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IoT-Fachkongress | IoT zwischen Utopie und Dystopie

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125 Milliarden Geräte sollen es im Jahr 2030 bereits sein, die miteinander kommunizieren. IoT devices die sich über eine gemeinsame Sprache verständigen können. Die gemeinsame Sprache und Standards für die Verständigung in der Welt des Internet of Things (IoT) ging es beim 3. IoT Fachkongress von Austrian Standards. Mehr als 120 auch internationale Experten besuchten am 23. Oktober die Veranstaltung in Wien. Mit dabei war auch eine Delegation russischer Geschäftsleute und Wissenschafter, die synchronübersetzt mit den Inhalten via Kopfhörer beschallt wurden.

Den Eröffnungsworten des Vizepräsidenten von Austrian Standards, Manfred Matzka, der auf die Notwendigkeit einer gemeinsamen Sprache und Standards in der digitalen Welt pochte, folgte eine Keynote über ethische Fragen. Christopher Frauenberger, Forscher an der TU Wien schärfte den Blick für die Verschiebung der Machtverhältnisse im Sinne von Produktivität und Effektivität. Frauenberger demonstrierte die Zusammenhänge von digitalen Innovationen auf Mensch und Umwelt anhand mehrerer interessanter Beispiele aus Architektur, Infrastruktur und Arbeitswelt.

Exkurs „humanyze“

Ein gezeigtes und genanntes Beispiel war humanyze. Ein Startup, dessen „Social behaviour Badges“ dem Arbeitgeber verrät wann, wo und mit wem der Mitarbeiter interagiert.

Hier ein Video dazu:

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Mehr Fragen und Antworten zu Ethik und Technologie beantwortete Christopher Frauenberger in unserem Podcast „Technik GEHÖRT.“ Hier zum Nachhören:

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Technologie schafft Möglichkeiten

Der Weg zu neuen Anwendungsmöglichkeiten von Technologien liegt in der Verbindung und Vernetzung der Geräte. Der Schlüssel für die Funktion ist die Übertragungstechnologie, die Daten von A nach B transportiert. Um viele IoT-Anwendung überhaupt erst möglich zu machen ist der um eine vielfaches schnellere 5G-Mobilfunk-Standard derzeit in aller Munde. 5G ist bereits vorhanden, noch nicht flächendeckend, aber es ist auf den Weg gebracht. Für den Lead-Partner der Veranstaltung, DREI, sprach Elisabeth Rettl, Senior Head of Drei Business darüber, dass das mehr an Bandbreite, nicht nur eine größere Menge an vernetzten Geräte ermöglicht, sondern aufgrund der besseren Latenzzeiten auch in sicherheitskritische Anwendungen Anwendung findet. (Zeitrahmen: Q1/2020)

Utopie vs. Dystopie

Ingrid Brodnig moderierte wie schon im Vorjahr die Podiumsdiskussion rund um die Frage, wie IoT unsere zukünftige Lebenswelt verändert und resümierte, dass Standards in der IoT-Welt wichtig seien, aber nicht die Lösung sondern Teil der Frage, um sich nicht aus der Utopie heraus in einem dystopischen Szenario wiederzufinden.

Die Interoperabilität ist es, die in der Welt des IoT Standards notwendig machen, betonte Clara Neppel, Senior Director European Business Operations, IEEE): „Ich vergleiche IoT heute mit dem Auto vor hundert Jahren. Die Leute waren in alle Richtungen unterwegs und es gab sehr viele Unfälle. Die Frage ist also, was müssen wir als Gesellschaft machen, um diese Risiken zu minimieren?“

Praxissessions – Die Qual der Wahl

Beim zweiten Teil des IoT-Fachkongress von Austrian Standards konnten bzw. mussten sich die Besucher für einen Themenblock im Rahmen der Praxissessions entscheiden. Im Themenblock „Open Innovation – Neue Geschäftsmodelle mit IIoT“ erklärte Johannes Schacherl von dataformers, wie sie Kunden helfen, neue Geschäftsmodelle umzusetzen. Die Oberösterreicher haben bereits mehr als 150 Kundenprojekte umgesetzt und stellten zwei aktuelle Referenzprojekte vor. Einerseits eine IoT-Box beim Spritzgiess-Werkzeug-Hersteller Haindlmaier. Die Kunden können die Software mit dem Werkzeug mitkaufen und können so Werte erfassen, Monitoring mit Alarmen. Das zweite vorgestellte Projekt wurde bei EREMA, Nr. 1 Kunststoff-Recyclingmaschinen-Hersteller, umgesetzt. Entwickelt wurde Bluport, eine Lösung auf die alle neuen Maschinen vorbereitet werden. Der Kunde kann damit ein Dashboard nützen, das u.a. Daten der aktuellen Verwendung enthält, Videos für Instandhaltungsarbeiten, einen Ersatzkatalog mit direkter Bestellmöglichkeit.

Autonome Fahrzeuge am Weg auf unsere Straßen

Im Themenblock Smart Mobility standen autonome Fahrzeuge, im Zentrum des Interesses. Es sei eine Frage des Vertrauens in Mensch und Maschine, meinte etwa Thomas Stottan, CEO Audio Mobil Elektronik. Und es kann noch dauern, bis autonome Fahrzeuge unseren Alltag bestimmen, mind. 20 Jahre rechnete der Experte hoch. Tatsache sei, dass sich autonome Fahrzeuge in unserem Ökosystem bewegen werden und auch, dass die Fehlerakzeptanz ähnlich niedrig sei, wie bei Führerscheinneulingen. Ein offenes Thema: „Führerscheinprüfung“ für autonome Fahrzeuge.

Über ein spannendes Projekt der autonomen Fahrzeuge am Weg von der Teststrecke auf unsere Straßen berichtete Eva Taschl-Unterberger, Geschäftsführerin von Digitrans. Es gibt eine Vereinbarung mit Magna, dass die bereits seit 1931 bestehende Teststrecke in St. Valentin zu einer Teststrecke für autonome Fahrzeuge umgebaut wird. Auf der steirischen Strecke soll eine größtmögliche Bandbreite an Szenarien abgedeckt werden: Radien 40° und 65°, Kreisverkehr, unterschiedliche Lichtverhältnisse, Regen, sowie auf einer Strecke von 400 Meter sechs Fahrbahnen. Eine Frage, die noch unklar, aber dennoch sehr wichtig sei, so Taschl-Unterberger, sei die der Interaktion. Blickkontakt, ein Winken – das sind Dinge auf die ein autonomes Fahrzeuge „noch) nicht reagiert.

Alles dreht sich, alles bewegt sich

Viele Inputs aus einen breiten Themengebiet aus der Welt des IoT erwartet die Besucher auch wieder beim nächsten IoT-Fachkongress von Austrian Standards. Der nächste Termin steht jedenfalls schon fest: 4. November 2020.

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