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Viktorio Malisa: Roboter mit KI als „E-Persönlichkeit“

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Maschinen Leben einzuhauchen, sie intelligent zu machen und damit eine Persönlichkeit zu verleihen. Dieses Thema beschäftigt Konzerne, Politik und die Medien. Viktorio Malisa, Präsident des Vereins zur Förderung der Automation und Robotik hat sich mit dem Aspekt der Persönlichkeit von Robotern auseinander gesetzt und wirft Fragen auf wie: Wie gehen wir mit der künstlichen Intelligenz um? Wie sicher sind Maschinen mit integrierter künstlicher Intelligenz? Wie kann künstliche Intelligenz zertifiziert werden? Wer ist verantwortlich, wenn ein autonomes Fahrzeug einen Unfall verursacht?

Kaum ein Tag vergeht ohne Studien und Medienberichte über Roboter und künstliche Intelligenz. Es wurden zahlreiche nationale und internationale Kommissionen eingerichtet, die sich unter anderem auch mit rechtlichen Grundlagen für Maschinen mit integrierter künstlicher Intelligenz befassen. Im Falle des Fehlers, von Maschinen verursachten Unfalls, reichen die Vorschläge von der Haftung des Herstellers, oder des Betreibers bis zur eine neue Gesetzgebung für solche Maschinen, geschaffen für sogenannte elektronische Persönlichkeit „E-Persönlichkeit“.

Was wäre, wenn intelligente Maschinen – Maschinen mit künstlicher Intelligenz – ihre eigenen Gesetze hätten?

Wir reden bereits jetzt schon über den Bedarf einer Entrümpelung der Gesetze, da unser Rechtssystem sehr komplex geworden ist. Eines wäre sicher, die Künstliche Intelligenz in unsere derzeitige Gesetzgebung zu integrieren, würde unser System weiter verkomplizieren. Aus der Sicht der Übersichtlichkeit, würde sich anbieten eine neue „E-Persönlichkeit“ mit eigene Gesetzgebung zu schaffen. Auch die Richtlinien zur sicheren Herstellung solcher Maschinen und benötigten regelmäßigen Zertifizierungen könnten schon jetzt erarbeitet werden.

Können die Roboter bestraft werden? Können sie Geldstrafe zahlen? Woher sollen die Roboter Geld bekommen?

Roboter könnten zu einer Werkstätte geschickt, repariert und neue Zertifizierung beantragt werden. Nun, auch eine eigene Haftpflichtversicherung und entsprechende Fonds und Bankkonten könnten eigens für Roboter, autonome Maschinen sowie für digitale Assistenten mit künstlicher Intelligenz eingerichtet werden. Die Roboter werden sich auch von „A“ nach „B“ autonom bewegen und hierfür werden sie Transportmitteln benutzen. Diese können dann für sich Tickets kaufen. Ob die Roboter einen eigenen Tarif haben oder den gleichen Betrag zahlen werden wie wir Menschen, muss noch festgelegt werden. Werden die Maschinen in der U-Bahn, in der Straßenbahn, im Zug einen definierten Bereich benutzen dürfen, einen eigenen Eingang haben, oder dürfen sie sich zwischen uns Menschen hinsetzen dürfen, ist eine weitere offene Frage. Es wäre sinnvoll, diese Fragen schon jetzt zu beantworten, und nicht damit zu warten. Die Beantwortung all dieser Fragen würde die Forschung zielgerichtet unterstützen. Letztendlich sollen wir bestimmen, wie unsere Zukunft ausschauen soll.

Nun, die Maschinen mit künstlicher Intelligenz werden auch unsere Infrastruktur benötigen, wie WLAN, Internet, aber auch Autobahnen, Parkplätze usw. Daher ist es notwendig, dass Smarte Maschinen, autonome Fahrzeuge, Roboter mit integrierter künstlicher Intelligenz als eine neue „E-Persönlichkeit“ für in Anspruch genommene Dienste bezahlen können. Damit hätten wir auch neue Verbraucher geschaffen, die unsere Wirtschaft auch bei einer vollen Automatisierung – falls wir diese überhaupt erreichen würden – aufrechterhalten können. Aber, selbst innerhalb der aktuellen Digitalisierungsoffensive und der schnellen Job-Verlagerung von einfachen zu den komplexen Arbeitsplätzen, könnten neue geschaffene Verbraucher eine dringend notwendige kreative gesellschaftliche Innovation bedeuten.


Quelle: F-AR Förderung der Automation und Robotik

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