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Rapid.Tech | Technologieführer für 3D-Druck in der Luftfahrtindustrie

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GE-Manager eröffnet mit Keynote Fachprogramm am 22. Juni 2017

Ein kleines Metallteil sorgt für die additive Revolution in der Luftfahrtindustrie. Das Gehäuse schützt einen Temperatursensor in einer Flugzeug-Turbine. Es ist das erste 3D-gedruckte Bauteil, das für den Einsatz im Triebwerk eines Passagierflugzeugs zugelassen wurde. Gefertigt wird es von General Electric (GE) im Elektronenstrahlschmelz-Verfahren.

Sean Keith, Manager für Produktionstechnik im Unternehmensbereich GE Additive von General Electric
Sean Keith, Manager für Produktionstechnik im Unternehmensbereich GE Additive von General Electric

Wie GE die Revolution im Additive Manufacturing (AM) fortsetzen wird, ist Inhalt des Keynote-Vortrags von Sean Keith auf der Rapid.Tech am 22. Juni 2017. Der Manager für Produktionstechnik im neu geschaffenen Unternehmensbereich GE Additive von General Electric wird u.a. berichten, mit welchen Verfahren, Materialien, Anlagen und Methoden GE die Integration von AM in Produktionsprozesse vorantreibt. Im Fokus stehen insbesondere Anwendungen für die Luftfahrtindustrie.

Die ideale Eröffnung für das Fachforum Luftfahrt

„GE ist der Technologieführer für 3D-Druck in der Luftfahrt und beschreitet mit der Einführung von Additive Manufacturing in die Serienproduktion Wege, die für viele noch Neuland sind. Deshalb freuen wir uns, dass wir aus erster Hand Einblicke und neue Erkenntnisse zu Prozessabläufen und damit verbundenen Herausforderungen erhalten. Insofern bildet der Impulsvortrag von Sean Keith die ideale Eröffnung für das Fachforum Luftfahrt“, betont Prof. Dr. Claus Emmelmann, CEO der LZN Laser Zentrum Nord GmbH. Prof. Emmelmann ist inhaltlich verantwortlich für das Fachforum.

Das Programm widerspiegelt die aktuellen AM-Themen der Branche, die sich weg von prototypischen Bauteilen hin zur Serienfertigung bewegt. Lösungsansätze für Industrialisierung, Automatisierung und Qualitätssicherung in einer durchgängigen Prozesskette stehen im Fokus der Vorträge, u. a. von 3D-Druck-Herstellern.

Wo macht Additive Manufacturing Sinn?

Eine generelle Frage vor Beginn jeder Fertigung ist, ob sich AM für ein Bauteil anbietet oder doch konventionelle Verfahren den Vorzug erhalten sollen. Antworten für ein effizientes Vorgehen gibt der Vortrag von Jan-Peer Rudolph vom LZN Laser Zentrum Nord. Dort wird an einer Plattform zur automatisierten Bauteilsichtung und –selektion für die Luftfahrtindustrie gearbeitet. Diese Datenbank erlaubt es, Bauteile hochzuladen, auf ihre Machbarkeit mittels AM zu prüfen und idealerweise auch noch eine Kostenkalkulation anzubieten, sodass der Aufwand im Engineering und Technischen Einkauf deutlich reduziert werden kann.

Simulationsmodelle | NEU: hybride Modellierung

Für die Luftfahrt zu produzieren setzt voraus, sehr enge Toleranzen einzuhalten. Um den beim Laserstrahlschmelzen möglichen Verzug an Bauteilen vorhersagen zu können, werden
vermehrt Simulationsmodelle erprobt. Durchgesetzt haben sich zwei Modellierungen, die Vereinfachung der Wärmequelle zu einer Schichtbelichtung sowie die inherent strain method, die jedoch nicht alle Verzugsphänomene darstellen. Christian Zeller von der TU München stellt eine neue hybride Modellierung vor, die alle drei Phänomene – Schrumpfung, Wärmefluss und Prozesscharakteristik – abbildet.

Auf das richtige Material/Legierung kommt es an

Um Fertigungszeiten und -kosten im AM-Prozess zu minimieren, lohnt es sich, über Materialkombinationen aus preiswerteren konventionellen Halbzeugen und teureren Materialien aus der additiven Fertigung nachzudenken. Von Interesse für die Luftfahrt sind in diesem Zusammenhang Edelstähle, Aluminium- oder Titanlegierungen und deren Kombination. Anwendungen dafür können beispielsweise Sensoren sein, bei denen leitende und nicht-leitende Materialien gefordert werden. Welche Kombinationen sinnvoll sind und wo Grenzen derartiger Verbindungen liegen, wird Dominik Ahlers von der Universität Paderborn aufzeigen.

Drohne, mit Motorsport-Know-How

Ein unbemanntes Luftfahrzeug steht im Mittelpunkt des Vortrags von Emanuele Grotti von CRP Technology. Er stellt einen Quadrocopter vor, dessen Gerüst additiv aus Faserverbundwerkstoffen gefertigt wurde. Das italienische Unternehmen nutzt für die Drohne Know-how aus dem Motorsport.

Konferenz, Fachforen & Aussteller

„Wir freuen uns, dass wir die Vorreiter im Additive Manufacturing für die Luftfahrtindustrie und für zahlreiche weitere Branchen in Erfurt begrüßen können. Sowohl Kongressteilnehmer als auch Aussteller erfahren aus erster Hand die neuesten Informationen zu Entwicklungsrichtungen und Perspektiven des 3D-Drucks in der Industrie. Das unterstreicht die Strahlkraft unseres Messeduos als internationalen Branchentreffpunkt für Anwender und Entwickler von 3D-Druck-Technologien“, betont Michael Kynast, Geschäftsführer der Messe Erfurt.

Das Fachforum Luftfahrt am 22. Juni 2017 ist Teil der Rapid.Tech + FabCon 3.D Zum Kongressprogramm gehören außerdem die Fachforen für Additive Lohnfertigung, Medizintechnik, Konstruktion, Werkzeug-, Formen- und Vorrichtungsbau sowie Elektronik am 20. Juni, die Fachforen Automobilindustrie und 3D Metal Printing am 21. Juni sowie das Forum der Fraunhofer-Allianz GENERATIV am 22. Juni. Die Anwendertagung und das Fachforum AM Science laden jeweils am 21. und 22. Juni ein.

Nähere Informationen, Ausstellerliste und Anmeldemöglichkeit finden Sie auf der Seite des Veranstalters:
www.rapidtech.de
www.fabcon-germany.com


Quelle: Messe Erfurt

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