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Neue Initiative für mehr Frauen in der ICT-Branche

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Ein Rolemodel am Podium des WOMENinICT-Kick Off - VÖSI Branchentalk am 26.02.2020

Frauen sind in der ICT-Branche (Informations- und Kommunikations-Technologie, engl: ICT) nach wie vor unterrepräsentiert, vor allem in den informatischen Berufen, Mädchen in HTLs eher die Ausnahme. Genau deshalb will die neue Initiative WOMENinICT vom Verband Österreichischer Software Industrie (VÖSI) für mehr Aufmerksamkeit und Chancengleichheit sorgen. Denn was spricht gegen Frauen als Data Scientistin, IT-Consultant, IT-Projektleiterin, Cyber Security Expertin … ?

„Da spricht eigentlich kein Grund dagegen, trotzdem sind Frauen in informatischen Berufen nach wie vor eher die Ausnahme. Wir können es uns aber nicht leisten, auf Frauen in der ICT-Branche zu verzichten.“

Das betonte VÖSI Präsident Peter Lieber bei der Kick-Off Veranstaltung im IBM Client Center in Wien vergangene Woche. Gerade angesichts des allseits beklagten Fachkräfte-Mangels in der Branche sieht Lieber ein Riesen-Potenzial darin Frauen für die ICT-Branche zu gewinnen und gerade in der Ausbildung sind Maßnahmen unbedingt erforderlich.

Gemeinsame Ziele verfolgen

Der VÖSI präsentierte eine Special Interest Group WOMENinICT. Sie soll als unabhängige Plattform ein, alle Frauen aus der ICT-Branche und auch interessierte und engagierte Männer daran teilzuhaben. Eines der Hauptziele ist es, mehr junge Frauen und Mädchen für die ICT-Branche zu begeistern, Ihnen die tollen Job-Möglichkeiten aufzuzeigen.  

Die 6 Gründerinnen vor den Vorhang

WOMENinICT wurde von sechs Frauen aus der Branche und für die Branche gegründet. Sie stellen mit unterschiedlichsten Ausbildungen und Zugängen selbst Role Models für die Vielfalt an Tätigkeitsbereichen in der ICT-Branche dar. Die Leitung der neuen VÖSI Special Interest Group (SIG) WOMENinICT liegt bei Christine Wahlmüller-Schiller, Geschäftsführerin von CWS Communications, IT-Fachjournalistin, Moderatorin und promovierte Kommunikations-Expertin, die bereits seit über 20 Jahren in der IT-Branche tätig ist. Brigitte Rafael, promovierte Informatikerin, ist als Senior Certified IT Specialist und Executive Assistant von Patricia Neumann, Generaldirektorin von IBM Österreich, beschäftigt. Das Thema Frauen und ICT ist ihr seit vielen Jahren ein persönliches Anliegen:

„Frauen wird leider nach wie vor abgeraten, eine technische Studienrichtung zu wählen.“

Die Gründerinnen der Initiative WOMENinICT.

Bettina Hainschink ist Wirtschaftsinformatikerin und geschäftsführende Gesellschafterin der CON.ECT Business-Akademie, einem IT-Ausbildungsinstitut und IT-Trend-Konferenzveranstalter. CON.ECT gilt heute auch als Netzwerkplattform für IT-Professionals. Nach dem Studium an der WU Wien gründete Gerlinde Macho vor 20 Jahren MP2 IT-Solutions, heute als führender Anbieter für Software im medizinischen Umfeld in Österreich etabliert. Die gebürtige Schweizerin Salomé Wagner ist seit mehr als 15 Jahren im internationalen Umfeld auf Anwender- und Anbieterseite der IKT tätig und selbständige Beraterin für IT-Unternehmen bei der Marketingkonzeption und -umsetzung. Die sechste im Bunde, Orsolya Nemeth, arbeitet seit vielen Jahren als professionelle Trainerin im Bereich Business-SW-Lösungen.

Wozu braucht esWOMENinICT?

Die ICT-Branche ist nach wie vor männerdominiert. „Laut aktuellen Zahlen liegt etwa der Frauenanteil an Universitäten bei den Studenten über 50 Prozent, aber beim Informatik-Studium kommen wir seit Jahren nicht über 20 Prozent hinaus“, argumentiert Christine Wahlmüller-Schiller. Die Initiative will alle Zielgruppen von Schülerinnen, Lehrerinnen und Lehrer, Eltern aber auch Bildungsberaterinnen und Berater ins Boot holen und informieren.

Es sind nicht alle Computer-Nerds

Die ICT-Branche bietet viele spannende Jobs, viele neue Tätigkeitsbereiche entwickeln sich auch gerade – hier sind Frauen und Männer als Fachkräfte gefragt. Das macht es notwendig, dass man von den klassischen zugeschriebenen Rollenbildern und Vorteilen weggeht und aufzeigt, dass es ausgezeichnete Job-Möglichkeiten gibt. Gelingen soll das mit neuen oder der realen Darstellung der Berufsbilder in der ICT-Branche, und zwar mit echten Role Models. In diesem Prozess sollen die bestehenden Initiativen zusammenarbeiten und ihr Netzwerk nutzen, um sich auf diesem Gebiet auszutauschen. Ein weiteres wichtiges Ziel ist das Eintreten für Chancengleichheit eintreten (Karriere, Bezahlung etc.)

Geplante Maßnahmen von WOMENinICT

Pro Quartal wird es ab sofort mindestens ein WOMENinICT Meeting geben. Aus jedem der über 50 VÖSI Mitglieder soll mindestens eine Frau an der neuen Special Interest Group WOMENinICT mitwirken. Es wird so gezielt und nachhaltig Lobbying und PR-Arbeit geleistet. Dazu gehört selbstverständlich, weibliche Role Models zu zeigen und mehr Awareness dafür zu schaffen, „dass es eigentlich 2020 selbstverständlich sein sollte, dass sowohl Männer als auch Frauen ICT-Jobs gut und kompetent ausüben können“, so das WOMENinICT-Team.

Langfristig soll eine ICT-Expertinnen-Datenbank aufgebaut werden. Wichtige Aufgabe wird es weiters in Zukunft sein, Fakten, Zahlen und Daten zum Thema „Frauen und ICT“ sowohl im Berufsleben als auch in Bildung und Ausbildung zu sammeln und aufzubereiten.

Zusammenarbeit mit bestehenden ICT-Frauen-Initiativen

Darüber hinaus geht es darum, sich mit bestehenden Netzwerken und Initiativen in der Praxis zu vernetzen, gut miteinander zu kooperieren und gemeinsame Aktivitäten zu setzen. Einige von ihnen waren beim Kick Off mit dabei: : TheNewITGirls (Astrid Wieland), IKT Frauen Vernetzt (ADV, Brigitte Lutz), WomenandCode (Barbara Ondrisek), Coder Dojo Steyr (Maria Pernegger) sowie BLUE&MINT (Susana Prestel und Brigitte Rafael, IBM) präsentierten sich und ihre Aktivitäten.


Quelle: Initiative WOMENinICT

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