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SPS-Vorschau 2019 | Durchgängige Werkzeuge und Services

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Foto: boettcherfotografie.de

Auf der SPS 2019 setzt Lenze den Fokus auf neue Möglichkeiten bei Engineering und Konstruktion durch den digitalen Wandel im Maschinenbau. Die digitale Transformation lebt von der engeren Verknüpfung der verfügbaren Daten – nicht erst in der laufenden Produktion, sondern bereits in der Entwicklung von Maschinen und Anlagen.

Dabei war der Umstieg von der Konstruktionszeichnung auf Papier zum elektronischen Pendant ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Digitalisierung. Das vielversprechende Konzept, auf dem der Datenfluss basieren kann, nennt sich Verwaltungsschale – im internationalen Sprachgebrauch Asset Administration Shell (AAS). Sie ist bereits ein Kernbestandteil im Referenzarchitekturmodell Industrie 4.0 (RAMI 4.0).

Keine Industrie 4.0 ohne AAS.

Man könnte sie auch einen Container nennen, in dem für jedes Asset die relevanten Daten gesammelt werden: Beschreibung der mechanischelektrischen Eigenschaften, Dokumentationen und Zertifikate, Software, Verhaltensbeschreibung und vieles mehr. Dieser Informationspool dient als Grundlage für die Anwendungen im Rahmen von Industrie 4.0 und muss daher bestimmten Standards folgen, um universellen Anforderungen zu genügen.

Obwohl das Konzept bereits vor mehr als drei Jahren von der Plattform Industrie 4.0 verabschiedet wurde, sind noch etliche Fragen ungelöst. Doch langsam schließen sich die Lücken. Auch Lenze leistet dazu seinen Beitrag.

Planung der Systemlösung.

Eines der zentralen Werkzeuge von Lenze für das digitale Engineering ist der Easy System Designer. Dieses innovative, webbasierte Planungswerkzeug wird in naher Zukunft den Anwender bei der kompletten Planung von Maschinenlösungen, bestehend aus Automatisierungs- und Antriebskomponenten sowie Software, unterstützen. Basierend auf dem umfangreichen integrierten Automatisierungswissen prüft das Tool die erarbeitete Systemlösung hinsichtlich ihrer Realisierbarkeit und dokumentiert alles Notwendige für die Beteiligten im Engineering-Prozess. Das spart wertvolle Planungszeit, verkürzt den Entscheidungsprozess und reduziert die Risiken im Projekt. Durchgängigkeit schafft Mehrwert: Die Lösung steht für weitere Aufgaben im Engineering zur Verfügung. Die Gesamtlösung kann sofort in den Warenkorb des Easy Product Finders überführt werden, um den Angebotsprozess zu beschleunigen.

Anschließend ist es möglich, ein PLC-Programm auf Basis der geplanten Systemlösung vorzubereiten.

Virtuelle und reale Welt vereint.

Dass die AAS nicht nur ein theoretisches Konzept, sondern eine echte Unterstützung in der industriellen Automation sein kann, demonstriert Lenze bereits jetzt im Live-Betrieb einer Pickerzelle auf dem SPS-Messestand. Analog zum Rami 4.0 werden in der AAS zusätzlich zu den Typinformationen auch Informationen der realen Instanz wie Seriennummer und Herstellzeitpunkt, aber auch Live-Daten verfügbar gemacht. Die Standardisierung und Strukturierung der Daten sowie die zentrale Verknüpfung als Point of Truth, über den alle benötigten Informationen verfügbar sind, sind sowohl für OEM wie für Anlagenbetreiber von Vorteil. Denn jeder Medienbruch birgt die Gefahr in sich, dass Informationen falsch weitergegeben werden, veraltet oder schlicht nicht vorhanden sind. Umgekehrt lassen sich aus einer umfassenden Datenverfügbarkeit tiefergehende Informationen gewinnen, ohne dass zusätzliche Messpunkte installiert werden müssen. Wie aus den Daten der Komponenten gepaart mit Applikations-Know-how und geeigneten Analysewerkzeugen ein wirksames Condition Monitoring aufgebaut werden kann, ist ebenfalls Teil eines Show Case.


Quelle: Lenze

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