende an diesem Verfahren ist wahrhaftig die Konstruktion der rotierenden Membranen in ihren Röhren. Dieses ermöglicht eine kompakte und effiziente Anordnung in einem gemeinsamen Rahmenmodul. Auf einer überschaubaren Größe lässt sich eine komplette Wasseraufbereitung realisieren, die offenen Belebungsbecken inkludiert.
Und es gäbe noch viele andere weitere Referenzen, etwa Krankenhausanlagen, die dank des Einsatzes vom BioBooster einen Schritt in die richtige Richtung gehen. Denn das Abwasser von Krankenhäusern kann vor allem Spuren von Viren und multiresistenten Bakterien bis zu medizinischen Kontrastmitteln und Chemikalien für die Krebsbehandlung enthalten. Auch kleine Mengen hormonverändernder Substanzen und andere Arzneimittelrückstände sind Teil des Gemischs, das von Patienten über Krankenhaustoiletten in die öffentliche Kanalisation gelangt. Von dort wird es üblicherweise zur öffentlichen Abwasseraufbereitungsanlage geleitet. Auch hier kann der Einsatz des BioBoosters fortschrittlich sein.

Und somit wurde vor Ort in Dänemark eines sehr deutlich: Grundfos hat nicht nur die Visionen einer fortschrittlichen Zukunft, sondern durchaus auch die Produkte hierfür. Nichtsdestotrotz setzen die Dänen jedoch heutzutage auch auf Social Media-Strategien und mit dem Hashtag #forourwater sicher einen weiteren Meilenstein in der seit 1945 bestehenden erfolgreichen Geschichte des Unternehmens.

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Quelle: Grundfos Pumpen Vertrieb Ges.m.b.H.

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