Im Gespräch MM Maschinenmarkt

Andreas Dankl sieht Instandhaltung als unverzichtbare Voraussetzung für wettbewerbsfähige Produktion

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Vor den Instandhaltungstagen 2020 ins Salzburg spricht Dipl.-Ing. Dr. Andreas Dankl mit dem Maschinen Markt über das Motto der heurigen Veranstaltung.

Der Countdown läuft. Vom 31. März bis 2. April finden wieder die Instandhaltungstage, heuer in Salzburg, statt. Praktiker und Experten treffen sich zum Know-how-Austausch. Weiters finden Praxistrainings statt. Im Vorfeld äußert sich Dipl.-Ing. Dr. Andreas Dankl, der dieses Event regelmäßig mit veranstaltet, zum heurigen Motto der Veranstaltung: „Zurück in die Zukunft?!“.

MM: Herr Dipl.-Ing. Dr. Dankl, was ist aus Ihrer Sicht die allgemeine Entwicklung ‚in‘ der Instandhaltung?
Dipl.-Ing. Dr. Andreas Dankl: Was wir aktuell vor allem in Deutschland sehen ist, dass sich durch den Konjunkturrückgang der Fokus in der Technik wieder stark Richtung Instandhaltungskosten verschiebt. Das heißt, die Instandhaltungsorganisationen werden wieder vermehrt daran gemessen, was sie vermeintlich ‚kosten‘, nicht was sie ‚leisten‘.

MM: Das bedeutet konkret? 
Andreas Dankl: Die Unternehmen suchen wieder vermehrt nach der richtigen Strategie zur Reparaturvermeidung. Gleichzeitig, und das wird uns die nächsten Jahre noch ungleich stärker beschäftigen, müssen bestehende Personalressourcen effizienter eingesetzt werden. Gefragt sind innovative Konzepte, um dem Fachkräftemangel zu begegnen, den natürlichen Personalabgang geburtenstarker Jahrgänge zu kompensieren und um Wissen etwa auch bei Personalfluktuation im Unternehmen zu behalten. Digitale Technologien können dafür sinnvolle Werkzeuge sein.Wichtig ist aber immer der kritische Blick, welche Technologie wofür eingesetzt wird und ob dies wirklich den gewünschten Nutzen bringt.

MM: Die Instandhaltungstage stehen heuer unter dem Motto  „Instandhaltung: Zurück in die Zukunft?!“ Warum haben Sie dieses Motto gewählt und was sind Ihre Erwartungen an den Kongress?
Andreas Dankl: „Instandhaltung: Zurück in die Zukunft?!“ – Hier stellt sich leicht die Frage, ob es sich um einen Denkfehler handelt oder – verzeihen Sie die Formulierung – es einfach nur Schwachsinn ist? Aber: Nichts davon trifft zu! Die Botschaft ist einfach: „Mit erarbeiteten Werten aus der Vergangenheit die Zukunft meistern!“ – so können Sie dieses Motto interpretieren. Denken Sie an das aktuelle Spannungsfeld der Anforderungen, in dem sich Instandhaltung und Anlagenwirtschaft (Asset Management) befinden: Anlagenverfügbarkeit, Substanzerhaltung, Anlagenzuverlässigkeit, Kostendruck, Fachkräftemangel, Produktionsverluste und CO2-Bilanz, Einsatz „neuer“ Lösungen aus Industrie 4.0/Digitalisierung. Und bei  jeder dieser Forderungen bzw. Ziele können Sie Attribute wie „stark steigend, zunehmend, unbedingt erforderlich“ davor setzen. Die Herausforderungen sind groß und deren Bewältigung ist ein absolutes „Muss“. Mittlerweile liegt in fast allen Unternehmen die Erkenntnis vor, dass ein leistungsfähiges Instandhaltungs- und Anlagen-Management unverzichtbare Voraussetzung für eine wettbewerbsfähige Produktion ist.

MM: Gibt es hierzu auf den Instandhaltungstagen Ansätze um sich weiterzubilden?
Andreas Dankl: Welche Möglichkeiten, Vorgehensweisen und Praxisbeispiele es dazu bereits gibt, das diskutieren wir an den drei Kongresstagen in Salzburg. Dabei spielen Technik-Basis-Themen eine ebenso große Rolle, wie Trend-Themen (ich sage nur ‚Allheilmittel Predictive Maintenance?‘ und CO2-Bilanz) und Umsetzungsbeispiele, wie jenes von SGL Carbon Meitingen, die ihre Werkstätten fit für die Digitalisierung machen und zeigen, wie sie vorankommen.

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