
Am 24. Jänner 2019 zeichnete Austrian Standards fünf österreichische Unternehmen mit dem Living Standards Award aus, die durch gezielte Anwendung und Mitentwicklung von innovativen Standards weltweite Zukunftsmärkte erfolgreich mitgestalten. Die eingereichten Projekte könnten unterschiedlicher nicht sein: von Algenproduktion, über Roboterhaut bis Schnullerkette.
Die Award-Verleihung fand im Rahmen des Neujahrsempfangs von Austrian Standards statt. Erstmals wurde heuer der Living Standards Award in einer Sonderkategorie von GS1 Austria verliehen. Sieger in dieser Kategorie ist Nahrungsmittelproduzent S. Spitz in Attnang-Puchheim für die Nutzung der Barcodes zur Rückverfolgbarkeit der Produkte in allen nachgelagerten Stufen der Wertschöpfungskette – von der Produktion und dem Lager über die logistischen Dienstleister in den Handel bis zum Konsumenten.
Die erhebliche Effizienzsteigerung bei gleichzeitiger Kostenreduktion durch den Einsatz von GS1 Standards hat die Jury des Living Standards Awards überzeugt.
Die Preisträger des Living Standards Award 2019
Standards für Algenprodukte. Der steirische Spezialanlagenbauer BDI-BioEnergy International hat sich auf die Entwicklung ressourcenschonender Technologien spezialisiert. Die Idee, Algen in der Industrie einzusetzen, beschäftigt die Branche zunehmend. Für die Mitwirkung in der Entwicklung von Normen zur standardisierten Verwendung von Algen in der Industrie hat Austrian Standards BDI-BioEnergy mit dem Living Standards Award ausgezeichnet.
Künstliche Haut fühlend machen. Um Sicherheit in der Mensch-Maschine-Kollaboration geht es bei der Arbeit von Blue Danube Robotics. Dort hat man auf Basis des Internationalen Standards ISO 13849 einen sicheren Kollisionssensor für die Industrierobotik entwickelt. AIRSKIN ist eine künstliche Haut, die über die Maschine gezogen wird und mittels Sensoren rechtzeitig vor einer für den Menschen möglicherweise gefährlichen Kollision abstoppt.
Airskin – die Roboterhaut, die die Zusammenarbeit von Mensch und Roboter sicherer macht.Textilindustrie trifft Papierindustrie. Voith Paper GmbH & Co.KG hat als internationaler Maschinenhersteller die Textil- und Papierindustrie in einem System vereint: Gemeinsam mit der Firma Trützschler wurde eine Maschine für Inkontinenzprodukte entwickelt, quasi ein Hybrid aus Anlagen der Papier- und Textilindustrie. Da aber in beiden Industriesparten unterschiedliche Sicherheitsstandards gelten, war es notwendig, eine gemeinsame Sicherheitsnorm zu entwickeln – die Geburtsstunde einer neuen Betriebsnorm.
Babyartikel | Sicher ist sicher. Schon frühzeitig erkannte der Gründer von MAM Babyartikel GmbH mit Sitz in Wien, Paul Röhrig, dass Standards den internationalen Markt maßgeblich beeinflussen. Um die Sicherheit von Säuglingen beim Nuckeln an Schnullern zu erhöhen – beispielsweise führte die Schnullerkette in der Vergangenheit zu Erstickungsunfällen – hat Röhrig den heute weltweit anerkannten Europäischen Standard rund um Schnuller wesentlich mitentwickelt. Das besondere Engagement in der nationalen und internationalen Normung hat die Jury des Living Standards Awards überzeugt.