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Harting Automotive verkürzt Ladezeit von E-Autos

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Harting bietet für die gesamte Versorgungskette von „Well to Wheel“ robuste,

Harting sieht sich als Wegbereiter hin zur Elektromobilität und fertigt in diesem Zusammenhang maßgeschneiderte Ladelösungen. Inwiefern sich dieser Geschäftszweig weiter entwickeln wird und wann „endlich“ der Durchbruch bei E-Mobility kommen wird, verrät Marco Grinblats, Geschäftsführer der Tochtergesellschaft Harting Automotive.

MM: Harting ist eigenen Angaben zufolge Wegbereiter und Technologiepartner der automobilen Wende. Auf dem 88. Genfer Autosalon in diesem Frühjahr zeigte das Unternehmen am Rinspeed-Konzeptfahrzeug „Snap“ seine effiziente Schnellladetechnik. Was genau verbirgt sich dahinter?
Marco Grinblats: Unsere Schnellladetechnik ist ein überzeugendes Beispiel für das wachsende Portfolio an Produkten und Komponenten zur E-Mobility bei Harting. Harting Automotive hat ein System entwickelt, das die Ladezeiten nochmals deutlich verkürzt. Ohne unseren Kunden hier vorgreifen zu wollen, kann man sagen: Die Technologie wird es ermöglichen, das Laden eines Elektrofahrzeugs ähnlich schnell zu bewerkstelligen wie wir es heute beim Tanken kennen: 80 Prozent Reichweite in 15 Minuten. Fast alle neuen E-Auto-Konzepte der großen OEMs setzen daher neben konventioneller Ladetechnik auf leistungsstarkes Schnellladen. Ich bin sicher, das wird die Akzeptanz beim Autofahrer weiter steigern.

Marco Grinblats, Geschäftsführer der Tochtergesellschaft Harting Automotive: „Entscheidend ist die Akzeptanz der E-Mobility.“

MM: Sind mehrere solcher Partnerschaften geschlossen worden, um den Weg der Elektromobilität zu ebnen?
Grinblats: Rinspeed und Harting arbeiten seit 2016 erfolgreich zusammen. Diese Partnerschaft werden wir auch in Zukunft weiterführen. Daneben sind wir mit unserer jahrzehntelangen Erfahrung mit der Anschluss- und Übertragungstechnik von Daten, Signalen und Strom ein kompetenter Partner nahezu aller nationalen Automobilhersteller sowie bedeutender OEMs. Ich möchte hier zum Beispiel Porsche und BMW nennen.

MM: Harting bietet Fahrzeugladekabel an. Für welche Stecksysteme sind diese geeignet und inwiefern zeichnen sie sich aus?
Grinblats: Harting Automotive entwickelt und produziert Fahrzeugladekabel- und Lade-Equipment für Elektro- und Plug-In- Hybridfahrzeuge. Dazu zählen unter anderem Mode-2-Ladekabel mit integrierter Temperaturüberwachung und DC-Fehlerstromerkennung und Mode-3-Ladekabel in unterschiedlichen Ausführungen. Außerdem deckt das ständig erweiterte Portfolio zusätzlich den für Europa geltenden DC-Ladeschnittstellen-Standard Combo Typ 2 für schnelles Gleichstromladen mit einer Ladeleistung von 200 kW (200 A/1.000 V) ab. Bei den Ladekabeln ist der Typ-1-Stecker für AC nach UL, CE und JET/PSE zertifiziert; der Typ-2-Stecker nach UL/VDE. Unsere Fahrzeugladekabel sind in den entsprechenden Versionen für alle AC-Schnittstellen erhältlich. Sie passen damit zu den weltweit drei etablierten/standarisierten unterschiedlichen Stecksystemversionen. Kundenspezifische Lösungen,  wie z.B. Stecksysteme für In Cable Control and Protective Device (IC-CPD), erweitern das Portfolio. Harting-Ladekabel sind in frei wählbaren Maßen erhältlich. Wir bieten also für alle relevanten Märkte passende, maßgeschneiderte Lösungen.

MM: Gibt es momentan einen Trend bei den Stecksystemen?
Grinblats: Nein, den gibt es nicht. Die Stecksysteme zum Laden sind weltweit genormt und damit fix. Generell steigen die Ladeleistungen.

MM: Man hört seit Jahren, dass das Thema Elektromobilität zwar Zuspruch erhält, dennoch fehlt es an alltagstauglichen Ladekonzepten, preiswerten Fahrzeugen und auch die Reichweite ist immer wieder Thema. Wie schätzen Sie den Markt ein?
Grinblats: Die Bedeutung von E-Mobilität wird in den nächsten Jahren zunehmen. Schauen Sie nur, was gerade in China passiert und wie dort massiv in die E-Mobility-Infrastruktur investiert wird. Entscheidend für den Durchbruch (nicht nur in Deutschland) ist eine flächendeckende Versorgung mit der entsprechenden Ladeinfrastruktur. Auch hierzulande und in Europa wird gefördert und investiert. Die nächsten Jahre werden sicherlich spannend.

MM: Wie prognostizieren Sie nun die Entwicklungen für die kommenden Jahren in Bezug auf E-Mobility allgemein?
Grinblats: Ich sehe die Entwicklung sehr positiv. Die Schnellladetechnik wird die Entwicklung beschleunigen und für mehr Akzeptanz sorgen. Daher arbeiten wir derzeit auch intensiv an sogenannten High Power Current-Lösungen.


Quelle: Harting

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