Im Gespräch MM Maschinenmarkt

Roboter sind keine Jobkiller

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Viktorio Malisa, Präsident F-AR, Verein zur Förderung der Automation und Robotik

Vielerorts hört man immer wieder, dass Industrieroboter Arbeitsplätze kosten, dass Sie Menschen ersetzen und Automatisierung Gefahren birgt. Ich behaupte:

  • Industrieroboter sichern Arbeitsplätze
  • Industrieroboter tragen zu der Flexibilisierung der Produktion bei
  • Mittels Industrieroboter wird konstant höchste Produktqualität erreicht

Und ich erkläre Ihnen gerne warum.

Der Staat kann die eigene Wirtschaft schützen, wie etwa durch Zölle, verpflichtende Standards, oder durch andere Markteinschränkungen. Wenn aber staatliche Schutzmechanismen abgebaut werden, muss sich die Industrie dem neuen und in der Regel ungleichen Wettbewerb stellen. Auch Handelsabkommen zwischen den Staaten bedeuten Vereinfachung des Handels und üblicherweise Abbau der Bürokratie und Zölle. Damit werden Jobs abgebaut und dem Staat entgehen Einnahmen die durch andere Steuererhöhungen ersetzt werden müssen. Österreich hat schon über 60 zwischenstaatliche Handelsabkommen abgeschlossen und Zölle drastisch abgebaut, daher darf man sich nicht wundern, wenn Budget mittels Steuern auf die menschliche Arbeit gefüllt werden muss. Wenn wir aber eine Vollbeschäftigung anstreben, dann dürfen wir aber die Arbeit nicht bestrafen, sondern den Weg gehen Brutto ist gleich Netto-Lohn.

Als Reaktion auf die hohe Lohnnebenkosten der letzten Jahre sehen wir in hohem Maße die Abwanderung der produzierenden Unternehmen in die Billiglohnländer. Dies muss aber schnellstens eingedämmt werden, da die Produktion Rückgrat der Industrie bildet.

Technisch gesehen kann die Sicherung des Industriestandortes Österreich mit höherem Automatisierungsgrad und innovativen Produkten beste Qualität erfolgen.Industrieroboter sind kein Jobkiller, im Gegenteil:

Industrieroboter sichert die Arbeitsplätze.

Ein Industrieroboter ist eine sichere zuverlässige Serienmaschine, die für verschiedenste Aufgaben geeignet ist und für verschiedene Produktionsprozesse eingesetzt werden kann.

Automatisierungsmaschinen sind wiederum speziell für ein Produkt oder eine Produktgruppe entwickelt und gebaute Maschinen, üblicherweise für sehr hohen Output.

Da die Produktvielfalt ständig wächst und Produkte in immer kleineren Serien produziert werden, kommen Industrieroboter immer öfter zum Einsatz. Damit ersetzen Industrieroboter immer mehr starre Automatisierungsmaschinen. Industrieroboter sind flexibel und bestens prädestiniert auch für die Produktion ab Losgröße 1. Es ist bekannt, dass auch bei einer Firmeninsolvenz Industrieroboter noch immer gut verwertet werden können, dagegen starre Automatisierungsmaschinen als unverkäuflich gelten.

Wenn man die Zeitungsmeldungen der letzten Zeit über die Firma Magna Graz liest, dann entstehen über 3.000 neue Arbeitsplätze, und zwei neue Produktionslinien (vermutlich mit ca. 400 neue Industrieroboter) werden gebaut. In Österreich werden jährlich ca. 850 Roboter verkauft, davon ca. 20% als Ersatz für ausgediente Roboter. Diese Anzahl an Industrieroboter erhöht die Flexibilität der Produktion und sichert Qualität und wie im Beispiel Magna Graz sichert und schafft Jobs.

Was eigentlich die Arbeitsplätze vernichtet?

Die Software und die Firmen, die irgendwo in der Welt ihren Sitz haben und hierzulande vollautomatisch Aufgaben erledigen und bestimmte Prozessabläufe durchführen. Es ist an der Zeit eine neue Lösung zu suchen wie die internationale Firmen mit ihren digitalen Prozessen in unserem Land sich mit einem Beitrag am Staatsbudget beteiligen können.

Viktorio Malisa ist Präsident des F-AR Förderung der Automation und Robotik. www.f-ar.at 

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